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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzte.
    Er fuhr herum. Mit ihm bewegte sich auch die Leiche. Sie beschrieb einen Halbkreis und glitt genau auf die viereckige Öffnung in der Wand zu.
    »Soll sie dort hinein?« fragte Chris.
    »Sicher.«
    »Aber der Tote muß doch…«
    »Er muß nichts, mein Kleiner. Er mußte nicht einmal sterben.« Sie kam auf den jungen Mann zu, blieb dicht neben ihn stehen und lehnte sich an ihn. Dabei fuhren die Finger ihrer linken Hand in das Kraushaar seines Nackens. Es war lang und wuchs über den Kragen der Lederjacke hinweg. Chris bemerkte die Berührung zwar, er reagierte aber nicht. Es waren schlimme Sekunden, die er durchmachte und dem Greifarm zuschaute, der die Leiche in die viereckige Öffnung hineindrückte, wo sie seinen Blicken entschwand.
    Chris bekam nur noch mit, daß sich die stählerne Klaue öffnete und die Leiche herausrutschte.
    Sie schlug irgendwo auf, er hörte den Laut, dann war sie verschwunden, und der Greifarm fuhr wieder zurück. Gleichzeitig schloß sich auch das Loch in der Wand.
    »Nun, hast du alles mitbekommen?«
    »Es war ja nicht zu übersehen«, erwiderte er mit spröde klingender Stimme.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich wollte dir zeigen, daß du jetzt endgültig zu mir gehörst.«
    »Hatte ich das nicht?«
    »Nein, bisher noch nicht. Erst jetzt, wo ich eines der Geheimnisse offenbart habe, bist du aufgenommen. Und es hätte auch keinen Sinn, wieder zu fliehen. Du bleibst bei mir.«
    Chris deutete auf die Stelle der Wand, wo das Loch gewesen war. »Bis du meiner überdrüssig bist und ich dort ende.«
    »Meinst du?«
    Er kümmerte sich nicht darum, daß sie mit ihren kalten Fingern über seine Wange strich. »Was bleibt mir anderes übrig?«
    »So negativ darfst du es nicht sehen. Wir beide werden prächtig miteinander auskommen und herrliche Feste feiern. Du bist jung, intelligent, siehst gut aus. Ich kann dich ohne Bedenken in die Londoner Gesellschaft einführen.«
    Chris ging nicht auf die Bemerkung ein. »Wie alt bist du eigentlich?« fragte er.
    »Jung genug für dich, um von dir Höchstleistungen erwarten zu können, die ich ebenfalls gebe.«
    Er ging einen Schritt zur Seite, drehte sich um und schaute ihr ins Gesicht. »Denkst du an das Bett?«
    »Auch daran.«
    »Und was soll ich sonst noch leisten? Du weißt bestimmt, daß ich mich nicht als Diener eigne.«
    »Ich sehe dich eher als Partner an.«
    »Bei deinen Plänen?«
    »Auch.«
    Chris schaute zu, wie Carina an einen Schrank trat. Neben einer alten Couch und dem Kran war dies der einzige Gegenstand in dem Raum. Sie öffnete die rechte Tür und holte eine Flasche sowie zwei Gläser hervor. »Du möchtest sicherlich auch einen Schluck — oder?«
    »Ja.«
    »Es ist Wodka. Echt russischer Wodka. Trinkst du ihn?«
    »Zur Not.«
    Sie lachte und reichte ihm ein Glas. Beide tranken, und Chris schaute ihr zu, wie sie den scharfen Alkohol in die Kehle kippte. Sie schüttelte sich.
    »Noch Fragen, Darling?«
    »Einige.«
    »Ich höre zu.«
    Chris hatte das Gefühl, daß zwischen ihnen eine unsichtbare Wand stand.
    Es kam ihm vor, als würden sie sich gegenseitig belauern. »Was geschieht mit dem Toten?«
    »Er ist verschwunden.«
    »Einfach so?«
    »Ja, weg.«
    Sie lachte. »Hinter der Wand liegt ein Schacht. Er verläuft erst schräg, dann geht er steil nach unten. Das Haus ist unterkellert.«
    »Und dort wird der Tote landen?«
    »Er ist schon da.«
    »Läßt du ihn dort vermodern?«
    Sie hob die Schultern. »Nein, das geschieht nicht. Er muß noch seinen Zweck erfüllen.«
    »Welchen Zweck?«
    Sie lächelte wissend und auch hintergründig. »Alles, mein Freund, darfst du auch nicht wissen.«
    Chris hatte fieberhaft überlegt. Er dachte wieder an den widerlichen Geruch, den er so oft wahrgenommen hatte, als ihm Fiona begegnet war. »Hängt es mit der Liliputanerin zusammen?«
    »Du kombinierst gut.«
    »Ich brauche nur zu riechen.«
    »Ja, sie ist eine außergewöhnliche Person. Irgendwie nicht einzuordnen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Das zwar nicht, aber ich lasse mich gern aufklären. Ich habe sie vorhin auf dem Gang getroffen und wieder gespürt, daß sie mich haßt. Sie bringt ansonsten keine anderen Gefühle entgegen. Nur eben diesen fast körperlich spürbaren Haß. Es schüttelt mich jedesmal, wenn ich diese Frau sehe. Ich finde sie widerlich.«
    »Und ich mag sie.«
    Chris trank sein Glas leer, bevor er es wegstellte. »Es könnte natürlich der Zeitpunkt kommen, wo du dich zwischen Fiona und mir

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