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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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teigig und übermüdet. Hängende Schultern. Das Haar ein wenig strubbelig. Ich sollte in einem Zombie-Film mitspielen.
    Ich atme tief ein, schließe die Zimmertür. Runter in den Souvenirladen.
    Dann meine Verabredung mit dem Schicksal.
     
    Nachdem ich mit vier Packungen Abführmittel bewaffnet aus dem Souvenirladen des Hotels trete, erspähe ich den Neuen in einem riesigen weißen Sessel abhängen. Er trägt eine weit geschnittene, braune Tuchhose, dazu Huaraches und ein kurzärmeliges weißes Hemd.
    Ich gehe zu ihm rüber. «Keine Beth, hm?»
    Er grinst. «Solche Dinge brauchen Zeit.»
    Ich sehe mich in der Lobby um, fummle an den Päckchen herum. «Warum bestellen wir uns nicht einfach etwas von der Lobbybar? Ich bin fix und fertig.»
    Die Sonnenbrille mustert mich. «Sie sehen in der Tat fürchterlich aus.»
    Ich ignoriere ihn, gehe Richtung Lobbybar los und werfe einen Blick zurück. «Kommen Sie.»
    Wir sitzen in der Nähe des Flügels, ertragen tapfer die unangenehme Stille und trinken Amstel. Nach einem Salat für ihn und Sushi für mich steht er schließlich auf, streckt sich und lässt den Blick über die Lobby wandern. «Bin sofort zurück», sagt er. «Muss mal kurz zur Toilette.»
    Wenn mein Plan funktioniert, wird das seine Beschäftigung für die ganze Nacht.
    Ich schaue mich um, dann ziehe ich die Päckchen mit Abführmittel heraus, reiße alle vier gemeinsam in einer geschmeidigen Bewegung auf und kippe das Pulver in sein Glas. Um es besser mischen zu können, schütte ich etwas von meinem Bier in sein Glas, was zur Folge hat, dass sein Bier überschäumt.
    Scheiße.
    Ich versuche, den Schaum mit meinem Bierdeckel aufzusaugen.
    Und da kommt auch schon der Neue mit gesenktem Kopf zurückgeschlendert, den Blick starr auf das Display seines Handys gerichtet. Gott sei Dank. Ich lehne mich zurück und mache einen auf cool und entspannt.
    Als er sich dann schließlich wieder neben mich setzt, ist die Blume auf seinem Bier in sich zusammengefallen. Mit den Augen immer noch auf seinem Display, sagt er: «Sie verstehen’s wirklich, es mal so richtig krachen zu lassen, Danny, stimmt’s?»
    Ich bemerke eine Frau an der Bar. Vermutlich um die fünfzig. Sie verschlingt ihn mit Blicken.
    «Sie sind zum ersten Mal in Ihrem Leben in Florida, und da chillen Sie in der Lobbybar des Grand Hyatt im Blazer Ihres Onkels und bereiten sich schon mal aufs Bettchen vor.» Er streckt eine Hand aus und nimmt sein Glas, hebt es in meine Richtung. «Auf Danny, der um die Häuser zieht.»
    Er nimmt noch einen Schluck. «Eigentlich vermute ich ja, dass noch erheblich mehr in Ihnen steckt, als man auf Anhieb erkennt.»
    Ich zwinge mich zu einem Lachen. «Tatsächlich?»
    Noch ein Schluck. «Ich habe David Duncan angerufen.» Die Sonnenbrille betrachtet mich. «Sie hatten recht. Ich hab ihn nicht erreichen können.»
    Ich schlage die Beine übereinander und lächle. «Worum geht’s denn nun eigentlich? Duncan möchte, dass Sie ihm über Fitzroy und sein ‹Betragen› Bericht erstatten?»
    Er zuckt die Achseln.
    «Und über welche Art Betragen reden wir hier?»
    «Sagen Sie’s mir, Sie Teufelskerl.» Er nimmt noch einen Schluck. «Sie sind hier doch derjenige, der weiß, wo er heute Abend steckt.»
    Ich erwidere seinen Blick mit einem Grinsen.
    «Dann wollen Sie sich also wirklich schon in die Koje hauen?»
    Scheiße, er hat wirklich keinen Schimmer, was ich tun werde. Er hat verloren.
    Ich warte einen Moment. «Sie haben es doch selbst schon gesagt, Mann. Ich bin platt. Ich brauche Ruhe. Und dieses Zimmer da oben? Sie haben ja nicht den geringsten Schimmer. Absolute Stille, keine heulenden Kids, keine verrückten Nachbarn. Und ich habe mir fest vorgenommen, das voll auszunutzen.»
    «Tja.» Er leert sein Glas, leckt sich über die Lippen. «Falls Sie es sich doch noch anders überlegen und versuchen sollten, von hier zu verschwinden, wissen Sie, dass ich genau hier bin, bei meiner Freundin, die Fahrstuhltüren da drüben im Auge behalte und auf Sie warte.»
    Die Frau an der Bar starrt ihn immer noch an.
    «Freundin, ja?»
    Er steht auf und grinst fröhlich. Ich muss zugeben, er sieht ziemlich eindrucksvoll aus – dichtes, gelocktes Haar, strenge Gesichtszüge, ein schlanker athletischer Körper und dann dieser undefinierbare Charme.
    «Schon-sehr-bald-Freundin.»
    Die Lady an der Bar lächelt geziert, als er mit wiegendem Gang zu ihr hinüberschwebt.
    Und an diesem Punkt bemerke ich, dass ich die leeren Tütchen des

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