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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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mich eigentlich erwartet. Jetzt hab ich meine Chance, eine bessere wird es nicht geben.
    «Haben Sie für heute Abend irgendwas vor? Ein Treffen mit Kunden oder so?»
    Er blinzelt einige Male, wischt die Frage beiseite. «Machen Sie sich darüber mal keine Gedanken. Kümmern Sie sich für mich einfach um den Neuen, okay? Halten Sie ihn auf Trab.»
    «Ja, das werde ich.»
    Er beugt sich wieder dichter zu mir. Sein Kaffee-Atem schlägt mir ins Gesicht. «Ich habe von Sharon mein Hotel ändern lassen», flüstert er. «Ihr drei seid immer noch im Grand Hyatt, aber der Fahrer wird mich woandershin bringen. Um ein bisschen Abstand von diesen beiden zu bekommen.» Er sieht zur Vorderseite der Maschine, fügt hinzu: «Sagen Sie denen nichts. Ich werde nachher im Wagen eine Bemerkung diesbezüglich machen.»
    Ich sehe ihn ernst an, nicke. «Gut gemacht, Stephen. Ich werde Ihnen den Neuen vom Hals halten.»
    Und schon wird mir mulmig.
    Also, wie soll ich denn heute Abend letztendlich bei Fitzroy landen, wenn ich nicht mal weiß, wo er absteigt?
Ich schlucke schwer, spüre mein Herz klopfen.
Ich bin am Arsch.
    Er nickt, starrt mit zusammengekniffenen Augen ins Leere. «Beth wird kein Problem sein. Sie wird auf ihrem Zimmer arbeiten.» Er ist fast nicht zu verstehen. «Ich hab sie reichlich eingedeckt.»
    Langes Schweigen, während sich keiner von uns beiden bewegt.
    «Stephen?»
    Er dreht sich zu mir, sieht mich an.
    «Wo werden Sie absteigen?»
    Sieht mich immer noch an, starrt auf die Platzwunde auf meiner Stirn, die ich der Schaufel zu verdanken habe.
    «Wissen Sie», sage ich. «Ich habe gerade nachgedacht. Nachdem ich mich um den Neuen gekümmert hab, vielleicht könnte ich dann zu Ihnen rüberkommen, damit wir die Rede für morgen ein letztes Mal durchgehen können. Bei all den Änderungen …»
    Sieht auf mein Kinn, dann wieder zur Stirn. «Nein», sagt er. «Darum können wir uns auch morgen früh noch kümmern.»
    Verdammte Scheiße.
     
    Als die Maschine ausgerollt ist, werden wir von einem großen schwarzen Escalade erwartet, der etwa zehn Meter entfernt steht. Ein hagerer Chauffeur mittleren Alters verstaut unser Gepäck im Kofferraum, während Fitzroy, Beth und der Neue in das Fahrzeug einsteigen.
    Ich steige als Letzter aus dem Jet. Da ich noch nie zuvor in Florida war, erwischt mich die tropische Luftfeuchtigkeit mit voller Wucht. Ich blinzle gegen die grelle Sonne und schlendere zu dem Chauffeur am Heck des SUV hinüber. Das Brüllen der Turbinen übertönt meine Schritte. Ich greife in meine Hosentasche und befingere die Geldscheine, die ich vorhin eingesteckt habe. Als er die Heckklappe schließt, nähere ich mich, ziehe sie heraus und zähle zwei Zwanziger ab, die ich in die Brusttasche seines Sakkos stecke. Ich muss zugeben, das ist kein schlechtes Gefühl, fast als wäre ich ein Mafioso oder so.
    Er reagiert ziemlich unbeeindruckt. «Danke.»
    Ich werfe einen Blick in das SUV . Beth und Fitzroy drücken sich ihre Mobiltelefone an die Wange, und der Neue beobachtet, wie das Bodenpersonal den Jet versorgt. «Es ist noch mehr drin, wenn Sie mir helfen können.»
    Er wirft einen Blick in das SUV . «Ach ja?»
    «Bleiben Sie heute Abend bei Fitzroy? Fahren ihn zu seinen abendlichen Terminen?»
    Er nickt. «Ich stehe zu seiner freien Verfügung. Die ganze Nacht.»
    «Haben Sie eine Karte mit einer Telefonnummer, unter der ich Sie erreichen kann?»
    Nicken.
    «Ich hoffe, wir können heute Abend in Verbindung bleiben.»
    Vorsichtiges Nicken.
    «Ich werde Sie anrufen, und Sie werden mir sagen, wo er gerade ist, mit wem er zusammen ist.»
    Er mustert mich vom Scheitel bis zur Sohle. «Ach ja?»
    Ich sehe mich um, ziehe die Geldrolle erneut und zähle zwei weitere Zwanziger ab, die ich sodann in dieselbe Tasche stopfe. Er senkt den Kopf, sieht das Geld an, schenkt mir einen übertriebenen Ich-weiß-ja-nicht-Blick.
    Dreckskerl.
    Zwei weitere Scheine wechseln den Besitzer.
    «Okay.» Er greift in die Innentasche seiner Anzugjacke und zieht eine Visitenkarte heraus. «Wir sind im Geschäft.»
     
    Als ich mich in meinem Zimmer eingerichtet habe, ist es schon fast sechs, drei Uhr in Kalifornien. Ich wähle Kates Mobilnummer und werde sofort an ihre Mailbox weitergeleitet.
    «Hey, Süße. Wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich gut angekommen bin.» Ich zögere kurz. «Ich würde dir ja all den verrückten Scheiß erzählen, der hier abgeht, aber … Na ja, jedenfalls wollte ich dich nur wissen lassen, dass ich

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