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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Yasuhiro von Schlichten.
    Rena atmete tief durch. »Das wird es auch nicht«, versicherte sie. Per Knopfdruck stellte Rena eine Interkom-Verbindung zu Kontrollraum C her.
    »Lieutenant White?«
    »Ja, Ma'am?«
    Das mollige, freundliche Gesicht der Chefingenieurin erschien auf einem kleineren Bildschirm. Neben ihr waren Soerenson und ein weiterer Techniker aus von Schlichtens Team zu erkennen.
    »Alle Systeme für den Abschuss von SEETEE SHOCK 005 bereit?«
    »Ja, Ma'am. Eindämmungsfeld für die Antimaterie ist stabil. Es gibt keinerlei relevante Schwankungen.«
    »Okay«, murmelte Rena und wandte sich an den Waffenoffizier. »Feuer frei, Lieutenant!«
    »Aye, Captain!«, bestätigte Robert Ukasi. »Startsequenz läuft mit Countdown von zehn Sekunden. 10, 9, 8…«
    Die Anspannung war in den Gesichtern zu lesen. Yasuhiro von Schlichten biss sich auf die Lippen. Für ihn steht viel auf dem Spiel, dachte Rena. Aber vielleicht auch für die Menschheit. So schrecklich und unberechenbar diese Waffe auch sein mag, sie gibt der Menschheit vielleicht eine Atempause. Einen Moment des Friedens, auch wenn er nur auf Abschreckung und nicht auf Verständigung beruht.
    »Achtung! Fluktuierendes Magnetfeld breitet sich über die Toleranzgrenze hinaus aus!«, meldete Fähnrich Riggs. »Die Feldstärke liegt um dreihundert Prozent über dem üblichen Mittel und immerhin noch um hundert Prozent über dem höchsten je gemessenen Wert!«
    Rena erhob sich von ihrem Kommandantensitz. Sie starrte auf den Schirm, obwohl dort natürlich keinerlei Veränderung zu sehen war. Was geht hier vor?
    »3, 2, 1…«, hörte sie Ukasi sagen.
    Eine Erschütterung erfasste das Schiff. Rena musste sich an ihrer Konsole festhalten. Die Beleuchtung flackerte. Für Sekunden hatte sie das Gefühl zu schweben. Mein Gott, die künstliche Schwerkraft!, durchzuckte es sie, bevor sie plötzlich schwer zu Boden fiel. Alarmsirenen schrillten.
    Das Licht verlosch.
    Vollkommene Finsternis herrschte in der Zentrale der STERNENKRIEGER.
    Im nächsten Moment verstummte auch die Sirene.

    *

    Rena Sunfrost spürte einen pochenden Schmerz. Sie war mit dem Kopf gegen eine Konsole geknallt. Jetzt hämmerte es wie wild hinter ihren Schläfen.
    Sie versuchte sich aufzurichten und konnte es nicht.
    Selbst das Atmen fiel ihr schwer, so als würde eine zentnerschwere Last auf ihr liegen. Die Systeme zur Kontrolle der künstlichen Schwerkraft müssen verrückt spielen, durchfuhr es sie. Sie wollte nach Wong rufen, aber aus ihrem Mund kam nicht mehr als ein heiseres Ächzen.
    Dann ging plötzlich ein gedämpftes Licht an.
    »Notsysteme aktiviert«, verkündete eine Computerstimme.
    Rena blickte sich um. Überall lagen die Mitglieder der Brückencrew in teilweise verrenkter Haltung auf dem Boden.
    Sie spürte, wie der Druck langsam nachließ.
    Robert Ukasi war der Erste, der es schaffte, sich zu erheben und seine Konsole zu erreichen.
    An seiner Stirn klaffte eine Wunde. Aber das hielt ihn nicht davon ab, die Kontrollen abzulesen. »Totalabsturz des Bordrechners«, meldete Ukasi. »Ein Notsystem hält lebenserhaltende Systeme und künstliche Schwerkraft aufrecht.«
    Auch Rena hatte sich inzwischen aufgerappelt.
    Der in ihrer Nähe befindliche Wong hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm. »Ist zum Glück nur der linke, Captain«, knurrte er und ließ die Finger seiner Rechten über die Schalter der Konsole gleiten.
    Rena sah sich kurz um.
    Gawuljan schien bewusstlos zu sein. Sein Kollege Schmitz kümmerte sich um ihn. Fähnrich Jamalkerim hielt sich die Rippen und presste die Lippen aufeinander.
    Kleinere Blessuren hatte die gesamte Brückencrew davongetragen. Nach und nach rappelten sich alle auf, um nach dem Ausmaß der Schäden zu sehen, die durch die plötzliche, scheinbar unerklärliche Ausdehnung eines der fluktuierenden Magnetfelder ausgelöst worden war.
    Der Bildschirm blieb dunkel.
    »Sämtliche Ortungssysteme sind ausgefallen«, meldete Fähnrich Riggs. »Wir sind momentan blind.«
    »Was ist mit dem Bordinterkom?«, fragte Rena.
    »Ist intakt.«
    Rena betätigte einige Schalter an ihrer Konsole. »Hier Sunfrost an Kontrollraum C.«
    Ein Bildschirm leuchtete auf und das Gesicht von Chefingenieurin Catherine White erschien. Auch sie wirkte sichtlich lädiert. »Captain! SEETEE SHOCK 005 sitzt noch in seinem Silo. Der Abschussvorgang wurde unterbrochen. Sämtliche Systeme spielen hier verrückt. Was ist passiert?«
    »Auswirkungen eines fluktuierenden

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