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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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einen Vorschlag«, sagte Hydt begeistert und umriss den Plan in groben Zügen.
    Bond konnte sehen, dass auch Dunne fasziniert war. »Ja«, sagte er. »Das könnte klappen. Natürlich ist es mit einigem logistischen Aufwand verbunden.«
    »Mr. Theron besorgt uns Bilder der Orte«, fuhr Hydt fort. »Damit wir einen besseren Eindruck von dem gewinnen, womit wir es zu tun hätten.«
    Dunne warf ihm einen besorgten Blick zu – der Ire war nicht misstrauisch, schien jedoch nicht viel von dem Vorschlag zu halten. »Wir haben um fünfzehn Uhr dreißig einen Termin auf dem Firmengelände«, erinnerte er Hydt und sah wieder Bond an. »Ihr Büro liegt gleich um die Ecke.« Er hatte sich sofort die Adresse gemerkt, registrierte Bond. »Wieso holen Sie die Bilder nicht unverzüglich?«
    »Nun … ich schätze, das müsste gehen«, sagte Bond zögernd.
    Dunne sah ihn ruhig an. »Gut.« Als er Bond die Tür öffnete, kam unter seinem Jackett die Beretta am Gürtel zum Vorschein, vermutlich dieselbe Waffe, mit der er die Morde in Serbien begangen hatte.
    War das eine Botschaft? Eine Warnung?
    Bond tat so, als hätte er es nicht bemerkt. Er nickte den beiden Männern zu. »Ich bin in einer halben Stunde zurück.«
    Doch Gene Theron war erst fünf Minuten weg, als Dunne sagte: »Lassen Sie uns aufbrechen.«
    »Wohin?«, fragte Hydt stirnrunzelnd.
    »Zu Therons Büro. Schnell.«
    Hydt fiel an dem schlaksigen Mann mal wieder einer seiner typischen Gesichtsausdrücke auf, herausfordernd, gereizt.
    Erneut diese bizarre Eifersucht. Was war nur mit diesem Dunne los?
    »Warum, trauen Sie ihm nicht?«
    »Zugegeben, es ist keine schlechte Idee«, räumte Dunne ein. »Wir erörtern das Problem der Leichenbeseitigung ja schon seit einer Weile. Aber für Freitag spielt es keine Rolle. Es kommt mir nur irgendwie komisch vor, dass er aus heiterem Himmel hier auftaucht. Das macht mich nervös.«
    Als ob der eiskalte Expionier jemals ein solches Gefühl zulassen würde.
    Hydt gab nach. Er brauchte jemanden, der für die nötige Bodenhaftung sorgte, und es stimmte ja, dass er sich von Therons Vorschlag hatte hinreißen lassen. »Sie haben natürlich recht.«
    Sie nahmen ihre Jacken und verließen das Büro. Dunne ging voran die Straße hinauf, zu der Adresse, die auf der Visitenkarte des Mannes stand.
    Der Ire hatte zwar recht, aber Severan Hydt hoffte dennoch inständig, dass Theron sich nicht als Hochstapler erweisen würde. Die Leichen, die Hektare voller Leichen. Er wollte sie unbedingt sehen und die Luft dort einatmen. Und er wollte die Fotos.
    Sie erreichten das Bürogebäude, in dem Therons Kapstadter Filiale untergebracht war. Der funktionelle Metall- und Steinbau war typisch für das Geschäftsviertel der Stadt. Dieses spezielle Gebäude schien zur Hälfte leer zu stehen. In der Lobby saß kein Pförtner, was seltsam war. Die Männer fuhren mit dem Aufzug in den vierten Stock und fanden die gesuchte Bürotür, Nummer 403.
    »Da steht kein Firmenname«, stellte Hydt fest. »Nur die Nummer. Das ist merkwürdig.«
    »Die Sache stinkt«, sagte Dunne. Er lauschte. »Ich höre nichts.«
    »Versuchen Sie mal den Türgriff.«
    Er tat es. »Abgeschlossen.«
    Hydt war zutiefst enttäuscht und überlegte, ob er Theron gegenüber irgendetwas Verfängliches preisgegeben hatte. Nein, wohl nicht.
    »Wir sollten einige unserer Sicherheitsleute verständigen«, sagte Dunne. »Wenn – oder besser: falls – Theron zurückkommt, bringen wir ihn hinunter in den Keller. Ich werde herausfinden, was es mit ihm auf sich hat.«
    Er wandte sich zum Gehen.
    »Klopfen Sie mal an, vielleicht ist ja doch jemand da«, schlug Hydt vor, der unbedingt an Theron glauben wollte.
    Dunne zögerte. Er schob das Jackett zurück und legte den Griff der Beretta frei. Dann klopfte er mit seinen großen Knöcheln gegen die hölzerne Tür.
    Nichts.
    Sie drehten sich um und gingen zum Aufzug.
    Da öffnete sich die Tür.
    Gene Theron war sichtlich überrascht. »Hydt … Dunne. Was machen Sie denn hier?«

36
    Der Afrikaander zögerte einen Moment und bat die Männer dann einfach herein. Draußen hatte kein Firmenname gestanden, aber hier an der Wand hing eine schlichte Tafel: EJT Services Ltd, Durban, Kapstadt, Kinshasa .
    Die Räumlichkeiten waren beengt, und es arbeiteten nur drei Angestellte hier, auf deren Schreibtischen sich Akten und Unterlagen türmten, wie sie für jede Firma der Welt unerlässlich waren, mochten ihre Produkte oder Dienste nun edel oder finster sein.
    »Wir

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