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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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sehen und zu hören, und dafür war der hochgewachsene Rotschopf dankbar.
    »Es kann nicht mehr weit sein«, sagte er sich, als der Gesang und das Pulsieren der Erdtrommeln immer lauter wurden.
    Während er weiterhastete, wuchs die Anspannung in Captain Future wie selten in seinem Leben. Er ahnte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er dem Sternenkaiser zum zweiten Mal gegenüberstand.
    Doch wie würde diese Begegnung ausgehen? Würde es ihm gelingen, den Sternenkaiser in einem unbedachten Moment zu überwältigen, wenn er sich in seinem normalen Zustand befand, oder war das unmöglich?
    »Fast da«, murmelte Curt. »Kein Grund zur Sorge, alter Junge ...«
    Bumm! Bumm! Das dumpfe Pochen der Erdtrommeln war nun so nah, dass er die Vibrationen, die sie aussandten, deutlich unter seinen Füßen spüren konnte. Vorsichtig schlich er weiter.
    Vor ihm lichtete sich der Dschungel. Einige Sekunden später blieb er stehen und verbarg sich hinter einem Schockblumenstrauch.
    Captain Future bot sich eine fremdartig anmutende Szenerie – eine riesige, runde Lichtung, auf der nur vereinzelte Baumfarne, Gebüsch und Lianen wuchsen.
     
    *
     
    Auf dieser Lichtung standen, in das herrliche, silberfarbene Licht von vier Monden getaucht, die zerbröckelnden Ruinen einer einstmals herrlichen Stadt.
    Eine Stadt aus der unerforschten Vergangenheit des Jupiter, eine geheimnisvolle Metropole, die vor unendlich langer Zeit verfallen und vom Dschungel verschluckt worden war! Gigantische Ruinen aus schwarzem Mauerwerk, die sich zu grotesken Gebilden auftürmten, ragten still zwischen Sträuchern und wuchernden Lianen auf.
    Curt konnte sehen, dass diese Stadt gepflasterte Straßen und Vorhöfe besessen hatte, doch das alles war jetzt von Schimmelpilzen bedeckt. Auch Säulengänge hatten hier gestanden, doch nichts war von ihnen geblieben als ein paar geborstene, vereinzelt dastehende schwarze Steinsäulen.
    »Der ›Platz der Toten‹«, flüsterte er. »Der Name ist gut gewählt.«
    Captain Future hatte schon zahlreiche verfallene Städte auf vielen Planeten gesehen. Er hatte die atemberaubende verlorene Stadt auf dem Saturnmond Tethys besucht, eine Stadt, deren Geschichte in tiefster Dunkelheit lag. Und er kannte jene mysteriösen Überreste vergangener Zivilisationen, die man überall verstreut in den weitläufigen Wüsten des Mars finden konnte.
    Dennoch beschlich ihn das Gefühl, noch nie einen Ort gesehen zu haben, der so düster und so trostlos wirkte wie diese zerfallene und vergessene Metropole, die sinnend unter dem funkelnden Licht der Jupitermonde lag. Der Geist einer Ehrfurcht gebietenden Vergangenheit schien mit eisigen Fingern nach seinem Herzen zu greifen.
    Fast im Zentrum der Ruinenstadt erspähte Captain Future einen weitläufigen, kreisrunden Platz, auf dem sich Tausende von Jovianern zu einer dicht gedrängten Menge versammelt hatten. Fast alle trugen Strahlenpistolen bei sich. Ihre Gesichter waren einem niedrigen, halb zerstörten schwarzen Gebäude zugewandt, das die Menge zumindest teilweise Curts aufmerksamem Blick entzog. Von diesem Ort ging auch das dumpfe, polternde Pochen der Erdtrommeln aus.
    »Ich muss näher heran«, murmelte Curt angespannt. »Was, wenn der Sternenkaiser bereits dort ist ...«
    Wie ein Geist glitt er aus dem Dschungel hervor und schlich durch die weitläufigen Ruinen. Schattengleich stahl er sich zu dem niedrigen, halb zerstörten Steingebilde, das zwischen ihm und dem großen Platz lag, auf dem sich die Jovianer versammelt hatten.
    Bedacht darauf, sich immer dicht hinter den Ruinen zu halten, stahl sich der hochgewachsene Abenteurer über die geborstenen Pflastersteine. Erst als er die tiefen Schatten des niedrigen Gebäudes erreichte, atmete er erleichtert auf. Von dem Platz auf der anderen Seite drang das dumpfe Pochen der Erdtrommeln und der unaufhörlich anschwellende Gesang Tausender jovianischer Bassstimmen herüber.
    Bumm! Bumm! Bumm! , dröhnte das vibrierende Pochen und ließ den Boden unter seinen Füßen erbeben.
    Aufgeladen mit einem inbrünstigen Fanatismus, in dem eine fremdartige, überwältigende Traurigkeit und Verzweiflung mitschwangen, steigerte sich der Gesang der Eingeborenen zur Raserei.
    Curt beherrschte die jovianische Sprache gut, doch der Gesang bediente sich offenbar einer archaischen Form, die er nicht verstand.
     
    *
     
    Captain Future presste sich flach gegen die geborstenen Pflastersteine und kroch Zentimeter um Zentimeter vorwärts, bis er hinter der

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