Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
Vom Netzwerk:
dass er gänzlich unsichtbar geworden war.
    Lautlos umrundete er die Ecke der Ruine, und trotz der Dunkelheit um ihn herum war er imstande, sich ebenso sicher zu bewegen wie am helllichten Tag. Sein hochempfindlicher Gehör- und Tastsinn und lange Übung ermöglichten es ihm, etwas zu tun, was niemand sonst gelungen wäre.
    Wäre er sichtbar gewesen, hätten ihn nun alle auf dem Platz versammelten Jovianer bemerkt. Er konnte hören, dass der Sternenkaiser noch immer mit seiner dumpfen verstellten Stimme zu den grünhäutigen Eingeborenen sprach.
     
    *
     
    Curt glitt auf die Stimme zu, wobei er sich mit äußerster Vorsicht vorwärtsbewegte, bis er in Joans Nähe war und ihr angstvolles Keuchen hörte. Er legte ihr seine unsichtbare Hand über den Mund und spürte, wie sie vor Schreck zusammenzuckte.
    »Ich bin es – Captain Future«, flüsterte er ihr leise ins Ohr. »Rühren Sie sich nicht, ich werde Ihre Fesseln lösen.«
    Er spürte, wie sie zuerst erstarrte und sich dann entspannte. Nun tastete er nach ihren Fesseln, die, wie er bemerkte, aus festen Metallbändern bestanden.
    Curt vermochte die Bänder nicht zu lösen, und es war ihm auch unmöglich, sie zu zerbrechen. Hastig griff er an seinen Gürtel und zog ein scharfes, kleines Werkzeug heraus. Unendlich vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, zerschnitt er die Fesseln.
    »Stehen Sie nicht auf«, flüsterte er der jungen Frau zu. »Ich ziehe Sie langsam rückwärts hinter die Ruine. Falls die Jovianer etwas bemerken, rennen Sie, so schnell sie können.«
    Er packte Joan fest an den Schultern. Dann zog er das Mädchen mit großer Behutsamkeit fort vom Sternenkaiser, der noch immer laut zu der Menge sprach.
    Weiterhin von Dunkelheit umgeben, lauschte Curt mit höchster Konzentration auf ein Anzeichen dafür, dass er entdeckt worden war. Doch aus den Reihen der Jovianer war kein Schreckensruf zu hören. Sie hingen so andächtig an jedem Wort ihres Anführers, dass sie nicht auf die halb verborgene Gestalt des Mädchens achteten.
    Captain Futures Hoffnungen wurden jedoch zunichtegemacht, als er plötzlich den lauten Aufschrei eines Jovianers vernahm.
    »Seht doch! Dort erscheint uns der Geist eines Ahnen!«
    Im selben Moment begannen schwache Lichtstrahlen die vollkommene Dunkelheit zu durchdringen, in der Curt sich fortbewegte.
    Er blickte an sich herab. Die zehn Minuten, die die Wirkung der Ladung andauerte, waren vergangen. Er wurde wieder sichtbar!
     

15. KAPITEL
    VERHÄNGNIS EINES ERDENMENSCHEN
     
    Angespannte Stille herrschte in dem kleinen Minenbüro in Jungletown, als Simon Wright, Grag und dem verkleideten Otho klar wurde, in welcher schwierigen Lage sie sich befanden.
    Mark Cannig, der vor diesem unglaublichen Dreiergespann stand, war anzusehen, dass er Angst hatte. Das Gesicht des jungen Minenvorstehers war gerötet – offenbar wurde er von starken Gefühlen heimgesucht.
    »Sie wissen, was Joan zugestoßen ist, Cannig«, drängte das Gehirn. »Sie reden jetzt besser, und zwar schnell.«
    »Ich sage Ihnen doch, ich weiß nichts«, versicherte Cannig verzweifelt und mit heiserer Stimme.
    »Wir können Sie auch auf andere Weise zum Sprechen bringen!«, zischte Otho, und seine Augen blitzten gefährlich. »Wo ist das Mädchen? Und wo ist Captain Future?«
    Grag trat einen schwerfälligen Schritt auf den jungen Mann zu und hob drohend die riesigen Metallhände.
    »Soll ich die Wahrheit aus ihm herausprügeln, Simon?«, fragte der gigantische Roboter dröhnend.
    Mark Cannig wandte sich flehend an Ezra Gurney, der neben dem unmenschlichen Trio stand. »Marschall Gurney, Sie können nicht zulassen, dass sie mir etwas antun!«, krächzte der junge Mann.
    Ezra Gurneys wettergegerbtes Gesicht war grimmig, seine blauen Augen glitzerten kalt.
    »Ich bin hier ganz auf der Seite der Futuremen, Cannig«, sagte er kompromisslos. »Sie wissen, was mit Joan geschehen ist, und Sie werden jetzt mit der Sprache herausrücken.«
    Cannig versuchte, mit einem Sprung die Tür zu erreichen. Doch bevor er dort war, hatte sich ihm Otho bereits blitzschnell in den Weg gestellt.
    Der Androide schleifte ihn zurück ins Büro, obwohl Cannig sich heftig wehrte und um Hilfe schrie.
    »Er ist in allen Punkten schuldig, sonst hätte er nicht versucht zu fliehen«, bemerkte Ezra Gurney.
    »Was geht hier vor sich?«, fragte eine erschrockene Stimme von der Türschwelle her.
    Im Türrahmen stand Sylvanus Quale und hinter ihm Eldred Kells, der Vizepräsident. In dem bleichen

Weitere Kostenlose Bücher