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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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wiederkommen werden.»
    «Kommt schon, raus damit.» Ich denke an Louis, meinen Nachbarn, der in diesem Moment wahrscheinlich den Notruf wählt. «Schnell.»
    High Rider kneift die Augen zu Schlitzen zusammen. «Morgen Abend wird dein Chef in Tampa, Florida, eintreffen, um am folgenden Morgen eine Rede zu halten. Wie du weißt, wird er vor einem Publikum aus Investoren und Analysten sprechen.» In High Riders Stimme schwingt Vergnügen mit. «Momentan ist nicht eingeplant, dass du ihn begleitest, wegen deiner sich im Genesungsprozess befindlichen Hoden.» Er legt eine extra lange Pause ein. «Das wirst du korrigieren.»
    Rod lehnt sich zurück und verdreht die Augen.
    Meine Hoden pulsieren, als wollten sie Protest anmelden.
    «Du musst morgen früh in diesem Flieger sitzen. Erfinde einen Grund, so schwer dürfte das nicht sein. Und du musst den ganzen Abend vor der Rede mit Stephen Fitzroy zusammen sein.» Er sieht zu Little Red hinüber, der breit grinst. «Dein Chef wird in einer Executive Suite im Grand Hyatt Tampa Bay nächtigen.» High Rider schürzt die Oberlippe, zieht die Augenbrauen hoch. «Es wird äußerst interessant.» Er sieht Little Red an und kichert leise, während er in seine Hosentasche greift. «Du wirst eine Möglichkeit finden, diesen ganzen Abend mit Stephen Fitzroy zu verbringen, und du wirst das hier bei dir tragen.»
    Er zieht ein kleines schwarzes Kästchen heraus, das mit einem Kabel umwickelt ist, und wirft es mir auf den Schoß. Ich kneife die Augen zusammen, mustere das Gerät. Am Ende des Kabels ist so etwas wie ein kleiner schwarzer Knopf befestigt. Rod beugt sich vor, sieht das Ding an. «Mikro-Videokamera», meint er und sieht mich an. «Die wollen, dass du ihn aufnimmst.» Er mustert High Rider mit zugekniffenen Augen. «Was passiert da in Tampa?»
    High Rider antwortet völlig leidenschaftslos. «Das musst du nicht wissen.»
    Little Red reißt die Augen auf und lächelt. Hinter den fetten Brillengläsern wirken seine Augen riesig.
    Ich sehe die Kamera an und seufze.
Wie zum Teufel soll ich das durchziehen?
    «Was werdet ihr mit dem Band machen?»
    High Rider. «Und wieder, das musst du nicht wissen.»
    Rod sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. «Tja, ihre Motivation kann eigentlich nur Erpressung oder irgendeine Art von Demütigung sein.»
    High Rider grient. «Beschädige doch nicht deine kleine Walnuss bei dem Versuch, das herauszubekommen.»
    Little Red kichert.
    «Ihr müsst lediglich wissen, dass Mr. Fitzroy erst
nach
Ausübung von Dannys kostbarer Aktienoption von dem Bildmaterial erfahren wird. Das ist nur fair.» Er sieht mich an, kneift die Augen zusammen. «Und wenn du dich einigermaßen geschickt anstellst, wird er nie erfahren, dass du es warst.»
    Ich spüre, wie mir Blut ins Gesicht schießt und meine Atmung flacher wird. Ich schließe die Augen, zähle bis fünf und öffne sie wieder. «Ihr wisst, wie das mit Aktien funktioniert, oder? Euch ist klar, dass die Träume Tausender hart arbeitender Menschen vernichtet würden, wenn ihr die Firma öffentlich demontiert?»
    High Rider hebt eine Hand. «Keine Sorge, es geht hier nicht um das Zerstören von Lebensgrundlagen.» Er wartet, schmälert seine Augen zu Schlitzen. «Komisch nur, dass du dich plötzlich um die Träume und Lebensgrundlagen dieser hart arbeitenden Menschen sorgst. Als du der
BusinessWeek
die schmutzigen Interna gesteckt hast, warst du noch nicht so sentimental, was?» Lange Unterbrechung. «Du bist ein übler Heuchler, Mr. Jordan.»
    Ich lasse den Kopf hängen.
Scheiße, ja. Er hat recht.
    «Wenn es nicht um Erpressung geht», sagte Rod, «um was dann?»
    «Wieder: nicht euer Business.»
    Ich starre High Rider an, frage mich, was sie von Fitzroy wollen. Geld? Eine Gefälligkeit? Eine Änderung der Unternehmensstrategie? Ethisches Geschäftsgebaren? Die Annullierung der Strategie zur organisatorischen und geographischen Auslagerung unternehmerischer Funktionen, durch die diese Leute ihren Job verloren haben? Irgendetwas anderes, das ich mir womöglich nicht vorstellen kann?
    «Besteht die Möglichkeit, dass ihr von Dritten kontrolliert werdet?»
    Sie sehen sich an, schweigen und prusten dann laut los.
    «Unmöglich.» High Rider strahlt vor Stolz. «Niemand kontrolliert
uns
. Niemand hackt
unsere
Systeme.»
    Unmöglich? Arroganter Wichser. Wenn es ums Hacken geht, ist nichts unmöglich.
    High Rider streckt die Hand aus, schnappt sich das schwarze Kästchen, dreht es um. «Dieser rote Schalter

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