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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Flugzeug zur Startbahn rollen. Dubai lag rund fünfeinhalbtausend Kilometer von London entfernt. Unter Berücksichtigung des Zeitunterschieds würde die Grumman um drei oder vier Uhr nachmittags landen.
    »Ich muss vor diesem Flugzeug in Dubai ankommen, Maurice. Können Sie was für mich austüfteln? Ich habe Pässe, Kreditkarten und dreitausend in bar dabei. Was auch immer Sie hinkriegen. Oh, und ich trage meine Waffe – das sollten Sie berücksichtigen.«
    Bond starrte unverwandt dem schnittigen weißen Jet mit den aufgestellten Tragflächenspitzen hinterher. Auf ihn wirkte die Maschine weniger wie ein Vogel als wie ein Drache, doch das konnte auch daran liegen, dass er wusste, wer die Passagiere waren und was sie vorhatten.
    Neunzig Tote …
    Es verstrichen einige angespannte Momente. Der Jet hatte die Startbahn fast erreicht.
    »Tut mir leid, James«, sagte Flanagan dann. »Das Beste, was ich Ihnen anbieten kann, ist ein Linienflug, der in ein paar Stunden von Heathrow startet. Damit wären Sie gegen achtzehn Uhr zwanzig in Dubai.«
    »Das reicht nicht, Maurice. Gibt es denn nicht irgendwelche Militär- oder Regierungsflüge?«
    »Leider nein. Keinen einzigen.«
    Verdammt. Wenigstens konnte er über Philly oder Bill Tanner dafür sorgen, dass ein MI6 -Mitarbeiter vom Büro für die Vereinigten Arabischen Emirate den Jet am Flughafen von Dubai erwarten und Hydt und Dunne zu ihrem Zielort folgen würde.
    Er seufzte. »Buchen Sie mir einen Platz auf dem Linienflug.«
    »Mach ich. Tut mir wirklich leid.«
    Bond sah auf die Uhr.
    Noch neun Stunden bis zu den Morden …
    Er konnte immer noch hoffen, dass Hydts Flug sich irgendwie verzögern würde.
    Doch dann sah er die Grumman auf die Startbahn einbiegen und sofort beschleunigen. Sie hob ganz mühelos vom Beton ab und schrumpfte schnell zu einem Punkt zusammen, während der Drache immer höher in den Himmel stieg.
    Percy Osborne-Smith stand vor dem großen Flachbildschirm, der in sechs Rechtecke aufgeteilt war. Vor zwanzig Minuten hatte eine Kamera der Verkehrsüberwachung das Nummernschild eines Kleinbusses registriert, der auf Severan Hydts Firma zugelassen war. Das Fahrzeug hatte die A 23 an der Ausfahrt Redhill und Reigate verlassen. Das war die Strecke nach Gatwick. Osborne-Smith und seine Untergebenen suchten derzeit mittels sämtlicher Kameras im Umkreis und auf dem Gelände des Flughafens nach dem Kleinbus.
    Die Technikerin, die hinzugekommen war, fasste ihr Haar mit einem elastischen Band im Nacken zusammen. Dann deutete sie mit einem dicklichen Finger auf einen der Monitore. »Da. Das ist er.«
    Nach dem Zeitstempel zu schließen, hatte der Kleinbus vor fünfzehn Minuten am Terminal für private Charterflüge gehalten, um drei Leute aussteigen zu lassen. Ja, das waren die Gesuchten.
    »Weshalb hat die Gesichtserkennung bei Hydt versagt? Wir können Hooligans aus Rio erkennen, bevor sie das Old Trafford betreten, aber ein Massenmörder kommt am helllichten Tag unerkannt davon. Mein Gott, was ist nur mit Whitehalls Prioritäten los? Dass mir das niemand irgendwo ausplaudert. Suchen Sie das Hallenvorfeld ab.«
    Die Technikerin drückte ein paar Tasten. Man sah Hydt und die anderen zu einem Privatjet gehen.
    »Überprüfen Sie die Kennung des Flugzeugs.«
    Das hatte Deputy-Deputy bereits erledigt. »Es gehört einer niederländischen Firma, die mit Recycling zu tun hat. Okay, hier ist der Flugplan. Hydt will nach Dubai. Sie sind schon gestartet.«
    »Wo sind sie jetzt? Wo?«
    »Moment …« Der Assistent seufzte. »Sie verlassen soeben den britischen Luftraum.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen starrte Osborne-Smith das Standbild der Grumman an. »Was wäre wohl nötig, um ein paar Harrier zu organisieren und sie zur Landung zu zwingen?«, grübelte er laut. Dann blickte er auf und merkte, dass alle ihn entgeistert ansahen. »Das war nicht ernst gemeint, Leute.«
    Doch, ein wenig schon.
    »Sieh sich das einer an«, warf der Techniker ein.
    »Sieh sich was einer an?«
    »Ja«, stellte Deputy-Deputy fest. »Die werden von noch jemandem beobachtet.«
    Der Monitor zeigte den Zugang zu dem besagten Terminal in Gatwick. Dort am Zaun stand ein Mann und musterte Hydts Flugzeug.
    Mein Gott – das war Bond.
    Demnach hatte der verflucht gerissene ODG -Agent mit dem schicken Auto und ohne die Erlaubnis, im Vereinigten Königreich eine Schusswaffe zu tragen, Hydt letztlich doch verfolgt. Osborne-Smith fragte sich kurz, wer wohl in dem Bentley saß. Er wusste, dass die List

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