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Caras Schatten

Caras Schatten

Titel: Caras Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Woods
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Mehr als mich, glaube ich.«
    »Ach, so ’n Quatsch!« Zoe lachte über Caras gequälten Gesichtsausdruck und setzte Samson sanft im Flur ab. »Nacht, Schmusekater«, schnurrte sie.
    Dann ließ sie sich auf die gestreifte Bettdecke fallen und zog Cara zu sich herunter. »Also, was ist heute so passiert? Mir ist sterbenslangweilig. Du musst mir alles haarklein erzählen. Wie war der Wettkampf?«
    Cara ließ sich in die Kissen sinken und schob eine Hand unter den Kopf. »Als Erstes rate mal, was Mom mir gerade erzählt hat.«
    »Was?«
    »Die Polizei untersucht Sydneys Tod immer noch.« Cara riss dramatisch die Augen auf.
    Zoe runzelte verwirrt die Stirn. »Was gibt’s denn da zu untersuchen? Besoffene ertrinken doch andauernd.«
    »Ich weiß.« Cara zuckte die Schultern. »Vielleicht hat sie sich den Kopf gestoßen oder so was. Keine Ahnung. Ihre Eltern könnten die Poolfirma verklagen oder so.«
    »Okay. Aber jetzt erzähl mir von deinem Tag!«, wechselte Zoe das Thema. »Du sahst total glücklich aus, als du zur Tür hereingekommen bist, also muss irgendetwas Tolles passiert sein.«
    »Oh, und ob. Der Wettkampf war total genial.« Cara erzählte von ihrem unerwarteten zweiten Platz und den Gratulationen ihrer Teamkollegen, einschließlich des misslungenen Abklatschens mit Ethan. »Was meinst du? Hält er mich jetzt für eine totale Versagerin, weil ich nicht mal abklatschen kann?«
    Zoe spitzte nachdenklich die Lippen. »Du sagst, er hat gelächelt, nachdem du seine Hand verfehlt hast?«
    »Ja. Und? Ist das nun gut oder schlecht? Ist das etwa schlecht?« Besorgt wartete sie ab.
    Zoe tippte sich mit dem Finger an die Wange. »Neee, ich glaub nicht, dass das schlecht ist. Er findet dich bestimmt süß, auf eine unschuldige Art und Weise.« Sie musterte Cara einen Moment lang. »Weißt du was, vielleicht würdest du dich Ethan gegenüber ein bisschen sicherer fühlen, wenn du etwas an deinen Haaren veränderst. Schon mal drüber nachgedacht?«
    Cara fasste sich an ihren Pferdeschwanz. »Ja, schon. Ich meine, langes braunes Haar ist irgendwie langweilig. Aber ich weiß nicht, was ich damit anstellen soll.«
    Zoe setzte sich abrupt auf. »Lass mal sehen.« Sie griff nach Caras Haar, und ihre langen Fingernägel streiften ihren Nacken. Cara wich instinktiv vor der Berührung zurück.
    Zoe wirkte verletzt. »Du bist immer schon vor mir zurückgeschreckt, weißt du das? Schon als wir noch klein waren. Vielleicht hast du mich ja deshalb im Stich gelassen.« Sie beäugte Cara.
    »Was redest du denn da für einen Quatsch? Wir sind umgezogen!«
    »Du hast mich alleingelassen. Mein Leben war grauenvoll, und du hast es gewusst.« Zoe ließ ihren Kopf zurück aufs Kissen sinken und starrte zur Decke.
    Cara spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte. »Für mich war das Ganze auch nicht leicht. Ich war furchtbar traurig, dich nie wiederzusehen. Anfangs haben mich meine Eltern sogar zu jemandem hingeschickt, um zu reden. Ich hatte das Gefühl, du hättest mich im Stich gelassen.«
    »Schon klar. Und gehst du immer noch zu diesem Typen?«
    »Nein … Irgendwann ging es mir besser, als ich mich erst mal eingelebt hatte.« Cara setzte sich anders hin. Sie bekam fast ein schlechtes Gewissen, obwohl sie wusste, dass das Quatsch war. Ihre Eltern hatten sich entschlossen wegzuziehen, nicht sie selbst. Sie hatte Zoe anfangs sogar Briefe geschrieben. Nur war das Ganze eben irgendwann eingeschlafen. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihre Freundin vergessen hatte. Es war ganz einfach ihre »gute Zeit« gewesen, und sie hatte damals viel mit ihren Eltern unternommen und sich ein neues Leben aufgebaut …
    Anstatt zu antworten, beugte sich Zoe zu ihr herüber und zog Cara das Haargummi raus. Ihre braunen Haare fielen ihr glatt über die Schultern. Sie waren im letzten Jahr ziemlich gewachsen und reichten ihr inzwischen bis über die Schulterblätter.
    Zoe schlug die Haare im Nacken ein und lehnte sich zurück, um Cara mit zusammengekniffenen Augen zu betrachten. Sie saßen so dicht beieinander, dass Cara die Hitze von Zoes Körper spüren konnte. »Ungefähr so …«, sagte Zoe. Sie bauschte die oberste Lage ein wenig auf und hielt die Haare im Nacken zusammen.
    »Ich vertraue dir blind«, erwiderte Cara.
    Zoe quiekte begeistert. »Im Ernst? Ich kann echt machen, was ich will?«
    Cara nickte. »Ja. Schlimmer kann’s schließlich nicht mehr werden, oder?«
    Zoe klatschte in die Hände. »Typveränderung! Oh Gott, das wird so cool.«

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