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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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menschenähnlichen Humanoiden besiedelt worden, ehe die Kolonien schließlich vor fast einem Jahrhundert aus einem unbekannten Grund aufgegeben worden waren. Inzwischen erwog man im Humanen Rat die formelle Inbesitznahme und Kolonisierung des Systems, aber so lange wie die Qriid-Gefahr nicht wenigstens einigermaßen unter Kontrolle war, würde die Umsetzung dieser Pläne noch warten müssen.
    Die Besatzung des Havaristen hatte die Notlandung überwiegend überlebt, wie man später rekonstruieren konnte.
    Allerdings waren die Naarash ohne funktionierenden Überlichtfunk dem Tode geweiht gewesen. Die Überlebenden hatten auf der Sauerstoffwelt Granger III nur so lange existieren können, wie ihre Methanversorgung sichergestellt gewesen war. Verzweifelt hatten sie versucht, die Lebenserhaltungssysteme in Gang zu halten.
    Ein Landungsteam des Space Army Corps-Zerstörers NEW MARS unter Captain Alvoin Garcia y Kuznecov hatte das Wrack gefunden, darin unter anderem fünf voll funktionsfähige Druckanzüge, deren Methanpatronen jedoch verbraucht waren.
    Von den Naarash selbst gab es keine Spur. Man fand nicht einmal winzigste Mengen genetischen Materials und die Dateien des Bordrechners waren komplett gelöscht.
    Später belegten genauere Untersuchungen, dass die Naarash sich selbst in die Brennkammern eines noch teilweise funktionsfähigen Antriebskonverters gestürzt hatten, als sie erkannten, dass ihre Lage aussichtslos war.
    Erst die Informationen, die man über den Horchposten Heptagon gewann, machten dieses Verhalten plausibel. Bei den Naarash herrschte ein streng religiöses Bildertabu. Ein Abbild in diesem Sinn war der genetische Code, weswegen ein Naarash peinlich genau darauf achtete, nirgends Ausscheidungen oder andere genetisch entschlüsselbare Substanzen zu hinterlassen.
    Die Anzüge ließen jedoch gewisse Rückschlüsse auf die Körperformen der Naarash zu. Sie waren etwa zwei Meter zwanzig groß, hatten offenbar eine quasi-humanoide Gestalt, wobei der Kopf fast ein Viertel der Körperlänge ausmachte.
    Die mit einem von außen undurchsichtigen Visier versehenen Helme wölbten sich sowohl am Hinterkopf als auch nach vorne erheblich aus, sodass ihre »Gesichter« vermutlich recht tierhaft wirkten und von einem großen Maul oder Schnabel dominiert wurden.
    Der Körper war vergleichsweise schmächtig – ganz im Gegensatz zu Armen und Beinen, die außerordentlich muskulös sein mussten. Offenbar waren die Transporteure der Galaxis gleichzeitig auch bestens dafür veranlagt, ihre Schiffsladungen notfalls per Hand zu löschen.
    »Sie werden daran noch eine Menge tun müssen, Lieutenant«, wandte sich McConnarty an die leitende Ingenieurin der STERNENKRIEGER.
    Lieutenant Catherine White, eine mollige, aber durchaus hübsche Frau Anfang vierzig, hatte mit skeptischen Blick verfolgt, wie McConnarty sich darum bemüht hatte, in dem Anzug zu gehen.
    »Sie sind doch ein Marine«, meinte White und spielte damit auf die Tatsache an, dass die Angehörigen dieser Elitetruppe es gewöhnt waren, schwere, durch Druckkontakte im Inneren gesteuerte, servoverstärkte Kampfanzüge zu tragen, deren Bedienung erst nach einem intensivem Training möglich war.
    »Eben!«, knurrte McConnarty etwas ungehalten. »Ich bin ein Marine – und wenn ich schon Probleme habe, in diesem Ding überhaupt zu atmen, dann ist dieser Anzug für ein ganz gewöhnliches Flotten-Weichei doch nichts anderes als der perfekte Sarg.«
    »Wir werden fast drei Wochen im Sandströmraum zubringen«, erwiderte White ruhig. »Da ist noch Zeit genug, die Anzüge so umzurüsten, dass sich auch normalsterbliche Nicht-Marines darin ganz normal bewegen können«, versprach White. »Und was die Belüftung angeht – daran wird noch gearbeitet.«
    Bat McConnarty lächelte dünn. »Das kann ich nur hoffen. Andernfalls wird es der Captain schwer haben, irgendwelche Freiwilligen für das Landeteam zu finden.«
    Nun meldete sich Sergeant Rolfson zu Wort. Sein Ton war sachlich. »Ich würde auf jeden Fall dazu raten, dass wir die Methanpatronen wieder füllen. Die Außenbeschichtung der Anzüge macht es zwar so gut wie unmöglich, das Innere zu scannen, aber das gilt nicht für die Methanversorgung!«
    »Ich weiß«, nickte White. »Mit Attrappen kommen wir nicht durch eventuell vorhandene Kontrollen. Das ist mir schon klar.«
    »Eine andere Frage ist, ob es nicht ratsam wäre, in den Anzug eine Waffe zu integrieren«, sagte Rolfson. »In den Ärmeln ist Platz genug, da

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