Carries ruhmreichen Tage
möchte jedoch dieses wohlwollende Gefühl nicht unterbrechen. Stattdessen umklammert sie seine Hände. Inzwischen sind ihre Augen nicht mehr von Händen, sondern von einem Slip bedeckt. Es ist ihrer. Er riecht nach ihr. Er ist getragen. Es ist ihr eigener Slip. Sein Geruch, ihr Geruch, ein Sammelsurium, welches man in einem Bett überflüssigerweise nicht erläutern muß.
Die Regeln sind klar definiert Bei diesem morgendlichen Sex wird nichts passieren, als das, wonach ihm der Sinn steht. Das Glied dringt wieder und wieder in sie ein, er jauchzt unter wahrhaft barbarischen Zuckungen, dennoch mit der Besonnenheit von jemandem der keine Eile hat.
Und dann, das Elixier. Die extreme Wärme. Es ist heiß. Im Vergleich mit der „Kühle“ der Lippen ist es heiß, die Glut auf der Zunge. Und es füllt sie aus, es fließt wohin es will.
Carrie läßt es unter einem lustvollen Lecken ihrer Lippen aus ihrem Mund fließen. Etwas, das nur sie verstehen kann, denn es ist ihr Moment. Sie spürt den Penis noch immer, jedoch hat dieser bereits aufgeseufzt. Er erschlafft, obwohl er immer noch der Haltegriff der Lust ist, den Carrie nicht loslassen möchte.
Ein anderes Kleidungsstück säubert ihren Mund. Danach folgt eine Liebkosung und man hält Carrie fest, während ihre Sehnsucht abklingt. Mit der Zeit glätten sich die Wogen ihrer Brust und ihre Erregung lässt nach. Ihre Lust jedoch nicht. Aber auch diese begleitet der Moment nach und nach wieder zur anderen Seite des Seins, zurück zu den Träumen.... sobald dieser Fremde gegangen und Carrie eingeschlafen ist. Sie nascht immer noch an dem, was längst nicht mehr da ist.
* * *
Sie schläft ausgiebig. Sie hat dar Ruder in der Hand. Was hat diese Xanthippe von Philippinerin denn erwartet? Wenn sie mit dem Geschirr, dem Staubwischen, dem Lüften der Zimmer fertig ist..... bleibt ihr immer noch das Durcheinander, was Carrie in ihrem Schlafzimmer angerichtet hat.
Sie raucht, um zu sich zu kommen. Sie ist wütend. Unzufrieden. Letzte Nacht haben sie sie erneut im Stich gelassen. Sie fühlt sich wie eine Sache, die man benutzen kann, wie man will. Beim ersten Mal haben sie sie in der Öffentlichkeit entjungfert.
– Nun ja, strenggenommen war es nicht öffentlich. Diese Leute waren dort, um zuzusehen. –
Jetzt sitzt sie erneut auf glühenden Kohlen. Sie dreht sich, sie sieht sich an.... Sie trägt das Abendkleid, das glitzernde. Es ist schwarz, sie kann nicht erkennen ob es kleine Sterne sind, die das Licht reflektieren, aber es funkelt.
Sie geht so, wie sie ist, zum Frühstück.
– Sie halten mich für gewöhnlich....? Nun, dann sollen sie das gefälligst auch haben. –
Jedoch gibt es kein brauchbares Frühstück. Sie durchquert das Haus, Richtung Küche, weshalb sie südlich am Esszimmer vorbeiläuft. Dort sind Leute. Carrie hat sie nicht gesehen, aber sie haben Carrie gesehen. Das Geflüster reicht aus, um sie darauf aufmerksam zu machen, daß sie beobachtet wurde.
Schon wieder die Hausangestellten? Und das ärgert sie. Sie ballt die Fäuste und es ist anzunehmen, daß sie sie hören. Auf jeden Fall aber die beachtlichen Türen des Nordflügels, die sie mit Wucht aufstößt, als sie das Eßzimmer betritt. Ihr erbostes Gesicht verfällt in Staunen, genau wie die Familie, die gerade zu Mittag ißt.
Das Abendkleid, das zottelige Haar... So etwas erwarten die Fortunys nun wirklich nicht, obwohl sie schon so vieles gesehen haben. Zumindest erwarten sie, daß die Liebschaften ihrer Söhne sich ein wenig herrichten, wenn sie zum Essen kommen. Carrie sieht aus wie ein Wrack. Sie hat sich keine Zähne geputzt und riecht wie ein Straßenköter. Ihre Wimpern kleben zusammen. Ihre Haut ist rot und von Linien übersät. Es sind diese Abdrücke, die Bettwäsche hinterläßt, wenn man sie zusammenknautscht.
» Carrie.... « , sagt Alain. Er ist sprachlos aber jemand muß ja reagieren. » Das ist Carrie, Rockos Anwältin « , erklärt er. Es ist eine absurde Erklärung. Es wäre besser gewesen zu sagen, daß sie eine Nutte ist und Punkt.
» Hallo, guten Morgen « , sagt Carrie wie von selbst, sie ist fix und fertig.
Cid grinst. Er ist der Jüngste der Fortuny.
An seiner Seite befindet sich eine bildschöne Frau, die dem Anlass entsprechend gekleidet ist. Und obwohl sie viel zu schön für ihn und seine Statur ist, harmoniert sie mit dem Gesamtbild.
Etwas weiter weg, die Mutter der Fortuny. Eine Dame deren Haare durch das Haarspray versteinert sind. Sie ist
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