Cash Out (German Edition)
dreht sich wieder zu mir. «Ich denke, wir sind fertig, mein Freund.»
Earl, der Pilot, betritt die Kabine. «Er ist da.»
Beth richtet ihren Kram, wirft einen Blick auf ihre Notizen – zweifellos bereit, all die Dinge abzuspulen, die sie für ihn regelt. Ich beuge mich vor und sehe aus dem Fenster. Fitzroy hat in einem grauen Porsche, der angeblich 110000 Dollar wert ist, neben dem Jet gehalten. Er gibt seine Tasche einem Steward, wirft einem anderen die Autoschlüssel zu und deutet mit einem großen dümmlichen Lächeln im Gesicht auf etwas auf dem Armaturenbrett.
Ich mache einen Schritt neben den Neuen. «Entweder sagen Sie mir, ob Sie für Stanislau arbeiten, oder ich gehe zu Stephen, noch bevor diese Kiste abgehoben hat.»
Das Grinsen erstarrt. «Ich kann Duncan sofort anrufen», sagt er. «Sie feuern lassen.» Er beißt auf seine Unterlippe, denkt nach. «Sie aus dieser Maschine entfernen lassen, noch bevor diese Tür da sich schließt.»
«Ich fürchte …» Ich stoße ihm einen Finger auf die Brust, erwische sein Brustbein. «David Duncan … nimmt die nächsten ein, zwei Tage keine Anrufe entgegen.»
Sein gezwungenes Lächeln verschwindet.
«Das Gleiche gilt für seine Schläger.»
Fitzroy kommt die Stufen herauf.
«Von Stanislau weiß ich nichts», sagt der Neue. «Das ist mein Ernst.»
Ich sehe ihn an und denke,
Könnte sein. Stanislau übernimmt den physischen Part. Dieser Typ? Er ist für die Einflüsterungen zuständig. Duncans hochpreisiger Babysitter.
«Wie lautet Ihr Auftrag?»
«Danny!» Fitzroy betritt die Kabine und brüllt glücklich. «Mein Arsch-Mann.»
Der Neue nickt Fitzroy zu, der sich gut gelaunt auf seinen Platz fallen lässt. «Sorg dafür, dass dieser Kerl noch zwei Monate keinen Ärger macht oder bekommt», flüstert der Rattenfresser mir zu. «Sichere Tausenden von Leuten Millionen von Dollar. Nicht nur Knowland, Hill und Davis, sondern jedem – Anleger, Angestellten, Partner.»
Fitzroy brüllt: «Fahrwerk hoch, ihr Pappnasen. Auf geht’s.»
Eines muss ich Fitzroy lassen: So übel er einen malträtieren kann, er hat auch eine weiche Seite.
Er beschimpft einen. Er zerfetzt deine Arbeit. Er lässt den großen Zampano raushängen, während du mit dem Neuen über seiner Rede sitzt und einen absolut guten Vortrag umschreibst, nur weil der Neue dastehen muss, als hätte er einen substanziellen zusätzlichen Beitrag zu leisten. Er lässt dich da sitzen und nickt und lächelt und sieht weg, während er gegenüber Beth, dem Neuen und Sally, der Stewardess, Spekulationen über deine sexuellen Vorlieben anstellt, und alle lachen.
Aber dann bekommt er ein schlechtes Gewissen.
Du erkennst es daran, dass seine Gesichtszüge ganz milde werden, dass seiner Schadenfreude die Luft abgelassen wird. Und schon bald siehst du dich als Empfänger teurer Flaschen Wein, von Backstagepässen für die heißesten Acts, manchmal sogar eines Bonus außer der Reihe. Was erklärt, warum irgendwo über Texas Fitzroy Sally den Auftrag gibt, das Bett hinten fertig zu machen, damit ich meinen schmerzenden Körper in das seidene Bettzeug legen, meinen pochenden Schädel auf ein riesiges Daunenkissen sinken lassen, meine knallroten Augen schließen und in die drei herrlichsten süßesten Schlummerstunden gleiten kann, die ich in einem Flieger jemals hatte und haben werde, in diesem Bett des großen Geldes, dessen ganze Absurdität mir in diesen letzten klaren Augenblicken zu Bewusstsein kommt, verhätschelt von Überfluss und Reichtum in vierzigtausend Fuß Höhe, eindösend in dieser fliegenden Luxus-Suite, als wäre es das Normalste auf der Welt.
Wenn Crazy Larry mich jetzt sehen könnte, würde ich ebenfalls stante pede in seiner Garage landen.
Und dann, tiefschwarzes Nichts.
Bis ein leichter Klaps ins Gesicht mich wieder weckt. «Danny», flüstert Fitzroy. «Aufwachen.»
Ich öffne ein Auge und grunze: «Hey.»
Fitzroy sitzt neben mir wie ein guter Vater. «Wir befinden uns im Landeanflug.»
Ich stemme mich auf die Ellbogen hoch. «Okay», krächze ich. «Danke.»
Er legt eine Hand auf meine Brust und drückt mich sanft zurück. «Ist schon okay, wir haben noch einen Moment.» Er betrachtet mein Gesicht. «Geht es Ihnen besser?»
Ich nicke, begreife, wie lange ich geschlafen habe. «Ich hab’s wohl gebraucht, schätze ich.»
Er sieht mich an. «Ihnen geht’s nicht so besonders, Junge.»
Ich sehe fort. «Die letzten paar Tage waren hart –»
«Sie gehen auch irgendwie
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