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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stieß der Reihe nach die Türen zu den Zimmern auf.
    Er gab sich bewußt lautstark, schrie immer wieder nach ihr und erklärte, daß er mit ihr reden müsse.
    Bei der zweitletzten Tür auf der rechten Seite hatte er Glück. Chris warf einen Blick in den Raum, stand plötzlich steif und hatte das Gefühl, in eine ferne Welt zu schauen.
    Carina war nicht allein. Sie hatte sich eine männliche Begleitung ausgesucht. Nur war dieser Mann tot!
    ***
    »Komm ruhig näher, Chris. Wer zusammenlebt, der sollte auch keine Geheimnisse vor dem Partner haben. Ich habe dich erwartet.«
    Landon stand auf der Schwelle und wischte mit der Handfläche über seine Augen. Er brauchte einige Zeit, um sich das Bild genau einzuprägen, das sich seinen Augen bot.
    Carina hatte sich umgezogen. Sie trug ein ungewöhnliches Kleid. Es bestand aus einem dünnen schwarzen Stoff, der leicht violett schimmerte.
    Der enge Rock umspannte ihre Hüften und Oberschenkel. Das Oberteil war etwas Besonderes. Ärmellos, bestand es praktisch aus zwei breiten Streifen, die Hosenträgern ähnelten und ihre Brüste ein wenig bedeckten. Im Nacken trafen sich die beiden Streifen und waren dort verknotet. Am Hals schimmerte noch eine Diamantenkette. Das Zimmer war außergewöhnlich eingerichtet. Eine Mischung zwischen Werkzeug und Folterkammer, und das größte Werkzeug war ein Kran, in dessen stählernem Greifer der Tote hing.
    Es war ein schwarzhaariger Mann, der einen dunkelblauen Anzug trug. Der Kopf lag im Nacken. Der Mund des Mannes stand offen, die Augen zeigten einen glasigen Blick, und die Krawatte des Toten hing wie ein langer Lappen über seiner Schulter.
    Chris Landon hatte in seinem Leben schon viel erlebt. Das hier setzte allem die Krone auf.
    »Du?« fragte er.
    »Komm rein.«
    Ihre Stimme hatte kalt geklungen. Da war nichts mehr von den Gefühlen vorhanden, die sie Chris normalerweise entgegenbrachte. Vor ihm stand eine veränderte Frau, der es nichts ausmachte, sich nur eine Armlänge von einem Toten entfernt aufzuhalten.
    »Komm endlich!«
    Landons Augenlid zuckte. »Und dann?«
    »Schließ die Tür!«
    Er dachte an das Schicksal des Mannes im Greifarm, verglich dies mit seinem und kam der Aufforderung erst dann nach, als er sich in dem Zimmer umgeschaut hatte.
    Kein anderer hielt sich noch dort auf. Und auch Fiona, dieses Weib, sah er nicht.
    Chris blieb ihr gegenüber stehen. Er schaute zu den beiden Fenstern, durch die Tageslicht, vom Blattwerk der Bäume gefiltert, drang.
    »Möchtest du etwas trinken?«
    Chris grinste schief. Über die Schweißperlen auf seiner Stirn ärgerte er sich. »Bei einem Toten trinke ich nicht gern. Er ist doch tot — oder?«
    »Ja.«
    »Hast du dafür gesorgt?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Für mich schon. Ich will schließlich wissen, mit welch einer Person ich mein Bett teile.«
    Sie winkte ab. »Du mußt dich bei mir an gewisse Dinge gewöhnen, die etwas aus dem Rahmen fallen.«
    Chris nickte heftig. »Das habe ich mittlerweile auch festgestellt. Erst diese Liliputanerin, dann die Leiche hier. Weshalb hast du den Toten durch diesen Greifarm packen lassen?«
    Er hob den Kopf und schaute sich um. »Was ist das überhaupt für ein Zimmer hier? Kannst du mir das erklären, Carina?«
    »Es ist ein Totenraum.«
    »Wird hier getötet?«
    »Nicht unbedingt«, gab sie zurück. »Nein, das kann man nicht sagen. Aber ich habe mir hier eine Ausgangsbasis geschaffen, die ich brauche. Ich hätte ihn dir erst später gezeigt, aber du wolltest ja nicht anders. Dann werde ich es dir jetzt sagen.«
    »Ja, das hoffe ich.«
    »Es gibt Menschen, und es gibt Monster. Aber es gibt auch Wesen, die zwischen beiden liegen, und die nenne ich Dämonen. Alles begriffen?«
    »Sehr viel. Wie ein Erstkläßler, der Mathematik-Aufgaben aus der letzten Klasse bekommt.«
    »Ich hätte es tatsächlich anders anfangen sollen. Aber ich zeige dir jetzt die praktische Seite. Das Zimmer hier ist nicht gemütlich. Es erfüllte aber seinen Zweck.« Sie trat zur Seite und ging bis an die Wand, wo sich eine kleine Schaltanlage befand. Mehrere Hebel und Knöpfe standen in zwei Reihen untereinander.
    Einen Hebel zog sie mit spitzen Fingern nach unten. Die Reaktion erfolgte sofort.
    In der Wand bewegte sich etwas. Eine Klappe fuhr zurück, so daß ein viereckiges Loch entstand.
    »Schau sehr genau hin, Chris, dann wirst du sehen können, was geschieht!«
    Gleichzeitig hatte sie einen zweiten Kontakt betätigt, der den Greifarm des Krans in Bewegung

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