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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Ramírez Viera
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ziehen nämlich diese Art Frauen, die uns umschwirren, ihren Nutzen aus uns und nicht wir aus ihnen. «
    » Das hört sich ganz schön nach Scheißkerl an. «
    » Ja, das hat sich mies angehört. Da geb' ich dir Recht. Aber die Welt dreht sich manchmal so schnell, daß man noch nicht mal Zeit hat an irgendetwas festzuhalten, verstehst du? Du läßt dich darauf ein. Du läßt dich einfach nur darauf ein. «
    » Nun ich habe mich letzte Nacht nicht mit Rocko eingelassen, damit das klar ist « , lügt Carrie.
    » Ich respektiere das in jeglicher Hinsicht. Mach dir deswegen keine Sorgen. «
    – Nein..? Bist du verrückt.? Ich sterbe vor Angst. –
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Sechstes Kapitel
     
    Sie hat den Kühlschrank aufgefüllt, die Rechnungen bezahlt....; die Miete wird von Omas Rente bezahlt. Amédée ist eine Art Schutzengel und Carrie pflegt ihn vía Telefon. Sie wiederholt ihm immer wieder, daß sie auf Wolken schwebt und, daß sie ihm für dieses wundervolle Abenteuer etwas schuldig ist.
    » Ich möchte nur, daß du an einem Stück zurückkommst, Süße « , sagt er. » Ohne Geflenne, noch irgendwelchen Weltuntergängen. «
    » Das verspreche ich dir. «
    » Amüsier' dich und halt dich vom Papierkram fern. Wie kommst du mit der Angelegenheit klar? «
    » Vollkommen unter Kontrolle « , lügt sie.
    » In Ordnung. Wie läuft's mit Rocko? «
    Carrie antwortet nicht sofort.
    » Ich weiß nicht. Er ist ein Sonnenschein aber ein nächtlicher Sonnenschein. Er ist sprunghaft. Alain ist auch wunderbar aber weitaus sensibler als ich ursprünglich dachte. «
    » Holla....Sieht aus, als wenn du keine Zeit verschwendet hast. «
    » Bring die Dinge nicht durcheinander. Wir haben nichts getan « , lügt sie erneut. » Ich erzähl's dir dann, wenn ich wieder zurück bin « , und dann wird sie ihm ganz bestimmt alles erzählen.
    » Ok.... Na dann, vergiss den Rest der Welt und amüsiere dich mal so richtig. «
    » Danke Schatz. «
    » Hübsche... «
     
    *  *  *
     
    Der Nachmittag ist trostlos. Die Nacht, der Abend ebenso. Alain mußte sich außer Haus um einige Angelegenheiten kümmern und von Rocko fehlt jede Spur. Und zu allem Überfluß scheint die Hausangestellte Carries Schwachpunkte bemerkt zu haben und behandelt sie herabwürdigend. Genauer gesagt einen Gast, der sich nicht wie ein Tyrann benimmt. Die seltsame Relativität mit der die Bediensteten die Welt sehen bewirkt , daß sie sie schikanieren möchten. Sie bedienen sie nicht richtig. Da ist Geringschätzung, wo sie bei anderen normalerweise ihre Huldigung darbringen. Einer anderen Art von Sklaventreibern, die sich unter dem Deckmantel falscher Diplomatie verbergen. Carrie, so natürlich, so schlicht, ist eine Würdelose in fremden Gefilden. Sie sollte nicht dort sein.
    Sie sieht fern, bis spät in die Nacht. Sie raucht, und räuchert den Palast entsetzlich ein. Dieses Haus, gigantisch, wie eine Residenz von Vampiren, in der Zeit stehengeblieben.
    ...Gestern schlief sie in Unterwäsche... Heute probiert sie die Nachtgewänder aus dem unverschlossenen Schrank. Sie posiert vor ihrem Spiegelbild. Sie nimmt die Blumen aus der Vase, als wären sie eine Tribut an die Königin der Theaterbühnen.Vielleicht eine frustrierte Tänzerin, der man auf dem roten Teppich mit den Blitzlichtern den Gnadenstoß verpasste.
    » Ach egal « , sagt sie und bricht mit den Haarnadeln, die sie in den Badezimmerschubladen findet, die Schlösser der anderen Schränke auf. Dort erscheinen die farbenprächtigsten Abendkleider. Teure Ensembles mit denen die Fortunys ihre Begleiterinnen schmücken, so vergänglich, wie eine Nacht in einem Club. Sie posiert erneut und probiert alle Arten von Traumkleidern mit den passenden Schuhen an. Da sind Edelsteine, die allem Anschein nach echt sind... Dessous, an denen noch die Etiketten befestigt sind. Brautdessous und Pelzmäntel. Ein Vermögen. Vom Besten das Beste. Nach und nach nimmt das Zimmer die Form einer traumhaften Wäschekammer an. Alle möglichen Klamotten sind überall verteilt. Ordnung war noch das ihre.... und würde es auch jetzt nicht sein, genau in diesem Moment fand sie gefallen daran, daß sie sie im Stich gelassen haben.
    Sie schminkt sich mindestens zweimal. Sie versucht ihrem Äußeren ein neues Erscheinungsbild zu geben. Da sind Hüte, die sie niemals in ihrem Leben tragen würde, mit denen sie aber einen Abschied in Casablanca nachspielt. Sie küsst sich, zumindest im

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