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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Ach ja, und an Ihrer Stelle würde ich bis dahin meine Angelegenheiten in Ordnung bringen.«

KAPITEL 78

    »Sie kommen«, stellte Stone fest. Er und Knox standen auf und wichen an die Wand zurück, während sich im Flur dröhnende Stiefelschritte näherten.
    »Ich hoffe, Sie haben sich bei Ihrer Beobachtung nicht getäuscht«, meinte Knox nervös.
    »Hände raus!«, grölte eine Stimme.
    Stone wollte zu der Fixieröffnung gehen, doch Knox hielt ihn fest. »Lassen Sie mir den Vortritt. Die Typen misshandeln nur noch den Ersten, der an die Klappe kommt. Anscheinend gehen ihnen die Kräfte aus.«
    »Das muss nicht sein, Joe.«
    »Warum sollten Sie allein allen Spaß haben?« Knox stellte sich mit dem Rücken an die Tür und schob die Hände durch die Öffnung. Jemand packte grob zu und zerrte mit solcher Kraft an Knox’ Armen, dass er mit dem Hinterkopf gegen die Tür knallte. Trotz der Schmerzen gab er keinen Laut von sich. »Da müsst ihr euch schon sehr viel mehr Mühe geben, ihr Wichser«, sagte er. Damit handelte er sich einen zweiten Ruck ein, aber weil er sich mit den Ellbogen gegen die Tür stemmte, blieb das Ergebnis eher harmlos. Obwohl seine Kopfschmerzen schlimmer wurden, lächelte Knox über diesen kleinen Sieg.
    Diesmal sparten sich die beiden Wärter die Mühe einer Durchsuchung. Außerdem verzichteten sie darauf, den Gefangenen Fußschellen anzulegen. Einer der Wärter war George, der Eiergrapscher. Manson lag offenbar noch auf der Krankenstation. Mit ein bisschen Glück ist er vielleicht sogar tot , dachte Stone.
    »Wo sind Ihre Uniformen?«, wandte er sich an George.
    »Wechseln Sie den Beruf?«, fragte Knox. »Ich weiß nicht, ob das der Drogenhändlerlook ist, der zu Ihnen passt.«
    »Maul halten!«, brüllte der Mann.
    Die Wärter brachten sie das Treppenhaus hinunter, durch eine Reihe weiterer Korridore und dann einen abschüssigen, gewundenen Gang hinunter, bis Stone den Geruch von feuchter Erde und nassem Gestein wahrnahm.
    Vor ihnen glomm ein Licht. Als sie sich näherten, sahen sie dort einen Mann warten. Howard Tyree war ganz in Schwarz gekleidet. Er wirkte längst nicht so selbstgefällig wie sonst.
    »Wie ich sehe, hat der heutige Besuch hier einiges ausgelöst«, sagte Stone.
    »Woher wissen Sie …«, begann Tyree, doch Knox fiel ihm ins Wort.
    »Macklin Hayes steht seit einem Jahr unter Beobachtung der Dienstaufsicht, vor allem, weil er ein geistig verdrehtes Arschloch ist. Man hat ihn beschattet. Er hat unsere Kollegen geradewegs zu uns geführt. Und Sie haben ihm geholfen, Sie Schwachkopf.«
    »Scheiße!«, entfuhr es Tyree.
    »Vielleicht sollten Sie lieber aufgeben, Direktor«, empfahl Stone. »Sie haben verloren.«
    Trotz bedrohlicher Miene schmunzelte Tyree. »Diese Leute mögen Geheimagenten sein, aber sie kommen nicht aus unserer Gegend. Sie kennen sich in diesem Land nicht so aus wie wir.« Grob stieß er Stone in den Rücken. »Und nun vorwärts!«
    Beim Gehen merkte Stone, dass der Boden sich mit jedem Schritt spürbarer neigte. Schimmelpilz bedeckte die Wände, und die hohe Luftfeuchtigkeit drückte klamm auf die Lungen. Schließlich gelangten sie zu einer schweren Stahlpforte. George schloss sie auf. Die Männer schritten hindurch und bewegten sich durch einen diesmal kurzen Gang, bis sie eine zweite Stahlpforte erreichten. Auch diese wurde aufgesperrt. Dahinter betraten sie eine Art Bergwerksstollen. Man wies Stone und Knox an zu warten, während der zweite Wärter sich in einen Nebenstollen entfernte.
    Stone sah sich in dem langen Stollen um: In den Untergrund gesenkte Stützpfosten, starke Deckenbalken und Gittergeflechte aus dickem Draht sorgten dafür, dass das Gestein nicht von der Decke des Stollens kam. Stone fühlte sich an den Stollen mit den Klapperschlangen erinnert. Auch heute lauerten Schlangen in seiner Nähe, allerdings von der menschlichen Sorte. Die niedrige Decke, die dicken Balken und Erde und Fels stützten nicht allein den Berg ab, sondern auch das Gewicht des Gefängniskomplexes. Das Ganze war der Albtraum eines klaustrophobischen Menschen. Stone konnte nicht sagen, was schlimmer war – die Zelle oder das Bergwerk.
    Vielleicht sind sie auf gewisse Weise gleich.
    Seine philosophischen Betrachtungen endeten, als er den Wärter zurückkehren und eine andere Person mitbringen sah. »Abby!« Als sie sich näherte, loderte grelle Wut in Stone auf. Im Licht der Stablampen, die ihr Aufpasser und Tyree trugen, waren in Abbys Gesicht deutliche Spuren der

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