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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Magnetfeldes«, erwiderte Sunfrost. »Was ist mit der Stabilität des Eindämmungsfeldes?«
    »Keine Ahnung. Soerenson und ich arbeiten gerade daran, das System neu zu kalibrieren. Bevor wir das nicht wenigstens ansatzweise geschafft haben, kann ich dazu nichts sagen.«
    »Ich gehe dort runter, um zu helfen!«, kündigte Yasuhiro von Schlichten an, der – wie die meisten anderen auch – mit leichten Blessuren davongekommen war.
    Er bewegte sich bereits in Richtung Tür.
    »Einen Moment!«, hielt Renas durchdringende, autoritätsgewohnte Stimme ihn zurück.
    Von Schlichten drehte sich noch einmal um.
    »Captain?«
    »Wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, dass uns die gesamte Antimaterie des Sprengkopfs um die Ohren fliegt?«
    »Unter normalen Umständen als gering, schließlich befinden wir uns nicht im Sandströmraum. Das Eindämmungsfeld war zuletzt sehr stabil, ohne dass dabei nachgeholfen werden musste.«
    »Wir haben keine normalen Umstände«, erinnerte ihn Rena.
    Von Schlichten zuckte die Achseln. »Die Wirkung dieses Monster-Magnetfeldes, das uns da erwischt haben muss, kann ich nicht einschätzen, Ma'am.«
    Das erste Mal, dass er mich so nennt, dachte Rena. Ein Zeichen des Respekts? Oder nur die charmante Verschleierung einer Lüge? Er wirkt nervös. So als ob er das Risiko ganz genau kennen würde – schließlich wusste er wohl auch über die Schwierigkeiten im Sandströmraum Bescheid, wenn ich seine Bemerkungen richtig deute…
    »Gehen Sie, Professor!«, wies Rena ihn an.
    Er drehte sich um und verließ wortlos die Brücke.

    *

    Drei Atmosphärengleiter irdischer Bauart landeten in der Nähe des Eingangs zu der unterirdischen Neetrass-Siedlung Gar-Madashti. Die Antigravaggregate der Gleiter wirbelten etwas Staub auf. Ansonsten verlief die Landung vollkommen reibungslos. Die Außenschotts öffneten sich und die Insassen stiegen aus.
    Neben etwa einem Dutzend Olvanorern waren dies auch einige Mitglieder von Kronsteins Außenteam sowie der Neetrass Ayre.
    Hier in Gar-Madashti war der verfrühte Einäugige geboren worden und Ayre ließ es sich nicht nehmen, diesen gerade aus dem Ei geschlagenen Nachwuchs selbst zu begutachten. Als Mitglied im Rat der Weisesten stand ihm dieses Recht zu.
    Unter normalen Umständen wären allerdings Monate vergangen, ehe er die weite Reise hinter sich gebracht hätte.
    Kronstein wurde begleitet von Bruder Guillermo, Dr. Nikolaidev, Sergeant Osurac und den Marines Gento und Kelleney. Für Dr. Nikolaidev ergab sich hier vielleicht die Möglichkeit, zum ersten Mal einen der legendären langlebigen Einäugigen Neetrass untersuchen zu können, deren Existenz Bruder Leander und seinen Mitbrüdern bislang nur aus den Überlieferungen der Planetarier bekannt war. Schließlich lag die letzte Zeit des Ewigen Tages bereits fast ein Jahrtausend zurück.
    Während des mehrere Stunden dauernden Fluges hatte sich Dr. Nikolaidev mit den von den Olvanorern in den vergangenen Jahren über die Biologie der Neetrass gesammelten Daten einen Überblick verschafft.
    »Wenn es sich tatsächlich bestätigt, dass immer vor der Zeit der Sonnenpassage eine langlebige Variante der Neetrass in den Bleieiern heranwächst, wäre das eine der faszinierendsten genetischen Anpassungen, die uns bislang in der Galaxis begegnet sind«, meinte sie.
    »Hieße das nicht, dass in den Neetrass eine Art genetische Uhr tickt, die gewissermaßen programmiert, nach wie vielen Generationen es zur Entstehung von Einäugigen kommen muss?«, fragte Bruder Guillermo.
    Dr. Nikolaidev nickte. »Möglich – und wenn diese Uhr aus irgendeinem Grund aus dem Takt geraten sein sollte, wäre dies natürlich in der Tat eine Katastrophe für die Neetrass. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, dass die Entstehung von Einäugigen durch Umweltfaktoren ausgelöst wird und sich die vielleicht geändert haben.« Nikolaidev zuckte die Achseln, während ihr der Wind durch den roten Haarschopf fuhr.
    Osurac blickte auf sein Ortungsgerät und wandte sich an Kronstein.
    »Sehen Sie sich das an, Lieutenant«, meinte er. »Ich empfange hier sehr eigenartige Signale in einem Bereich des Frequenzbandes, der eigentlich für den Funkverkehr völlig ungebräuchlich ist. Wahrscheinlich verstehen Sie mehr davon!«
    »Die Neetrass sehen darin ein Orakel ihrer Sonnengötter«, mischte sich Bruder Leander ein. »Der Glaube daran, dass die beiden Sonnengötter trotz des Erbfrevels über das Orakel wieder Kontakt zu ihrem verlorenen Volk aufgenommen

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