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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weber
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Zug einfahren. Der Zug kam pünktlich. Eine halbe Stunde war es bis zur nächsten Kreisstadt. Das Schulungszentrum lag in der Nähe vom Bahnhof. Sie erkundigte sich bei einem Taxifahrer danach, der gerade am Bahnhof auf Kundschaft wartete.
    Im Schulungszentrum angekommen, war sie die Erste.
    "Auch nicht schlecht.", dachte sie und wartete gespannt auf das, was da kam.
    Langsam füllte sich der Raum. Es waren vierzehn Leute.
    Alle wagten, wie sie einen Neuanfang. Einer fehlte, ansonsten waren alle erschienen. Er sollte das nächste Mal dabei sein. Der Dozent, ein Mann mittleren Alters war sehr nett. Jeder stellte sich einzeln vor, nannte seinen bisherigen Werdegang und stellte sein Unternehmen vor.
    Es waren acht Männer und sechs Frauen.
    Die Unternehmen der Männer basierten hauptsächlich auf handwerklichen Fähigkeiten. Bei den Frauen waren es überwiegend Büro-und hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Auch eine mobile Friseurin und eine Änderungsschneiderin waren dabei.
    Es wurden die Themenbereiche der nächsten vierzig Wochen vorgestellt. Danach sollte ein schriftlicher Abschlusstest stattfinden.
    Um erfolgreich ein Unternehmen führen zu können, musste man Ahnung, angefangen vom Rechnungswesen bis zum Marketing, haben.
    Das war die Voraussetzung und der Sinn dieses Seminars.
    Es klang sehr interessant. Carla war hoch motiviert.
    Nach zwei Unterrichtsstunden hatten sie die erste Pause.
    Carla holte sich am Automaten eine Tasse Kaffee. Sie ging auf den Hof, um eine Zigarette zu rauchen. Iris, die Änderungsschneiderin, folgte ihr. Sie war etwas älter als Carla, klein und rundlich. Sie kam aus dem gleichen Ort, wie Carla.
    Iris erzählte, dass sie ihre Firma schon über ein Jahr hatte. Sie hatte immer viel zu tun. Trotzdem nahm sie nicht allzu viel ein. Die Konkurrenz war groß. Sie bekam nur ein paar Euro pro Auftrag, obwohl sie meist stundenlang daran arbeitete.
    "Reich kann ich leider nicht werden, doch ich bin mein eigener Herr."
    Carla und Iris freundeten sich gleich an. Iris bot Carla an, sie zur Schulung im Auto mitzunehmen. Carla freute sich, bestand aber darauf, ihr dafür etwas Geld zu zahlen. Schließlich schloss sich Gerd noch an, der sich ebenfalls an der Fahrgemeinschaft beteiligen wollte. Gerd hatte ein Multimedia Unternehmen.
    Er war verheiratet und hatte zwei Söhne. Er erzählte, dass seine Frau im Moment auch keine Arbeit hatte. Er musste zusehen, viele Aufträge zu bekommen. Im Moment mussten Sie noch mit jedem Cent rechnen.
    Sein Traum war es einen kleinen Shop zu eröffnen.
    Carla konnte ihn gut verstehen. Sie hatte auch ihre Träume und wünschte sich und ihrer Firma den größten Erfolg.
    Gerd war ein gutmütiger Mann, was für einen Unternehmer oftmals nicht von Vorteil ist. Für gute Bekannte erledigte er lt. eigener Aussage manches kostenlos.
    Sein Motto: "Eine Hand wäscht die Andere.", was durchaus von Vorteil sein kann, wenn dies auf Gegenseitigkeit beruht.
    Für Carla war es ein interessanter Tag. Sie hatte viel Neues gelernt. Es war schön, sich mit anderen Gleichgesinnten austauschen zu können.
    Zuhause angekommen, hörte Carla wieder als Erstes den Anrufbeantworter ab. Aber leider war keine Nachricht darauf.
    Gegen Abend hatte sie einen geschäftlichen Termin mit einem Kunden. Er war der Inhaber eines Abendlokals. Er wollte seine geschäftlichen Unterlagen vorbeibringen. Sie sollte die Vorarbeit für den Steuerberater leisten.
    Alfredo hatte ihr diesen lukrativen Auftrag beschafft.
    Es war siebzehn Uhr und Carla wartete.
    "Hatte er es sich vielleicht anders überlegt?" Ihr wurde schon ganz flau in der Magengegend.
    Eine halbe Stunde später erst klingelte es Sturm. Sie rannte zur Tür, stieß sich an der Tischkante und humpelte weiter.
    "O je, das gibt bestimmt ein blaues Fleck.", jammerte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Sie öffnete die Tür. Vor ihr stand ein Bulle von Mann. Er nahm den ganzen Türrahmen ein. Einen besonders gepflegten Eindruck machte er auch nicht.
    "Hi Lady, ich bin Kuno. Wir haben telefoniert."
    Er grinste breit über das ganze Gesicht und übergab Carla zwei Kartons mit Belegen.
    "Ich hoffe, es ist alles vollständig. Ich habe es nicht so mit dem Bürokrams. Melde dich bei mir, wenn du noch Fragen hast."
    Verdutzt erwiderte Carla:
    "Kommen Sie doch rein. Wir müssen noch das Geschäftliche regeln."
    "Keine Zeit, ich muss mein Lokal öffnen!", rief er laut, so dass es im ganzen Treppenhaus zu hören war. Er drehte sich abrupt um und lief die Treppe

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