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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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könnte man wenigstens einen Nadler verbergen, dessen Mündung in einen der Finger integriert ist. Für uns Marines könnte man vielleicht sogar ein Gaussgewehr in einem der Ärmel unterbringen. Der Arm bleibt dann relativ steif, aber dafür sind wir nicht so wehrlos!«
    »Keine schlechte Idee«, lobte White. Schließlich hatten die Hände der Naarash ohnehin sieben Finger von sehr unterschiedlicher Größe, sodass es sich eigentlich anbot, davon einen für die Mündung eines Nadlers zu reservieren.
    »Was haben denn die Naarash für Waffen?«, fragte Bat McConnarty, der sich inzwischen etwas beruhigt hatte.
    White hob die Schultern. »Wenn ich das aus den Berichten der NEW MARS richtig behalten habe, wurden bei Sichtung des auf Granger III havarierten Naarash-Raumers zwei leichte Handtraser aus Qriid-Produktion gefunden, die sich aber in einem verschlossenen Fach befanden und wohl wirklich nur für den äußersten Notfall gedacht waren. Das Schiff selbst verfügte über keinerlei Waffen.«
    »Wahrscheinlich würden sie es wohl nicht zulassen, dass sich die Qriid innerhalb der Grenzen ihres Imperiums frei bewegen, wenn sie hoch gerüstet aufträten…«, war Rolfson überzeugt.

    *

    Nach acht Stunden und dreiundvierzig Minuten trat die STERNENKRIEGER in den Sandströmraum ein. Für die nächsten drei Wochen würde sie in diesem dem Einsteinuniversum übergeordneten Kontinuum bleiben und dabei mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit mitten durch das Herrschaftsgebiet der Qriid fliegen.
    Während der Sandströmpassage war die STERNENKRIEGER nicht zu orten. Erst sobald sie ins Einsteinuniversum zurückfiel, konnte sie durch die Qriid erfasst werden. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, geortet zu werden, außerordentlich gering, solange die STERNENKRIEGER nur mit dem Schwung ihrer Austrittsgeschwindigkeit aus dem Sandströmraum weiter flog, was auch als Schleichflug bezeichnet wurde. Aber bis dahin lagen noch Wochen harter Arbeit vor der Crew, denn diese Mission musste bis dahin mit größter Sorgfalt vorbereitet werden.
    »Alle Systeme der Sandströmaggregate laufen einwandfrei«, meldete Lieutenant Taranos. »Unser Zielpunkt liegt eine Lichtstunde von Garinjan entfernt.«
    »Danke, Lieutenant. Beschleunigen Sie auf maximalen Überlichtfaktor.«
    »Aye, Captain.«
    Rena Sunfrost erhob sich aus ihrem Kommandantensessel und wandte sich an Wong. »Was wissen wir über Garinjan – außer der Tatsache, dass es Zentrum und Ursprungsort der Ketzerbewegung sein soll?«
    Wong lächelte dünn.
    »Selbst das ist nicht hundertprozentig gesichert.«
    »Falls sich unsere Kollegen vom Geheimdienst bei der Auswertung der vom Horchposten Heptagon aufgezeichneten Daten geirrt haben sollten, wird sich unsere Mission unweigerlich verlängern«, kündigte Sunfrost an. »Wenn wir die Konstruktion aufgefächert haben, können wir den Antigrav nicht benutzen und brauchen eine halbe Ewigkeit, um das System wieder zu verlassen.«
    »Über Garinjan ist nur bekannt, dass es sich um eine wichtige Industriewelt handelt, auf der früher viel Bergbau betrieben wurde. Es ist der sechste Planet einer Sonne, die in unseren Katalogen unter der Bezeichnung AZ-345 geführt wird. Den Erkenntnissen des Geheimdiensts nach ist AZ-345
    mit einem Stern der Spektralklasse G identisch, der von den Qriid Yamla genannt wird. Alles Weitere werden wir wohl erst erfahren, wenn wir das Zielgebiet erreicht haben.«
    »Also müssen wir improvisieren«, stellte Sunfrost fest.
    »Sieht so aus.«
    »Sie haben die Brücke, Raphael.«
    »Aye, Captain.«
    »Und in zwei Stunden möchte ich alle Offiziere zu einer Besprechung in meinem Raum sehen.«

    *

    Rena nahm sich in einem der Aufenthaltsräume einen Kaffee und setzte sich an ein Außenfenster. Inzwischen fand sie die Automatenbrühe ganz erträglich. Immer wieder hatte sie die Einstellungen des Getränkeprogramms nachjustiert, um schließlich etwas zu bekommen, was den Namen Kaffee auch verdiente. Leider hatte dieses Getränk den Nachteil, seit mehr als einem Jahrhundert vollkommen aus der Mode gekommen zu sein und nur noch von einer verschwindend kleinen Minderheit genossen zu werden, sodass kaum noch jemand wusste, wie richtiger Kaffee gekocht wurde. Das galt für Menschen und Steuerprogramme von Getränkespendern gleichermaßen.
    Entweder, die Maschine hat entgegen aller Wahrscheinlichkeit dazugelernt und die Brühe ist tatsächlich aromatischer geworden – oder ich habe mich inzwischen einfach nur an das

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