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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Ramírez Viera
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Spiegel. In dem im Bad, im Stehenden, im Schlafzimmer und am Schminktisch.
    » Biester... Ihr werdet das alles hier aufräumen müssen « , grinst sie und denkt dabei an die Philippininnen.
    Sie tanzt und stellt die Haltbarkeit der Ware auf die Probe. Die Tragkraft der Stöckelschuhe. Und es sind nicht ihre Günstigen. Diese halten ihrem Schritt stand. Sie haben auch das Spiel mit der goldenen Kordel der Tasche ausgehalten, die über ihrem Kopf kreiste, um dann so weit wie möglich von ihrem Standort wegzufliegen. 
    Sie nimmt ein Bad. Ein Schaumbad. Sie läßt sogar den Wasserhahn geöffnet und tritt auf einen Pelzmantel, um sich die Füße zu trocknen. Sie hat den Anschein eines ungezogenen Hundes, die Sorte, die sich wie wild aufführen, wenn sie von ihren Herrchen alleine zu Hause gelassen werden.
    Sie raucht und hüpft auf dem Bett herum. Sie steht auf, läuft umher, starrt durch die Fenster....aber es gibt nichts zu sehen.
    » Morgen früh werde ich geh’n « , versichert sie..... Sie belügt sich selbst, während sie sich ein bisschen zwischen ihren Beinen herumspielt.
    » Schlampe « , ermahnt sie sich. Dann tobt sie erneut herum und ehe sie sich versieht, ist sie eingeschlafen.
     
    *  *  *
     
    Alain hält ihre Hand. Er scheint noch gesitteter zu sein, als sie von ihm annahm. So sind Träume, sie verherrlichen die Dinge. Er trägt eine merkwürdige Frisur, die eines snobistischen Jungen aus den Fünfzigern und eine gepunktete Fliege. Sie laufen über die Wiese, so himmlisch verliebt, gewiß noch unberührt.
    Das ist absurd. Kitschig.
    Sie fallen. Sie täuschen vor, zu stolpern. Dort im Gras küssen sie sich. Es ist eine viel zu romantische Szene. Carrie will das so nicht. Tatsächlich spricht sie ihm ab so anständig zu sein und er antwortet darauf mit einigen Schachteln Zigaretten.
    Er sieht sie an, er berührt sie... Zärtlich und langsam. Vielleicht etwas zu vorsichtig. Er will sie lieben und nicht vögeln. Das macht keinen Sinn. Carrie strebt so einen Typen nicht an. Indes sieht sie in der Ferne den Ferrari. Den von Rocko.
    – Verdammt, jeder von ihnen hat seine Reize. –
    Alain ist nicht der Ferrari » Typ. Er ist eher provinziell. Er mag das Ländliche und seine Leute.
    ...Vielleicht ist es zu früh, um von den Fortuny zu träumen. Die Stereotypen sind zu tiefgründig, sie sehen vieles für selbstverständlich an. In jedem Fall verbindet Alain ihr die Augen und schon läßt sie das Höschen runter. Das spricht Bände...
    –  Was....? –
    Carrie wacht auf. Nein, es ist kein Traum. Sie kann nichts sehen, obwohl da kein Stoff auf ihrer Haut zu spüren ist. Man bedeckt ihre Augen lediglich mit der Handfläche, sanft. Es sind feine Hände, warme Hände. Außergewöhnlich zart....
    – Rocko –  seufzt sie, ohne zu sprechen. Es sind ihre Gedanken, die ihre Fantasien herausschreien. Es ist schon einmal geschehen, ohne Worte, schnell, und langsam.... Die Zeit, so verworren, wie die Dinge, die innerhalb eines Wimpernschlags geschehen sind.
    Sie spürt nicht nur diese sanfte Hände. Da ist noch etwas, was ihre Brust erwärmt. Carries nackte Brust. Jemand hat ihr das Abendkleid geöffnet. Ihr glitzerndes Kleid.
    – Ein Schwanz? –
    Sie ist sich nicht sicher. Ja, da ist jemand über ihr. Da sitzt jemand auf ihrer Brust. Und es geht noch weiter, dieses erigierte männliche Glied hat gerade ihr Kinn berührt. Carrie weiß es intuitiv, denn sie hat Erfahrung. Sie weiß, wie es sich anfühlt, die Beschaffenheit. Sie hat gespürt, was herabhängt, was sich emporhebt, was hart und was weich ist. Am Ende erreicht der unbekannte Penis ihre Lippen. Sanft und mit Liebe.
    Sie öffnet den Mund und nimmt ihn auf. Deswegen ist sie hergekommen. Deswegen möchte sie gehen.
    – Das ist meine Gelegenheit, verdammt. Soll sie doch alle der Teufel holen –, seufzt sie. Sie ist weder Frau noch Mensch. Sie ist sie. Wenn  sie selbst es nicht kümmert, wem in aller Welt sollte sie dann was vormachen wollen? Warum sollte sie  ausgerechnet an diesem Ort nach Keuschheit suchen, hier, alleine mit sich selbst.
    Sie saugt. Das ist ihre Gabe. Sie hat es im Blut.            Sie möchte Klarheit über das, was sie so verwirrte, was Rocko ihr auf ihrem Barhocker, hinten, mitteilte. Ja, der Junge mußte so spät und so gierig gekommen sein, weil Brigitte ihn hungrig zurückließ. Sie konnte ihn nicht erfüllen. Nun suchte er nach einer richtigen Frau, der perfekten Frau.
    Carrie würde ihn gerne an seinem Hintern packen,

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