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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zeitplan fast einen halben Tag hinterherhinken – ja, Captain.«
    Rena lächelte mild und ließ sich in den Schalensitz des Kommandanten gleiten.
    »Ionentriebwerke auf maximalen Beschleunigungsfaktor«, meldete Ruderoffizier John Taranos. »Aktivierung des künstlichen Schwerefeldes in zehn Minuten. Eintritt in den Sandströmraum voraussichtlich in acht Stunden und elf Minuten.«
    Im Unterlichtflug benutzte die STERNENKRIEGER einerseits ihre leistungsfähigem Ionentriebwerke, die allerdings durch ein starkes Antigravfeld am Bug unterstützt wurden. Dieses Antigravfeld ließ das Schiff gewissermaßen nach vorne fallen und bewirkte eine enorme Steigerung der Beschleunigungswerte. Um in den Hyperraum zu gelangen und dort mit Hilfe der Sandströmaggregate mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit die Abgründe zwischen den Sternen überwinden zu können, musste zunächst eine Mindestgeschwindigkeit von vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht werden. In der Kombination von Antigrav und Ionentriebwerk gelang dies in etwa acht Stunden.
    Allein mit den Ionentriebwerken hätte ein Schiff wie die STERNENKRIEGER dazu annähernd eine Woche gebraucht.
    »Halt«, sagte Sunfrost. »Lieutenant Taranos, ich möchte, dass Sie den Antigrav zunächst noch nicht aktivieren.«
    Der Ruderoffizier des Leichten Kreuzers drehte sich stirnrunzelnd zu seinem Captain herum. »Warum nicht, Ma'am?«
    »Ich möchte zunächst einen letzten Test der Konstruktion durchführen«, erklärte Sunfrost.
    Die Konstruktion – das war in den letzten Tagen die Bezeichnung für jenes bizarre, zeltartige Gebilde geworden, dass sich mit Hilfe eines Gestänges aus extrem stabilen und dabei sehr leichten Karbonfasern im Heckbereich, am Bug und an mehreren anderen, weniger exponierten Stellen am Schiffsrumpf der STERNENKRIEGER auffächern ließ und damit die optische Erscheinung erheblich veränderte. Darüber hinaus sorgte die mit einer besonderen Beschichtung versehene und sehr widerstandsfähige Aluminiumfolie auch dafür, dass sich die vom Schiff emittierten Energiesignaturen stark veränderten, sodass sie nicht sofort als typische Signatur eines Kriegsschiffs im Dienst der Humanen Welten erkennbar war.
    Außerdem wurden sämtliche Waffensysteme verdeckt. Im Notfall blieben die je vierzig Gaussgeschütze an den Seiten sowie das Vierfachgeschütz am Bug weiterhin einsatzfähig –
    allerdings nur um den Preis, dass die Tarnung sofort aufflog.
    Natürlich reichte das Auffächern der Konstruktion nicht aus, um sich unbehelligt inmitten des Qriid-Reichs bewegen zu können. Darüber hinaus waren die Systeme des Bordrechners darauf programmiert worden, Identifikationssignale in einem Code abzusenden, der typisch für Schiffe der Naarash war, einem von den Qriid in Teilen ihres Imperiums geduldeten Händlervolks, über dessen Herkunft auf Seiten der Menschheit so gut wie nichts bekannt war.
    Allerdings war es möglich gewesen, von Heptagon aus auch den Funkverkehr zahlreicher Naarash-Schiffe abzuhören, sodass man immerhin wusste, dass sie sich als Händler und Transporteure relativ frei im Bereich des Imperiums bewegen durften. Sie waren Methanatmer und trugen daher immer dann, wenn sie eine Sauerstoffwelt betraten, schwere Druckanzüge.
    An Bord der STERNENKRIEGER war eigens ein Laderaum mit einer Methanatmosphäre geflutet worden. Letztlich war nicht genug darüber bekannt, wie detailreich die Nahortung der Qriid war. Aber man musste damit rechnen, dass sie misstrauisch wurden, wenn sich an Bord eines angeblich harmlosen Naarash-Schiffes nicht ein einziger mit Methan gefüllter Hohlraum befand.
    Es gab Faktoren, die der STERNENKRIEGER-Crew bei ihrer Aufgabe, ein Naarash-Schiff zu imitieren, entgegenkamen.
    Einerseits die Tatsache, dass es der Kult des Geheimen Gottes, dem die Naarash angehörten, verbot, das Gesicht zu zeigen.
    Das schloss Videodaten beim Schiff-zu-Schiff-Kontakt von vornherein aus.
    Der zweite glückliche Umstand war, dass die Naarash-Schiffe von sehr unterschiedlicher Bauart waren, sodass eine eher bizarre Raumschiffvariante, wie sie die STERNENKRIEGER mit ihrer zur Gänze entfalteten Konstruktion zweifellos darstellte, ohne weiteres als Naarash-Schiff durchgehen würde.
    »Countdown zur Aktivierung des Schwerefelds gestoppt«, meldete Taranos.
    Rena wandte sich an Wong. »Entfalten Sie die Konstruktion, Raphael.«
    »Aye, Captain.«
    Auf einem Nebenbildschirm erschien eine schematische Darstellung der STERNENKRIEGER. Diese

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