Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
diese Einrichtung geschafft. Möglicherweise mit dem Hubschrauber, in dem Sie angeblich Häftlinge befördern. Von hier aus wird das Zeug in die Scheune hinten auf dem Anwesen der Rikers verbracht. Und schließlich kreuzen bei Nacht die Bergleute auf. Und während diese armen Kerle so tun, als holten sie sich ihre Methadondosis ab, transportieren sie die Ware zu den Verteilerstellen. Und schon rollt bei Ihnen der Zaster an.« Sie richtete den Blick auf Caleb. »Agent Kelso?«
    Caleb trat vor. »Und der vorgebliche Investmentfonds der Gemeinde wird als Geldwaschanlage benutzt. Damit hatte sich Rory Peterson befasst. Er führte die fingierte Buchhaltung und brachte Schecks unter die braven Bürger Divines, während Sie und Ihre Komplizen den Löwenanteil einsackten. Was Divines Bewohner für die Dividende genialer Spekulationen an den Aktienmärkten hielten, waren in Wirklichkeit Gewinne aus dem Drogenhandel. Meines Erachtens werden die Ermittlungen ergeben, dass Sie an all diesen Geschäften beteiligt waren. Die gewaschenen Gelder wurden auf Auslandskonten verschoben. Und Peterson wurde umgebracht, weil er sich nebenbei bereichert hat. Josh Coombs ist ermordet worden, weil er gemerkt hatte, was hier abgeht. Und Shirley haben Sie ebenfalls getötet, nachdem Sie schon ihren Sohn ermordet hatten, weil Sie befürchtet haben, sie könnte gegen Sie aussagen.«
    »Weshalb sollte ich ihren Sohn umbringen?«
    »Weil er Debby nahestand«, antwortete Annabelle zuversichtlich, da sie von Sheriff Tyree wusste, was Stone über das Verhältnis zwischen den beiden erfahren hatte. »Sie hat Petersons Mörder gesehen, weil sie zum Zeitpunkt des Mordes in der Bäckerei gegenüber von seinem Büro an einem Wandbild gearbeitet hat. Ihre Killer haben Peterson und Debby umgebracht und Debbys Ermordung als Freitod getarnt. Aber Willie hatte nie daran geglaubt. Er hat Unruhe gestiftet. Wahrscheinlich hatten Sie die Befürchtung, Debby könnte ihn vor ihrem Tod angerufen und ihm irgendwelche Beobachtungen mitgeteilt haben. Ihr erster Anschlag auf Willie schlug fehl, aber beim zweiten Mal haben Sie ihn beseitigen können.« Tyree ließ sich in einen Sessel sinken. Annabelle zählte an den Fingern ab: »Mal schauen, das sind, von den Drogenverbrechen abgesehen, wenigstens ein halbes Dutzend Mordfälle. Und darüber hinaus haben wir Anlass zu der Annahme, dass Sie in dieser Anstalt zwei staatliche Geheimagenten gegen ihren Willen festhalten.«
    »Was?«, entfuhr es Tyree.
    »Ja, beinahe hätte ich diese Sache vergessen. Wo sind diese beiden Männer? Der eine hört auf den Namen Joe Knox, der andere heißt John Carr.« Aufmerksam forschte Annabelle in Tyrees Miene. Der Mann mochte als Pokerspieler einiges taugen, doch sie sah ihm die Wahrheit auf den ersten Blick an: Er blinzelte nervös, und auf seinen Fingern zitterten die Härchen.
    »Diese Anschuldigungen sind lachhaft! Wo sind Ihre Beweise?«
    »Die Beweise werden wir haben, wenn wir Ihren Knast durchsuchen und unsere Kollegen finden. Dann wird auch der gesamte Rest sich schnell zusammenfügen. Und ist erst einmal der Richter gestellt, haben wir einen Kronzeugen gegen Sie.«
    »Ohne richterlichen Durchsuchungsbefehl dürfen Sie keinen Fuß über unsere Schwelle setzen.«
    »Oh, wir werden einen Durchsuchungsbefehl haben, und zwar morgen in aller Frühe. Und für den Fall, dass Sie plötzlich auf die Idee kommen zu verreisen: Wir haben eine Straßensperre errichtet. Also versuchen Sie erst gar nicht, sich abzusetzen. Und benutzen Sie auch den Hubschrauber nicht. Wir haben zwei Helikopter in Bereitschaft. Die werden sofort aufsteigen, falls Ihrer startet.« Annabelle beugte sich vor und starrte dem Mann ins schweißnass gewordene Gesicht. »Übrigens ist uns Ihr Ruf bekannt, sich gegenüber jedem Knacki wie ein Arschloch zu benehmen. Sie quälen gern Menschen, Kleiner? Na, nach Ihrer Verurteilung werden wir dem Vollzugspersonal eindringlich empfehlen, Sie im Gemeinschaftsaufenthalt unterzubringen. Auf diese Weise kann der Staat sich die Kosten für Ihre Hinrichtung sparen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Wie können Sie es wagen?« Unversehens versuchte Tyree sie zu schlagen, doch Reuben legte seine schwere Pranke auf seinen Arm.
    »Davon rate ich Ihnen ab«, sagte der Lange. »Sonst müssten meine Kollegen Sie nämlich erschießen.«
    Tyree blickte sich um und sah Harrys und Alex’ Pistolen auf seinen Kopf gerichtet. »Im ersten Morgenlicht sehen wir uns wieder, Howie«, sagte Annabelle.

Weitere Kostenlose Bücher