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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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von dannen.
    Caren Prinz-Mohr gerät ins Schwärmen. „Diese Auswahl hier ist wirklich beeindruckend, nicht?“
    „Oh ja! Ganz toll.“ Carlotta hält unauffällig nach einem Notausgang Ausschau.
    „Bestimmt freut ihr euch schon auf den Ball“, fährt ihre Mutter fort.
    „Klar“, sagt Carlotta. „Besonders Sofie ist ganz aus dem Häuschen.“
    „Das kann ich so gut verstehen!“ Ihre Mutter steht auf und betrachtet ein tintenblaues Kleid aus der Nähe. „Zu schade, dass ich nicht dabei sein kann. Hat dein Vater vor, zum Ball zu kommen? Ich muss ihm sagen, dass er unbedingt Fotos von dir und deinen Freundinnen machen soll!“
    Carlotta nickt. Als früherer Schüler von Prinzensee hat ihr Vater natürlich eine Einladung bekommen. Die Ehemaligen nehmen den Ball gerne als Anlass, um sich wiederzusehen. Hoffentlich schafft er es wirklich, zu kommen!
    „Die anderen Eltern sind auch nicht dabei“, tröstet sie ihre Mutter. „Schließlich ist es ein Schülerball und kein Elternball.“
    „Stimmt“, lächelt ihre Mutter. „Aber zu deinem Abi-Ball in ein paar Jahren kommen Steffen und ich auf jeden Fall!“
    „Einverstanden“, grinst Carlotta.
    Beatrice kommt mit einem Kleiderständer auf Rollen zurück. Um ihren Hals hat sie ein Maßband gelegt. An ihrem linken Handgelenk ist ein Nadelkissen befestigt. Bei dem Anblick der vielen Stecknadeln rutscht Carlotta unbehaglich auf dem Sofa hin und her.
    „Ein Piks mit den Dingern, und ich bin weg. Ich schwör’s!“, murmelt sie leise.
    Frau Prinz-Mohr und Beatrice tun so, als hätten sie es nicht gehört.
    Die ersten Kleider, die Carlotta anprobiert, jagen ihr gruselige Schauer über den Rücken, woran nicht nur die glatten, glänzenden Stoffe, sondern auch die tiefen Ausschnitte, die betonten Taillen und die zierlichen Stickereien schuld sind.
    „Das bin ich nicht!“, stellt sie fest, nachdem sie sich in das sechste weiße Kleid gezwängt und vor einem hohen Spiegel hin und her gedreht hat. Sie ist verzweifelt und kurz vorm Heulen. Es funktioniert nicht! Sie und ein Abendkleid verhalten sich ungefähr so zueinander wie saure Heringe und Schokosoße. Es passt einfach nicht zusammen!
    Ich seh aus wie eine Braut, die sich nicht traut, denkt sie, während sie frustriert ihr Spiegelbild betrachtet. Total daneben!
    Ihre Mutter macht ein unglückliches Gesicht. Auch Beatrice wirkt nicht gerade zufrieden. Sie tippt sich mit dem Finger an die Nase und scheint zu überlegen, woran es liegt, dass ihre Kleiderauswahl nicht den gewünschten Erfolg hat.
    Zum Glück hat Carlottas Mutter plötzlich Durst auf einen großen Kaffee mit viel Milch und Zucker und gönnt Carlotta und Beatrice eine Verschnaufpause.
    Während die Einkaufsberaterin durch die Gänge huscht, um das gewünschte Getränk zu besorgen, schlüpft Carlotta wieder in ihre Jeans und das T-Shirt und bummelt ein bisschen umher. Plötzlich fällt ihr Blick auf einen Kleiderständer, der etwas abseits von den anderen steht. Die Kleider, die daran hängen, sind ganz anders als alle, die Beatrice bisher angeschleppt hat. Sie sind fast alle rabenschwarz. Nur eins ist schwarz-weiß! Bei genauerem Hinsehen sieht Carlotta, dass das Oberteil einen breiten Rand aus Rauten hat, die an ein in die Länge gezogenes Schachbrett erinnern. Der bodenlange Rest ist aus glattem, schimmerndem Stoff. Ihr Herz klopft, als sie ihn berührt. Es ist, als würde das Kleid sie magisch anziehen. Das kann kein Zufall sein, sagt sie sich. Das ist ein Zeichen, ein Wink des Schicksals. Ganz klar!
    Ohne nachzudenken, rafft sie das Kleid mitsamt seinem Kleiderbügel von dem Ständer und eilt zu ihrer Mutter zurück, die an ihrem Kaffee nippt und sich dabei angeregt mit Beatrice über Mode unterhält.
    „Dies oder keins!“, verkündet Carlotta und hält sich das Schachbrettkleid vor die Brust. „Es ist perfekt! Es passt genau zu unserem Motto!“
    Beatrices Augenbrauen schießen in die Höhe.
    „Interessant. Aber sehr ungewöhnlich. Das ist von einem ganz unbekannten Nachwuchsdesigner“, wendet sie ein. „Aus seiner allerersten Kollektion. Er nennt sich Harlekin.“
    „Umso besser!“, strahlt Carlotta. „Vielleicht wird dieser Harlekin irgendwann berühmt, wenn ich sein Kleid anziehe. Karl Lagerfeld hat schließlich auch mal klein angefangen, oder nicht?“
    „Nun ja …“, meint Beatrice. Ihrer Miene ist abzulesen, dass man diese beiden Modeschöpfer selbstverständlich nicht miteinander vergleichen dürfe.
    „Hat es denn überhaupt die

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