Cash Out (German Edition)
gackert lauter. «Das haben wir alle diese Woche erfahren.»
Im Bad verdrehe und verbiege ich mich, bis ich sicher bin, dass ich das Aufnahmegerät aktiviert habe. Ich habe High Riders Anweisungen noch gut im Ohr:
Dieser rote Schalter stellt den Saft an. Der orange Schalter aktiviert den Aufzeichnungsmodus.
Ich befestige die kleine Schachtel wieder an ihrem Platz, klemme das winzige Objektiv in mein oberstes Knopfloch. Ich kontrolliere mich ein letztes Mal im Spiegel; die Knopfkamera ist dunkler als die anderen Knöpfe, aber es wird gehen müssen.
Bei meiner Rückkehr liegt Fitzroy ausgestreckt auf der Couch. Die Mädchen hängen an ihm. Er reibt seinen Kopf an einem Arm, sein Gesicht ist gerötet und glänzt. Er gibt einen merkwürdig kehligen Laut von sich.
Ich schwör’s bei Gott: Er schnurrt.
Und es ist widerwärtig, der Anblick dieses klebrig glotzenden, kahl werdenden Mannes, der sich in dieses Knäuel junger, sexy Lieblichkeit presst, in diese Masse frischer Gesichter, perfekter Haut, straffer Körper. Ich verziehe das Gesicht, während ich diesen Anblick auf mich wirken lasse. Manche Mädchen scheinen sich zu amüsieren, vielleicht trunken von Alkohol und Geld; andere wirken amüsiert und wieder andere versuchen ganz klar, sich im Hintergrund zu halten und jeden Kontakt zu begrenzen, wobei ihre Gesichter eher angespannt und angewidert wirken.
«Das mag Daddy», stöhnt er mit in die Luft gerecktem Kinn. «Daddy … mag das sooo …»
Sie kichern.
«… gern.»
Ich erkenne, dass er eine Rolle Geldscheine in der Hand hat.
Ein anderes Mädchen reibt sehr weit oben seinen Oberschenkel. Er gibt ein Geräusch von sich, das man eher von einem glücklichen Trickfilm-Eichhörnchen erwarten würde, schält dann zwei Hunderter ab und gibt sie ihr.
«Komm, Danny», sagt er mit fast geschlossenen Augen. «Spiel nicht den Schiedsrichter. Genieß es.»
Ich kehre zu meinem Platz neben der Rothaarigen zurück. Es ist die perfekte Position, da ich dort sitzen und meine Brust in Fitzroys Richtung drehen kann.
Als die Hände sich weiter seinem Schritt nähern, schnurrt er lauter.
«Komm schon, Danny.»
Die Rothaarige rückt mir sehr dicht auf die Pelle und flüstert mir auf eine Art ins Ohr, dass mir ein wohliger Schauer durch den Körper jagt. «Du bist süß.»
«Danke», sage ich, «aber so viel Geld habe ich nicht. Und ich bin verheiratet.»
Sie macht ein gelangweiltes Gesicht.
«Ich bin verheiratet, und ich will nicht schon wieder Scheiße bauen.»
«Tja», sagt sie, «er hat mir dreihundert dafür gegeben, dass ich hier bei dir bleibe, also mach es mir einfach nicht kaputt.»
«Kaputt machen?»
Aus dem Fleischgewirr löst sich ein weibliches Quieken, gefolgt von Fitzroys Gegacker.
«Ich brauche das», flüstert sie. «Für mich geht es hier um ernsthafte Beträge. Geld für etwas anderes als immer nur Erdnussbutter und Marmelade.»
«Prima, es ist halt nur, dass ich verheiratet bin und …» Ich spüre, wie sich mein Hals zuzieht. «Ich liebe meine – ich will doch nur ein braver Ehemann sein.»
Sie sieht mich anders an. «Ooooh, wie süüüß.»
Meine Stimme versagt. «Ich hab einfach nur ein paar verdammt harte Tage hinter mir.»
Sie schiebt sich näher, nimmt einen Arm. «Lass mich einfach nur ganz dicht bei dir sitzen, damit Mr. Perverso da drüben nicht sein Geld von mir zurückverlangt.»
Ich fummle mit dem Finger so lange herum, bis die Knopfkamera auf Fitzroy ausgerichtet ist. «Okay.»
Wir verfolgen das sich vor uns abspielende Spektakel. Eines der Mädchen zieht die Fingernägel über seinen Schritt, hält inne, um seinen Ständer zu kratzen, der sich deutlich durch die Hose abzeichnet. Die Rothaarige deutet mit dem Kopf auf sie. «Bethany macht für Geld alles.»
«Ihr seid alle hier für Geld.»
«Ich ziehe einen Bikini an und tanze mit einem Haufen meiner Freundinnen für einen alten Mann in einer Luxus-Suite – für achthundert Dollar. Ja, das werde ich tun. Wenn ich kein Problem damit habe, zum Strand zu gehen und mich von einem Haufen widerlicher alter Männer begaffen zu lassen, warum dann hier?»
Aus dem Gewusel ein weiterer kleiner Aufschrei.
«Und wie genau kommt ihr alle hierher?»
«Bethany», sagt sie. «Sie hat einen dieser Abende für den Typen da organisiert, als er letztes Jahr hier war. Sie tanzt in einer Bar, um ihre Studiengebühren bezahlen zu können, und so hat er sie kennengelernt. Hat ihr von seiner ‹Phantasie› erzählt, hat ihr dieses fette
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