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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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lautete die widerwillige Antwort. »Danny Riker. Zufrieden? Und wie heißen Sie?«
    Stone kannte kein Zaudern. »Ben.« Das war der Vorname seines Vaters gewesen. »Und woher kommst du, Danny?«
    »Divine, Virginia. Ein Bergwerkskaff. Nicht am Arsch der Welt, sondern am Arsch der Hölle.«
    »Wie weit von hier entfernt?«
    »Ungefähr so weit wie der Mond.«
    Stone seufzte erneut. »Wohnt deine Mutter noch dort?«
    »Na klar.«
    »Du hast sie also ganz allein in dem ›Drecksloch‹ im Stich gelassen?«
    »Sie ist nicht allein.«
    »Hast du Geld für die Heimfahrt?«
    »Kann sein.«
    »Bestimmt. Oder hast du beim Pokern alles verloren? Die Vögel da behaupten, du hättest gemogelt.«
    »Das faseln die nur, weil die vom Pokern keinen blassen Schimmer haben.« Danny schaute den Stämmigen an und grinste. »Stimmt’s oder hab ich recht, Schweinchen Dick?«
    »Wohin wolltest du mit dem Zug?«, fragte Stone.
    »Irgendwohin, wo es kein Kohlebergwerk gibt.«
    »Hast du im Bergwerk gearbeitet?«
    Danny blickte sich um. »Ich hab Hunger.« Er ging in Richtung einer schmierigen Imbissstube im benachbarten Häuserblock. Über dem Eingang war ein Neonschriftzug in Schrägschrift – RESTAURANT –, aber nur das letzte T leuchtete noch. In Gedanken benannte Stone den Imbiss sofort in ZUM LETZTEN T um.
    Stone schaute sich nach Dickerchen und seinen angeschlagenen Mitstreitern um. Der Stämmige hielt ein Messer in der Hand. Stone war überzeugt davon, dass die Dreierbande Danny fertigmachen würden wenn er ihn jetzt allein ließ. Er hatte im Laufe seines Lebens viele Menschen getötet. Vielleicht war es einen Umweg wert, jetzt einmal ein Menschenleben zu schützen.
    Sie aßen an der Theke. Stone blickte gelegentlich über die Schulter, um Dickerchen und seine Spießgesellen im Auge zu behalten, die in einer Sitznische Burger und Pommes mampften und ihnen über die Bierkrüge hinweg bitterböse Blicke zuwarfen.
    Als Stone die Rechnung begleichen wollte, legte Danny den Betrag auf den Zettel und stieg vom Hocker. »Danke für Ihre Unterstützung«, sagte er ohne jede Spur von Ironie.
    »Gern geschehen. Und sag ›du‹ zu mir.«
    »Für einen alten Sack schlägst du ganz schön hart zu.« Irgendwie gelang es Danny, diese Bemerkung nicht wie eine Beleidigung klingen zu lassen.
    »Vielleicht bin ich nicht so alt, wie du glaubst. Ich hatte bloß ein anstrengendes Leben.«
    »So wie jeder.«
    »Und wohin nun?«
    »Weiter. Wer rastet, der rostet.«
    Keine üble Faustregel fürs Leben, dachte Stone. Immerhin bin ich länger auf der Flucht als Richard Kimble.
    Als sie Das Letzte T verließen, lungerten Dickerchen und seine Kumpel vor dem Eingang.
    »He, ihr Penner«, rief der Dicke. »Ihr wollt euch doch nicht verpissen?«
    »Weißt du«, sagte Stone mit freundlicher Stimme, »ich kann dir die Nase auch wieder gerade rücken.«
    »Fass mich nur noch einmal an, Arschloch, und ich schlitz dich auf!« Dickerchen schwang ein Messer. Es war tatsächlich ein Messer, aber es war ziemlich klein, und der Dicke fuchtelte so ungeschickt damit herum, dass Stone Schwierigkeiten hatte, das Ding als Waffe zu betrachten.
    »Okay. Dann alles Gute.«
    Er und Danny machten Anstalten, die drei Typen stehen zu lassen, als Dickerchen sie mit dem Messer attackierte. Eine Sekunde später sank er auf die Knie und hielt sich den Wanst. Danny rieb sich die Faust und starrte auf seinen Angreifer hinunter. »Ist nicht halb so lustig, wenn’s einer gegen einen geht, was, Drecksack?«
    Schlapp vollführte Dickerchen einen gegen Danny gerichteten Boxhieb, streifte aber nur sein Knie. Danny holte aus, um ihm einen allerletzten Denkzettel zu verpassen, überlegte es sich dann aber anders und stieß ihn zurück. Er grinste Stone zu. »Ich kann keinen Loser schlagen, der besiegt am Boden liegt. Das ist unsportlich.«
    Stone warf Dickerchens Kumpanen, die sich bislang nicht entscheiden konnten, ob sie sich einmischen oder das Weite suchen sollten, einen scharfen Blick zu. »Macht euch vom Acker, ihr Komiker«, sagte er. »Und nehmt euren fetten Freund mit, oder ich prügle euch dermaßen durch, dass ihr die nächste Zeit im Koma verbringt.«
    Er bückte sich, hob das Messer auf und schleuderte es mit einer Bewegung aus dem Handgelenk gegen die hölzerne Fassade des Letzten T , in der es stecken blieb. Einen Moment später schleiften die beiden Schläger ihren dicken Kumpel so schnell die Straße entlang, wie sie konnten.
    Offenen Mundes starrte Danny auf das Messer, das

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