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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Sie legt die Kamera weg und sieht sich in ihrem Zimmer um. Es sieht aus, als hätte ein Orkan gewütet. Überall Knete, Spielzeugautos, geköpfte Gummibärchen und Himbeerpfützen. Ob die Flecken aus dem Teppichboden wieder rausgehen?
    Egal, denkt sie. Es hat sich gelohnt. Der Film ist klasse geworden. Und es hat Spaß gemacht, mit den Zwergen kreativ zu sein. An Einfallsreichtum sind die beiden kaum zu überbieten.
    Im Handumdrehen ist das größte Chaos beseitigt. Lennart holt eine Dose Teppichschaum aus dem Putzschrank und bearbeitet die Flecken eifrig mit einem Schwamm. Schon bald ist fast nichts mehr zu sehen.
    „Spitze!“, lobt Carlotta. „Und jetzt lasst uns mal sehen, was es zum Abendbrot gibt. Ich hab einen Mörderhunger!“

    Am nächsten Vormittag bringt ihre Mutter sie zurück nach Prinzensee. Carlotta wäre gerne mit dem Zug gefahren, aber wegen der Ballklamotten und der frisch gewaschenen Wäsche ist es mit dem Auto natürlich komfortabler. Sie knuddelt Lennart und Lorenz zum Abschied und wünscht dem Nilpferd gute Besserung. Dank seiner dicken Wange haben sie übers Wochenende kaum mehr als drei Sätze miteinander gewechselt.
    Wenn er immer so wenig reden würde, könnte ich es glatt mit ihm aushalten, denkt Carlotta. Gemein, aber wahr.
    Sie beißt sich auf die Lippe, um nicht zu grinsen. Dann macht sie es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich und schnallt sich an. Ihr Ballkleid liegt mit den anderen Sachen gut verpackt auf der Rückbank. Und noch etwas nimmt sie mit ins Internat. Ihre Mutter hat es ihr gestern Abend gegeben: eine wunderschöne Silberkette mit einem winzigen dunkelroten Rubin.
    „Das ist ein altes Familienerbstück. Sie hat deiner Urgroßmutter gehört“, hat ihre Mutter gesagt und ihr die samtene Schmuckschatulle überreicht. „Ich leihe sie dir für den Ball. Ich finde, sie passt perfekt zu deinem Kleid!“
    Carlotta war sprachlos und überwältigt. Und auch jetzt weiß sie noch nicht, was sie sagen soll. Ihre Mutter hat absolut Recht: Die Kette passt perfekt! Das Silber ist leicht geschwärzt und der Rubin wirkt wie ein einzelner funkelnder Blutstropfen. Dazu das schulterfreie Harlekinkleid …
    Carlotta lächelt, als ihre Mutter anfährt. Langsam fängt sie an sich auf den Ball zu freuen! Wer hätte das gedacht?

„Er behandelt mich wie Sauerstoff!“, beklagt sich Sofie. „Das ganze Wochenende hab ich versucht mich mit ihm zu unterhalten, aber er hat nicht auf mich geachtet!“
    „Du meinst, er behandelt dich wie Luft.“ Carlotta lacht.
    „Oui, oui“, bestätigt Sofie verwirrt. „Wo ist der Unterschied?“
    „Vergiss es“, meint Manu großzügig. „Auf jeden Fall wäre es ein gutes Zeichen, wenn er dich wie Luft behandeln würde. Ohne die kann nämlich keiner leben. Auch Mr Brentley nicht.“
    Sofie verzieht den Mund. „Ihr versteht mich nicht!“, schimpft sie.
    „Nö“, gibt Manu zu. „Was diesen aufgeblasenen Windbeutel angeht, ganz sicher nicht. Musstest du dich ausgerechnet in den verknallen?“
    Es ist noch früh am Morgen eines neuen Schultags. Sonst herrscht um diese Uhrzeit bereits Gedränge im Speisesaal. Heute nicht. Zwei Klassen sind auf einer Exkursion, und der Kampf um die besten Plätze hält sich in überschaubaren Grenzen.
    Entspannt schlendern die Freundinnen mitsamt ihren Tabletts zu ihrem Lieblingsplatz am Fenster. Julian steht am Büfett und unterhält sich mit einer Küchenhilfe über die korrekte Zubereitung von Rührei.
    „Es darf nicht zu weich sein“, schnappt Carlotta im Vorbeigehen auf, „aber auch nicht zu fest. Dann wird es zu trocken. Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen bei Gelegenheit gerne, wie man es richtig macht. Ich bräuchte dazu nur ein paar frische Eier und –“
    Die Küchenhilfe schüttelt den Kopf, dreht sich um und lässt ihn stehen.
    Carlotta prustet. Der Typ hat Sorgen! Soll er doch was anderes essen, wenn ihm das Rührei nicht schmeckt!
    „Wer ist das denn?“ Manu lässt sich auf einen Stuhl fallen und zeigt auf einen Ecktisch, an dem drei Mädchen sitzen.
    Carlotta folgt dem Fingerzeig. Sie erkennt Nadine und Simone. Aber wer ist die Dritte? Halblange, haselnussbraune Haare, die zu einem glatten Bob geschnitten sind, teure Klamotten und ein dezent geschminktes Gesicht. „Haben wir eine Neue?“
    „Mais non. Das ist Vicky“, erwidert Sofie. „Sie war beim Friseur. Ich habe sie gestern schon gesehen.“
    „Sie hat sich die Haare färben lassen? Krass!“ Carlotta beißt von ihrem Croissant

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