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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weber
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das vorstellen?". Sie war ganz entrüstet.
    "Ich kann doch die Hosen nicht zwei Größen kleiner nähen. Die sitzen doch dann nicht mehr."
    "Wie hast du es ihr plausibel gemacht?", wollten die Anderen gespannt wissen.
    "Ganz einfach. Ich habe ihr erst ein Kompliment gemacht. Habe ihr dann aber schonend beigebracht, dass sie sich lieber eine neue Hose kaufen sollte. Sie hat es dann auch eingesehen."
    "Du bist eben eine ehrliche Haut und denkst nicht nur an deinen Vorteil."
    " Na Logo!", erwiderte Iris überzeugt.
    Auch Gerd erzählte, dass er sich vor Aufträgen kaum retten konnte.
    Carla hielt sich diskret zurück. Sie konnte noch kaum Erfolge aufweisen.
    Pünktlich trafen sie im Schulungsraum ein. Iris verteilte Pralinen.
    Ein paar Nachzügler trudelten verspätet ein. Unter ihnen war ein Typ, den hatte Carla noch nicht gesehen.
    Er setzte sich ihr gegenüber und lächelte sie freundlich an.
    "Donnerwetter, ein echtes Sahneschnittchen, bestimmt verheiratet.", mutmaßte sie vorschnell.
    Gutaussehende Männer waren meist vergeben.
    Der Unterricht verlief belanglos. Ab und zu schaute Carla zu ihrem Gegenüber. Er sah ziemlich konzentriert aus.
    In der Pause ging Carla mit Iris auf dem Hof, um eine Zigarette zu rauchen.
    Carla holte sich vorher wieder einen Kaffee am Automaten, als der Neue hinter ihr stand.
    "Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Robert."
    Er gab ihr die Hand und lächelte sie verschmitzt an.
    "Schon wieder dieses sympathische Lächeln.", ging es Carla durch den Kopf.
    Sie stellte sich ebenfalls vor und sie gingen zu Iris auf dem Hof.
    Die Gespräche handelten größtenteils vom Unterrichtsstoff.
    Den Rest des Tages kam sie mit ihm nicht mehr ins Gespräch.
    Robert wurde von seiner Nachbarin so in Beschlag genommen, dass er keine Möglichkeit mehr hatte, sich mit den Anderen zu unterhalten.
    Carla fand es schade. Sie wollte sich aber auch nicht aufdrängen.
Kapitel 17
    Die nächste Woche hatte Carla nicht viel zu tun.
    Die Arbeit für Kuno hatte sie geschafft. Es war ein enormer Aufwand gewesen. Oftmals musste sie in seinem Lokal anrufen. Meistens ließ er sich verleugnen. Sie hatte von ihm immer noch keinen schriftlichen Auftrag bekommen.
    Das machte ihr sichtlich zu schaffen. Er war ein schwieriger Kunde. Wenn sie nicht unbedingt den Auftrag gebraucht hätte, hätte sie schon alles hingeschmissen.
    Heute Abend wollte sie ihn in seiner Kneipe besuchen, um ihm die Mappe mit ihrer Buchführung zu übergeben. Sie konnte ihn nur abends erreichen.
    Ihr war nicht sehr wohl dabei.
    Es war schon dunkel. Es war auch keine gute Gegend. Das Gebäude sah nicht sehr ansprechend aus. Als sie die Tür öffnete, kam ihr dicker, beißender Qualm entgegen. Drei Männer in Arbeitskleidung saßen an einem Tisch und spielten Karten.
    Kuno stand hinter dem Tresen. Er schenkte gerade Bier aus dem Zapfhahn nach. Dann schaute er gelangweilt zu ihr hin.
    "Willste auch eins?"
    Eigentlich war ihr nicht danach,doch sie ließ sich dazu überreden.
    Sie wollte ihn bei Laune halten. Die Mappe mit den Unterlagen legte sie auf den Tisch. Kuno nahm sich Zeit. Dann kam er doch an ihren Tisch.
    Schwerfällig plumpste er auf den Stuhl neben Carla.
    Sie öffnete den Ordner und wollte ihm alles erklären, doch er winkte ungeduldig ab.
    "Lass gut sein, Mädel! Ich verstehe es ja doch nicht."
    Er wandte sich den Männern wieder zu.
    "Habt ihr noch genug?", was die Anderen laut bejahten.
    Carla nahm allen Mut zusammen.
    "Ich habe nachträglich einen schriftlichen Auftrag verfasst."
    Sie legte ihn vor Kuno auf den Tisch. Kuno stand daraufhin auf. Er ignorierte einfach ihr Anliegen.
    "Morgen hole ich die Kartons ab. Dann schickste mir die Rechnung."
    Für ihn war der Fall erledigt.
    Carla sah ein, dass es nichts mehr zu bereden gab. Sie erhob sich und wollte zahlen.
    "Das geht aufs Haus."
    Enttäuscht verließ sie die Kneipe. Kalter Wind blies ihr ins Gesicht.
    Es nieselte leicht.
    "So ein Blödmann!", stöhnte sie aufgebracht. " Wenn ich den nur nicht so dringend brauchte."
    Frierend und schnellen Schrittes ging sie nach Hause.
    Kuno holte tatsächlich nach drei Tagen die Akten ab. Carla übergab ihm die
    Rechnung. Er ließ sie ohne Worte in der Jackentasche verschwinden.
    Jetzt musste er Carla nur noch den Rechnungsbetrag überweisen.
Kapitel 18
    Die Wochen vergingen.
    Carla fuhr mit den Anderen jeden Dienstag zum Gründerseminar.
    Sie freute sich jedes Mal darauf. Da sie viel zu Hause arbeitete, war es eine willkommene Abwechslung.

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