Camel Club 04 - Die Jäger
der Hocke eine Drehung und riss den Schläger des Mannes an sich, den er als Ersten zu Boden geschickt hatte. Ein Hieb gegen das Knie fällte den zweiten Angreifer; ein weiterer Schlag in den Nacken sorgte dafür, dass der Mann liegen blieb.
Der dritte Angreifer warf den Baseballschläger fort und suchte panisch das Weite. Stone drehte sich um und schleuderte ihm seinen Schläger hinterher. Er wirbelte durch die Luft und traf den Mann im Rücken. Der Kerl schrie auf, brach zusammen, raffte sich aber wieder hoch und rannte weiter. Stone wollte ihm nachsetzen, verharrte aber, als er Danny stöhnen hörte. Stone eilte zu ihm, während der Lieferwagen davonjagte.
»Danny, hörst du mich? Kannst du aufstehen?« Stone spähte in die Runde. Einer der Gegner lag bewusstlos auf dem Asphalt; der zweite kroch umher. Stone befürchtete, der dritte Mann könnte Verstärkung holen, und er hatte höllische Schmerzen im Arm. »Danny, kannst du gehen?«
Endlich hob Danny den Blick und nickte schwach. Stone stemmte ihn hoch, obwohl der Schmerz in seinem verletzten Arm wühlte. Es gelang ihm, Danny zu stützen und von der Straße zu führen.
Sie erreichten Willies »Wohnmobil«. Stone setzte Danny in den Dodge und eilte in das aufgebockte Gefährt. Er fand Willies Autoschlüssel, kam zurück, ließ den Motor an und fuhr los.
Sein erstes Ziel war Dr. Warners Praxis, aber dort traf er niemanden an. Stone änderte seine Absicht und schlug die Richtung zur Klinik ein. Danny saß, gegen Stone gelehnt, auf dem Beifahrersitz. Blut klebte in seinem Gesicht, und ein Arm hing schlaff herab.
»Halt durch, Danny«, sagte Stone. »Ich bringe dich ins Krankenhaus.«
Danny murmelte etwas Unverständliches.
»Was?«
»Ruf … Mam an …«
Mühsam schob Danny eine Hand in die Tasche und zog das Handy heraus. Stone lenkte den Wagen mit den Knien, klappte das Handy auf, überflog das Kurzwahlverzeichnis und drückte die gesuchte Taste.
Es dauerte ein paar Ruftöne, bis sie sich meldete. »Hallo?«
»Abby, hier Ben. Danny ist bei mir. Er wurde von mehreren Burschen mit Baseballschlägern überfallen. Ich bringe ihn ins Krankenhaus. Kommen Sie hin.«
Es sprach für Abby, dass sie weder zu schreien noch zu heulen anfing. »Bin schon unterwegs«, sagte sie bloß.
Keine halbe Stunde später fuhr Stone zum zweiten Mal auf den Parkplatz der Klinik. Halb führte, halb trug er Danny in die Notaufnahme. Während man sich dort mit ihm beschäftigte, kreischten auf dem Parkplatz Reifen. Abby sprang aus dem Wagen und kam zum Eingang gerannt. Stone holte sie im Foyer ab und brachte sie zu Danny, der im Untersuchungszimmer auf einer fahrbaren Trage lag.
In Abbys Augen standen Tränen, als sie ihrem Sohn die Hand hielt. »Verflixt noch mal, Danny, was ist denn nun schon wieder? Wer hat dir das angetan?«
»Nur ’n Unfall, Mam«, nuschelte er. »Keine Sorge. Ich werd schon wieder, und dann ziehe ich Leine. Beim Footballspielen hab ich früher mehr einstecken müssen.«
Abby blickte Stone an. »Ein Unfall?«
Er schüttelte den Kopf.
»Wir müssen ihn stationär behandeln und verschiedene Untersuchungen vornehmen«, sagte der Arzt. »Im Moment wirkt sein Zustand stabil, aber noch können wir innere Blutungen nicht ausschließen.«
»Wird er wieder gesund?«, fragte Abby furchtsam.
»Wir müssen ihn erst gründlich untersuchen, Ma’am. Wir werden uns gut um ihn kümmern. Und wir benachrichtigen Sie, sobald wir wissen, wie es um ihn steht.«
Gleich darauf rollte man Danny aus der Notaufnahme.
Abby stand ratlos da und zögerte. Stone legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie zu einem Stuhl im Wartebereich.
»Er sagt, es war ein Unfall.«
»Es war kein Unfall. Es waren drei Männer. Drei große, gemeine Mistkerle mit Baseballschlägern.«
»Woher wissen Sie das?«
Stone zögerte mit der Antwort. Gerade war ihm etwas eingefallen: Einer der beiden Männer, die er zu Boden gestreckt hatte, war ihm bekannt vorgekommen. Er überlegte, wo er ihn schon einmal gesehen haben könnte, jedoch vergebens.
»Ben?«
»Was? Ach so, ja … die Typen haben sich mit mir angelegt, als sie mit Danny fertig waren.«
»Und wie sind Sie aus der Sache herausgekommen?«
Stone wies auf seinen Hosenbund. »Es hat mich meinen Gürtel gekostet, aber ich habe zweien von denen eine tüchtige Abreibung verpasst. Einer hat sich aus dem Staub gemacht. Ich muss Sheriff Tyree anrufen und ihm die Sache melden. Haben Sie seine Nummer?«
Abby reichte Stone ihr Handy, und er
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