Carla geht Ihren Weg
vieldeutig.
Carla konnte sein breites Grinsen nur erahnen. Sie knallte den Hörer auf und war fertig mit der Welt.
"So, ein Schwein," rief sie entrüstet.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee ihre Firma so zu nennen."
Es war zum Verzweifeln, auch in den nächsten Tagen blieb das Telefon still.
Kapitel 13
Auch Robert hatte sein Gewerbe angemeldet und war jetzt selbstständig.
Er hatte einige Kunden halten können, mit denen er schon zusammengearbeitet hatte. Mangel an Arbeit gab es nicht.
Er konnte sich seine Zeit einteilen, so dass auch Tim nicht zu kurz kam. Seine Mutter unterstützte ihn dabei sehr. Er war zufrieden.
Nur abends, wenn Tim schlief, kam er sich ziemlich einsam vor.
"Schön wäre es wieder eine Frau zu haben, mit der Tim und ich glücklich wären. Eine richtige Familie.", träumte er dann oft vor sich hin.
Er malte sich aus, wie sie sein müsste.
Sie sollte ihm natürlich gefallen, aber auf alle Fälle müsste sie Kinder mögen. Das war das Wichtigste für ihn.
Seitdem Tim bei ihm lebte, ging er abends kaum noch aus.
Heute hatte sich Robert mit seinem ehemaligen Arbeitskollegen Bruno zu einem Herrenabend verabredet.
Er freute sich darauf `mal wieder Gesellschaft zu haben.
Er stellte Bier und Chips bereit.
Kurz darauf kam Bruno.
Sie gingen in das Wohnzimmer und Robert stellte das Fernsehgerät an.
Es war Fußball WM. In einer halben Stunde fing das Spiel Deutschland gegen Argentinien an. Er war schon sehr gespannt. Deutschland hatte sich, bis jetzt, gut gehalten. Sie waren schon im Viertelfinale. Überall, in den Städten und Kneipen, wurden Leinwände gespannt und die Spiele übertragen.
Es war so eine schöne Atmosphäre. Das Wetter spielte mit. Die Menschen waren guter Stimmung. Fremde Menschen lagen sich nach Spielende in den Armen.
So ein Miteinander hatte Deutschland lange nicht mehr gespürt.
Bruno war nicht gut drauf. Er hatte genauso, wie Robert, die Firma verlassen müssen. Seitdem hatte er keine neue Arbeitsstelle gefunden.
In einem Alter von 55 Jahren, war es sehr schwer eine Arbeit zu bekommen.
"Fast so schwer, wie ein Fünfer im Lotto.", war Bruno der Meinung.
Er trank viel zu viel. Kaum war die Flasche leer, wollte er ein neues Bier.
Robert brachte es ihm. Bruno erzählte ihm deprimiert, dass das ganze Schreiben von Bewerbungen so sinnlos ist.
"Die brauchen doch nur mein Geburtsdatum zu lesen. Da fliegt meine Bewerbung doch gleich in den Papierkorb."
Robert versuchte ihn zu besänftigen.
"Das Alter ist doch zweitrangig. Du hast dafür viel Erfahrung. Das müsste doch mehr zählen."
Bruno fing immer wieder von dem Thema an. Bis es Robert echt leid war darüber zu sprechen. Der Zeitpunkt war denkbar schlecht. Er hatte sich so auf das Spiel gefreut.
"Lass uns doch ein anderes Mal darüber reden."
Bruno sah ein, dass es besser so war.
Es wurde dann doch noch ein ganz netter Abend. Er beruhigte sich wieder.
Sie konzentrierten sich auf das Spiel. In der Verlängerung konnte Deutschland das Spiel für sich entscheiden. Sie zogen in das Halbfinale ein.
Die Freude war groß. Autokorso zogen durch die Stadt. Die Leute grölten und schwenkten die schwarz-rot-goldene Fahne.
Die Deutschen, ob im Osten oder Westen, zeigten, wie stolz sie auf ihr Land und auf ihre Nationalmannschaft waren.
Robert brachte Bruno nach dem Spielende noch zur Haustür.
Er sagte optimistisch: "Kopf hoch Alter, du schaffst es schon."
Bruno winkte ab und schwankte leicht benebelt davon.
Robert ging die Treppe hinauf. Er räumte die Flaschen und Gläser weg.
Nur gut, dass Tim heute bei seiner Omi übernachtete, denn auch Robert war nicht mehr ganz nüchtern.
Kapitel 14
Carla hatte nun ihre eigene Firma. Es machte sie mächtig stolz.
Wie versprochen, hatte ihr Alfredo einige Kunden beschafft. Die Einnahmen reichten aber nicht aus, um davon leben zu können.
Nur gut, dass sie das Überbrückungsgeld vom Arbeitsamt bekam.
Morgen fing sie ihr Existenzgründerseminar an. Sie hatte einmal wöchentlich eine Schulung und erhielt, nachdem die Förderung vom Arbeitsamt ausgelaufen war, zusätzlich einen Existenzgründerzuschuss. Anschließend musste ihr Unternehmen sie tragen können.
Sie war schon sehr gespannt auf den ersten Tag. Was würden die anderen Teilnehmer anbieten?
Am nächsten Morgen stand sie um sechs Uhr in der Früh auf. Da sie kein Auto besaß, musste sie mit dem Zug fahren. Pünktlich um sieben Uhr war sie am Bahnhof. Schnell noch eine Zigarette rauchen, dann müsste der
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