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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zeug gewöhnt, ging es Rena durch den Kopf.
    Sie konnte sich nur eine kurze Pause gönnen, denn es lag noch einiges an Arbeit vor ihr. Insbesondere musste sie die vorhandenen Daten über Garinjan durcharbeiten und sich außerdem um die weitere Planung der Mission kümmern, die stark von technischen Faktoren abhing. Insbesondere natürlich davon, in wie fern es möglich war, die Druckanzüge der Naarash so umzuarbeiten, dass sie vom Außenteam genutzt werden konnten.
    Ein erster Zwischenbericht lag ihr bereits vor.
    Und der war nicht gerade ermutigend.
    »Captain?«, ertönte plötzlich eine helle, weibliche Stimme.
    Rena wandte den Blick. Vor ihr stand Lieutenant Catherine White. Die leitende Ingenieurin strich sich eine verirrte Strähne aus der Stirn. In der Linken hielt sie einen Syntho-Drink. Ihr Gesicht wirkte angespannt. »Ich würde Sie gerne kurz sprechen, Captain – und zwar vor unserer Besprechung.«
    »Setzen Sie sich«, sagte Sunfrost. »Und dann sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben, Lieutenant.«
    Catherine White atmete tief durch.
    Sie war dreiundvierzig – also elf Jahre älter als Sunfrost – und immer noch Lieutenant. Dieser Umstand trug nicht gerade zu einem ausgeglichenen Gemüt bei. Aber es gab Gründe dafür.
    Lieutenant White war zwar eine erstklassige Ingenieurin, aber sie hatte es in der Vergangenheit mit den Vorschriften nicht immer genau genug genommen und war bekannt dafür, auch mal fünfe gerade sein zu lassen. Durch übergroßen Ehrgeiz war sie ihren bisherigen Kommandanten jedenfalls nicht aufgefallen und im Laufe der Jahre schien sich bei ihr, was ihre Flottenlaufbahn anging, ziemliche Resignation breit gemacht zu haben.
    »Ma'am, ich weiß nicht, ob Sie sich schon Gedanken über die Zusammensetzung des Außenteams gemacht haben, das auf Garinjan mit den Vertretern der Widerstandsbewegung Kontakt aufnehmen wird?«, erkundigte sich White.
    Rena hob die Augenbrauen.
    »Gedanken habe ich mir schon gemacht – allerdings bin ich noch längst nicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt. Ich weiß ja noch nicht einmal mit Sicherheit, wie viele von den Naarash-Anzüge wir am Ende für diesen Einsatz tatsächlich zur Verfügung haben.«
    »Es werden fünf sein«, versprach Catherine White. »Darauf haben Sie mein Wort, Captain. Irgendwie bekommen wir das hin. Mein Team arbeitet Tag und Nacht daran.«
    »Es freut mich, das zu hören«, erwiderte Sunfrost zurückhaltend. Worauf will sie eigentlich hinaus?, fragte sich der Captain der STERNENKRIEGER. Hat sie etwa selbst Interesse, Teil des Außenteams zu sein?
    »Captain, ich bin immer noch Lieutenant und werde es wahrscheinlich bis ans Ende meiner Zeit im Space Army Corps auch bleiben.«
    »Das klingt ziemlich frustriert.«
    »Mag sein. Aber ich bin nicht hier, um mich zu beklagen. Mir ist durchaus bewusst, dass die Gründe dafür, dass meine Karriere irgendwann zum Stillstand gekommen ist, auf mich und mein Verhalten zurückgehen. Vielleicht sogar auf meinen Charakter. Aber dazu werden Sie in den offiziellen dienstlichen Beurteilungen meiner bisherigen Vorgesetzten sicherlich schon genügend gelesen haben.«
    »Um ehrlich zu sein, bin ich bis jetzt nur dazu gekommen, diese Beurteilungen zu überfliegen, Lieutenant.« Aber hat das nicht schon gereicht? Außerdem – die gestörte persönliche Chemie zwischen uns wiegt letztlich schwerer als sämtliche Urteile ihrer früheren Kommandanten. Rena konnte Faulpelze nun einmal grundsätzlich nicht ausstehen.
    »Das überrascht mich«, stieß Catherine White spontan hervor.
    »Weshalb?«, hakte Rena nach.
    »Nun, eine so ehrgeizige, korrekte Frau wie Sie…«
    »Ich ziehe es vor, mir immer zunächst ein persönliches Bild von einem Menschen zu machen.«
    »Das ist eine Einstellung, die leider nicht von vielen Kommandanten des Space Army Corps geteilt wird.«
    »Vielleicht ist Ihr Urteil etwas zu hart, Lieutenant.«
    Catherine White zuckte die Achseln.
    Ein mattes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    »Vielleicht…«
    Rena trank ihren Kaffee aus. »Lieutenant, kommen Sie zum Punkt. Was möchten Sie von mir?«
    »Eine Chance«, gab White zurück. »Nicht mehr – auch nicht weniger.«
    »Sie wollen ins Außenteam?«
    »Wissen Sie, wie viele Einsätze in Landeteams in meinen Akten stehen? Es sind nicht viele, kann ich Ihnen versichern.«
    »Das ist für ein Mitglied der technischen Crew nichts Ungewöhnliches«, gab Rena zu bedenken.
    »Mag sein. Aber ich möchte noch einmal einen

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