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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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um nur noch wenige Tage vom großen Kassensturz entfernt zu sein?»
    Er brummt und sieht weg.
    «Noch zwei Tage. Dann ändere ich mein Leben.»
    Er sieht angewidert aus. «Tja dann, ich möchte Kate und die Jungs oben in meiner Wohnung haben, bis diese Scheiße vorbei ist.» Rod lebt fünfundzwanzig Meilen entfernt in einem überdimensionalen Apartment in San Francisco, im angesagten gentrifizierten Szene-Stadtteil South of Market. «Sie werden auf gar keinen Fall hier bleiben.»
    Ich nicke, und ich fühle mich gleich besser.
    «Aber vorher … Es ist Tagesanbruch.»
    Oh Scheiße. Richtig. Es ist Tagesanbruch, und ich bin mit Rod zusammen.
    Rod steht auf, kippt den Rest seines Bieres in den Ausguss, öffnet die Tür zu unserem Garten, wirft mir einen Blick zu, immer noch die Stirn gerunzelt. «Komm schon, Jungchen. Ein neuer Tag bricht an.»
    «Ja, ich hab dich verstanden.»
    «Du kennst den Ablauf.»
    Ja, das tue ich.
     
    Es begann in dem Sommer vor unserem vorletzten Jahr auf der Highschool. Rod war bereits vom Kampfsport besessen, und ich konnte meinem besten Freund einfach nichts abschlagen. Also kam Rod jeden Freitag bei Tagesanbruch zu meinem Haus gelaufen, stieg durch mein Fenster ein, holte mich aus dem Bett und schleifte mich zu dem Football-Platz ein paar Blocks entfernt, wo er mich in die Mangel nahm, bis ich anfing zu brüllen, «Scheiße, hör auf». Doch noch während ich protestierte, wusste ich, wie viel es ihm bedeutete – verdammt, Rod war die anderen sechs Tage der Woche allein da draußen. Und wenn ich erst mal in Fahrt gekommen war, fand ich’s auch super. Die frische Luft, die Stille um uns herum, die Gewissheit, dass wir hier etwas ganz Besonderes machten.
    Jeden Freitag bei Tagesanbruch, bis ich aufs College ging.
    Rod hörte nie damit auf, aber über die Jahre entwickelte sich eine Art Routine. Körperlich war es noch anstrengender, intensiver geworden; er treibt seinen Körper und seine Selbstdisziplin immer wieder zu neuen Höchstleistungen. Aber die Routine spiegelt auch seine eigene Entwicklung wider. Während der Rod, den ich damals auf der Schule kannte, sich nicht die Bohne für das harmonische Gleichgewicht von Natur und Lebewesen interessierte, baut der erwachsene Rod seine neuentdeckte Liebe zu all dem in sein Leben mit ein. Außerdem hat er ein Interesse an Spiritualität entwickelt, vor allem für Zen-Buddhismus. Er vertritt hartnäckig die Auffassung, dass «die komplexe Dualität des Universums» die Quelle sowohl seiner Spiritualität ist als auch seiner Fähigkeiten im Cage-Fighting.
    Mein bester Freund, Zen-Buddhist und Cage-Fighter.
    Mit Hilfe von Bier und Vicodin hatte ich meine Vasektomie fast vergessen. «Geh schonend mit mir um.» Ich spreize die Beine und spanne mich an. «Ich bin nicht ganz sicher, ob das so eine gute Idee ist.»
    Rod kneift die Augen zusammen. «Ich werde vorsichtig sein.»
    «Ich glaube wirklich nicht –»
    Er kommt auf mich zugeschossen, wirft mich um und schmeißt sich auf mich, bedeckt mit der Achselhöhle mein Gesicht, drückt mich mit dem Oberkörper nach unten. Der Aufschlag raubt mir den Atem.
    Rod gluckst. «Ich versuche, dir da unten nicht zu nahe zu kommen.»
    Ich komme langsam wieder zu Atem, versuche, unter ihm rauszukommen, aber es ist hoffnungslos. Er schwingt herum, sein Knie streift meine Nase, Tränen schießen mir in die Augen. Ich kämpfe mich auf die Knie hoch, und genau in diesem Moment legt er mir eine peruanische Krawatte an, mein Hals ist gefangen in einem würgenden Geflecht aus Beinen und Armen. Mein Selbsterhaltungsinstinkt setzt ein, und ich schlage mit den Armen um mich, versuche, ihn zu erwischen.
    Er lacht. «Na bitte, geht doch!», sagt er. «So wollen wir es haben!» Er lässt mich los, und ich schnappe nach Luft. Ich erhebe mich schwankend, und die Wut vom Vortag brandet wie ein elektrischer Strom in meine Arme und Beine, übernimmt die Kontrolle.
    «Schlag mich», japst er.
    Genau das will er. Er will, dass ich versuche, einen Treffer zu landen. Das ist es, was ich all die Jahre auf dem Football-Feld tun musste. Das ist es, was seine Sparringspartner in seinem Gym den ganzen Tag tun sollen und wofür sie bezahlt werden.
    Ich keuche und schnaufe, und plötzlich spüre ich den Schmerz zwischen meinen Beinen. Es ist, als hätte jemand Stacheldraht durch meinen Hodensack und die Beine hinuntergezogen.
Allmächtiger.
    Er knurrt. «Schlag doch einfach.»
    Meine Brust hebt sich vor Wut. In meinem Kopf höre ich

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