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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geklopft wurde.
    »Ja, bitte.«
    Das Zimmer war sehr geräumig, und das Bett stand mit dem Kopfende so, daß der Liegende die Tür sehen konnte.
    Auch Chris Landon. Er sah, daß jemand die Tür von außen öffnete, aber er entdeckte die Person nicht, die das Zimmer betrat. Er hörte nur ihre weichen Schritte.
    Deshalb richtete er sich auf.
    Die Deckte rutschte dabei nach unten. Auf den Knien und den Oberschenkeln blieb sie liegen, und erst in der sitzenden Haltung wurde ihm bewußt, daß Fiona gekommen war.
    Fiona, die Liliputanerin. Die Frau, die ihm soeben noch bis zur Hüfte reichte, vor der er sich jedoch fürchtete.
    Sie und Carina gehörten zusammen. Beide Frauen verband ein Geheimnis. Chris war nicht dahintergekommen, um was es sich handelte, aber er mochte Fiona nicht.
    Sie trug das schwarze Haar zu dicken Zöpfen geflochten, die an den Seiten herabbaumelten. Das Gesicht wirkte dadurch noch runder und irgendwie eingerahmt.
    Ein breitflächiges Gesicht, das einen männlichen Ausdruck besaß mit seiner hohen Stirn, den großen Augen, der Kälte im Blick und den verkniffenen Mundwinkeln.
    Fiona trug ein blaues Kittelkleid. Aus den kurzen Ärmeln schauten ihre kräftige Arme, die in ebenfalls kräftig wirkenden Hände mündeten und das Männliche an ihr noch unterstrichen. Auf der Oberlippe wuchs ein dünner, dunkler Damenbart.
    Sie trat bis an das Bett und legte einen seidenen Morgenmantel ab. »Der ist für dich.« Wie immer besaß ihre Aussprache einen harten Klang.
    »Wo ist Carina?«
    »Bereits aufgestanden.«
    Chris verzog das Gesicht und schwang sich aus dem Bett. Es machte ihm nichts aus, daß er nackt war. Sein Griff war fest, mit dem er die Liliputanerin packte. »Wo ist sie?«
    »Laß mich los!«
    Diese Worte ließen ihn erschreckt zusammenfahren. In den Worten hatte Haß mitgeschwungen.
    Chris Landon nahm die Hand weg. Die Arme der Frau hatten sich ungewöhnlich weich angefühlt. Wie mit Wasser gefüllte Luftballons waren sie ihm vorgekommen.
    »Im Bad ist sie. Da wartet sie auf dich. Danach könnt ihr gemeinsam frühstücken.«
    »Es ist gut, du kannst gehen.«
    Fiona schlich davon. Sie drehte sich nicht einmal um und knallte die Tür ins Schloß.
    »Ein verdammtes Weib!« fluchte Chris und schüttelte sich. Er hatte seine Fäuste geballt und dachte wieder über das Verhältnis der beiden Frauen zueinander nach. Gelang es ihm, einen Keil zwischen sie zu treiben? So wie es aussah, nicht. Er wollte abwarten, wie sich die Sache zwischen ihm und Carina weiter entwickelte. Dann mußte sie die Liliputanerin einfach aus dem Haus werfen.
    Er beugte sich zur Seite, griff nach dem Mantel und hielt in der Bewegung inne.
    Ein ungewöhnlicher Geruch war in seine Nase gestiegen. Bis er entdeckte, daß seine linke Hand so stank, dauerte es eine Weile. Chris Landon verzog das Gesicht. Angeekelt drückte er sich zurück. Das war nicht zum Aushalten. So etwas hatte er noch nie wahrgenommen. Furchtbar.
    Er schüttelte sich und überlegte, wo er hingefaßt haben könnte. Nein, der Mantel war es nicht. Er duftete nach einem Herrenparfüm. Blieb also seine Hand, und die hatte er mal auf die Schulter dieser Liliputanerin gelegt.
    Das war es!
    Seine Finger hatten ihr teigiges Fleisch eingedrückt, und jetzt stanken sie so.
    Er schüttelte sich noch einmal, stand auf und streifte den leichten Mantel über. Dann erst verließ er das Zimmer. Den Weg zum Bad kannte er. Zudem nahm Chris sich vor, mit Carina über diesen Geruch zu reden. Sie hatte bestimmt eine Erklärung.
    Es gab leider keine Verbindung zwischen Schlafraum und Bad. So mußte er einige Schritte durch den düsteren Flur gehen, in dem die alten Gegenstände standen.
    Eine Standuhr, ein Sideboard, Bilder, die einen Teil der Wände schmückten, und hohe Vasen wirkten wie Grabbeigaben auf einem alten Friedhof.
    Die Tür zum Bad lag auf der anderen Seite. Hinter ihr breitete sich ein kleines Paradies aus oder ein Traum aus kostbarem italienischen Marmor.
    Unterschiedlich hohe Ebenen beherbergte der Raum. In der ersten die beiden Duschen, nach den drei Stufen folgte der Whirlpool, dahinter die Wanne.
    Keine normale Wanne, der Vergleich mit einem Schwimmbecken wäre schon angemessen gewesen. Die Wanne stand in einer großen Nische, deren Wände verspiegelt waren, so daß alles noch geräumiger wirkte. Carina saß im Schaum. Sie hatte ihn schon im Spiegel gesehen und winkte ihm zu.
    »Komm endlich zu mir, Chris.«
    »Soll ich nicht duschen?«
    »Nein, ich will dich bei

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