Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
Vom Netzwerk:
sind
meine eigenen Gefühle, die mir angst machen, Mylord«, sagte Carina.
    »Inwiefern?«
    »Oh, das
kann ich nicht erklären«, sagte sie verlegen. »Außerdem«, fügte sie
unzugänglich hinzu, »habe ich es vergessen.«
    »Dem kann
man leicht abhelfen. Wenn ich Sie jetzt so in die Arme nehme und so küsse, wie
fühlen Sie sich dann?«
    »Atemlos
und aufgewühlt.«
    »Das klingt
unangenehm. Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen.«
    Obwohl sie
nebeneinander saßen, schaffte er es irgendwie, daß ihre Körper sich berührten,
und sie fand es seltsam, wie sich ihre innere Erregung in ihren Lippen
konzentrierte. Aber wenn sie ihn heiratete, mußte sie nackt mit ihm im Bett
liegen, so wie sie das bei John und Betty gesehen hatte, und das konnte sie
nicht.
    Er spürte
ihren Widerstand und ließ sie schnell los.
    »Sie haben
wirklich Angst vor mir«, sagte er zärtlich. »Woran liegt das?«
    Von ihren
sich widersprechenden Empfindungen überwältigt, kam Carina mit einer
abgehackten, immer wieder abschweifenden, tränenreichen Erklärung über John und
Betty heraus – und daß sie das nicht konnte, und wenn das zur Ehe gehörte, dann
wollte sie lieber als alte Jungfer sterben.
    Lord Harry
klopfte mit seinem Stock gegen das Wagendach. »Nach Hause!« rief er dem
Kutscher zu.
    »Ich rühre
ich Sie nicht wieder an«, sagte er bestimmt. »Meine Dienerschaft ist sehr
verschwiegen. Sie können meine Wohnung anschauen, und dann bringe ich Sie
hierher zurück.«
    »Das war's
dann«, dachte Carina. Wie widersprüchlich ihre Gefühle waren! Was sie jetzt
wollte, war, daß er sie wieder in die Arme nahm und alle ihre Ängste wegküßte.
    Lord Harrys
Schweizer Diener machte einen ganz verdatterten Eindruck, als sein Herr die
Wohnung betrat.
    »Bruno!«
sagte Lord Harry. »Ich weiß, daß du dir schon lange einen freien Abend
gewünscht hast. Das ist deine Chance.«
    »Kurz vor
Mitternacht, Mylord?«
    »Die beste
Zeit für Abenteuer«, sagte Lord Harry entschieden.
    »Sehr wohl, Mylord«, gab
Bruno sich geschlagen.
    »Nun, was
halten Sie von meiner Unterkunft?« fragte Lord Harry, als sein Diener gegangen
war.
    Er nahm
seinen Domino von der Schulter und warf ihn mit Schwung über einen Stuhl. Dann
nahm er seine Maske ab.
    »Sehr
gemütlich«, erwiderte Carina und schaute sich neugierig um.
    »Ich mache
jetzt eine Führung mit Ihnen», sagte Lord Harry. »Dies hier ist mein
Wohnzimmer.« Es war ein kleines, unordentliches Zimmer, voller Bücher und
Papiere, die überall auf den Stühlen und Tischen herumlagen. »Und das«, sagte
er, vor ihr hergehend und die Kerze hochhaltend, »ist mein Boudoir.«
    Überall
lagen Kleidungsstücke herum. Ein Toilettentisch war mit allem möglichen
bedeckt, nur nicht mit Toilettensachen: Zeitungen, Schuhcreme,
Schnupftabaksdosen, eine Karaffe Wein, ein Kartenständer und ein Stoß Briefe.
    »Und drüben
ist das Schlafzimmer. Jetzt haben Sie alles gesehen.«
    »Alles?« fragte Carina
überrascht. »Ich habe immer gedacht, Lords leben in großen Häusern.«
    »Nicht
dieser. Aber da ich neuerdings reich bin, habe ich vor, ein Haus zu suchen, um
mehr Platz zu haben. Möchten Sie gern ein Glas Wein?«
    Carina
nickte, und er nahm die Karaffe und trug sie ins Wohnzimmer, wo er Platz für
sie schuf, indem er mehrere Bücher und Zeitschriften von einem Stuhl fegte.
    »Ihr Diener
räumt nicht sehr ordentlich auf«, sagte Carina schüchtern.
    »Bruno ist
in Ordnung und ein besserer Kammerdiener, als ihn die meisten Gentlemen haben.
Er würde gerne Ordnung halten. Aber ich will nicht, daß er meine Sachen
durcheinanderbringt. Wenn er geputzt hat, finde ich nichts mehr.
    Er goß
Carina und sich ein Glas ein.
    »Bitte
setzen Sie sich, Mylord«, sagte Carina. »Sie machen mich ganz nervös, wenn Sie
so herumstehen. Außerdem tue ich etwas sehr Schlimmes. Ich sollte nicht hier
bei Ihnen sein.«
    »Es wäre in
der Tat sehr schlimm, wenn ich die Situation ausnützen würde«, bemerkte er.
»Ich habe nicht die Absicht, es zu tun. Meine Diener reden nicht, Sie können
also ganz beruhigt sein.«
    Irgendein
Teufel ritt Carina, daß sie die Konservation in intimere Bahnen lenkte.
    »Als ich
Ihnen von Betty und John erzählte«, sagte sie kühn, »schienen Sie gar nicht
schockiert zu sein.«
    »Ich kenne
die Beteiligten doch nicht, außer als Ihre Diener«, sagte er. »Da sie heiraten
wollen und einen Weg gefunden haben, Mr. Armitages Erlaubnis zu bekommen, kann
ich wirklich nicht viel dazu sagen. Lieben sie sich

Weitere Kostenlose Bücher