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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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Vielleicht irgendwo in Cow Hollow. Es gibt da ein nettes Lokal an der Union Street. Du weißt schon, ein gemütlicher Abend, nur wir drei. In der Stadt. Ein kleines Date, sozusagen.»
    «Date?» Seine Lippen beben. «Ein Date mit Kate?»
    «Und mir.»
    Er kneift die Augen zusammen. «Nur Kate.»
    Gott, sie wird mich umbringen.
    «Also, na ja, vielleicht könnte ich euch anfangs Gesellschaft leisten.»
    Er mustert mich und bewegt den Kopf wie eine neugierige Katze.
    «Und dann könnte ich euch ’ne Stunde oder so allein lassen. Ein paar Dinge erledigen.»
    Und ich denke:
Rod und ich werden das Lokal nicht eine Sekunde verlassen.
    «Kate», flüstert er leise vor sich hin und starrt dabei ins Leere.
    «Ja, ein Date mit Kate.»
    Mann, ich muss aufhören, weiter dieses Wort zu benutzen!
    Er klingt wie ein Dichter, seine Stimme so zart und feinfühlig. «Das würde ich wirklich sehr gern.»
    Dafür werde ich viele Jahre bezahlen müssen. Jahrzehnte.
    «Aber nur unter einer Bedingung.»
    Er kneift die Augen zusammen.
    Ich deute mit dem Kopf auf die Garage. «Du musst ihn laufen lassen.»
    Crazy Larry sieht zur Garage hinüber, dann kehrt sein Blick zurück zu mir.
    «Date mit Kate?»
    Ich nicke.
    «In der Stadt?»
    Noch ein Nicken.
    Er blickt ins Leere, streicht sich über den Bart.
    Das Handy klingelt. Oscar.
Wegdrücken.
    «Na, was sagst du, Larry? … Abgemacht?»
    Larry steht auf, sortiert seine Speedo um, streicht sein Muskelshirt glatt. Dann dreht er sich um und lässt mich stehen, schlendert in sein Haus, verschwindet.
    «Larry?»
    Stille.
    Summ-Schnapp.
    Wieder das Handy. FlowBids Personalchef.
Scheiße. Wegdrücken.
    «Larry?»
    Schließlich taucht er in der Tür auf und hat etwas in der Hand, das wie ein Garagentoröffner aussieht.
    «Date mit Kate. Heute Abend.»
    «Tja, du weißt schon, ein Treffen. Nenn es, wie du willst.»
    Er lächelt leise in sich hinein. «Ich möchte es lieber ein Date nennen.»
    Larry hebt die Pfeife an seine Lippen, produziert eine dicke Rauchwolke und fixiert mich durch das wirbelnde Weiß. Betätigt eine Taste des kleinen Geräts, was eine schnelle Abfolge von mechanischen Klicktönen aus dem Inneren der Garage auslöst. Metallvorrichtungen fallen zu Boden. Das Zischen einer Hydraulik. Eine laute Abfolge von Knacken und Knallen, gefolgt von dem bislang längsten Summton.
    Von der Seite der Garage ist der Lärm der auffliegenden Metalltür zu hören, und eine Sekunde später folgt ein schriller Aufschrei.
    Und dann blitzt Fleisch auf: Little Red, nackt, kahlrasiert und eingeölt. Rennt kreischend die Straße hinunter.
    «Ich mag keine roten Haare», kommentiert Crazy Larry.
    Mein Handy klingelt, und ich laufe Little Red humpelnd hinterher.
    «Deinem Sohn kannst du übrigens ausrichten …»
    Ich bleibe stehen, drehe mich wieder zu ihm um.
    «… dass Peilsender meine Hirnfrequenzen beeinträchtigen.»
    «Okay, Larry. Glaub mir, es wird nicht wieder vorkommen.»
    Er bläst die Wangen auf. «Er kann verdammt froh sein, dass er von seiner süßen kleinen Mama dazu angestiftet worden ist.»
    «Okay, Larry. Wir wissen deine Toleranz sehr zu schätzen.»
    Und dann verschwindet er im Rauch.
     
    Ich finde Little Red an der nächsten Straßenecke, wo er sich hinter mehreren Wacholdersträuchern versteckt hat.
    Ich ziehe ihn raus und schleife ihn zurück zu meinem Haus, wobei ich mir die ganze Zeit der grotesken Szene bewusst bin, die ich hier veranstalte. Autos bremsen ab. Kinder bleiben auf ihren Fahrrädern stehen, sehen aus sicherer Entfernung zu, wie dieser Daddy aus ihrem Viertel einen unbehaarten, eingeölten nackten Mann die Straße hinunter und in sein Haus zerrt.
    Irgendwer
wird
die Cops anrufen.
    «Kein Grund zur Sorge», sage ich zu Passanten. «Er ist nur ein wenig durcheinander. Verängstigt.»
    Sollen sie doch denken, Little Red wäre ein Verrückter. Verdammt, das ist er wahrscheinlich ja auch.
    Im Haus beginnt er wieder zu brummen und zu knurren. Er zittert am ganzen Körper, und seine Zähne hören gar nicht mehr auf zu klappern. Aber er verliert nicht ein Wort. Funkelt mich nur böse an – Dolche, die genau auf mich gerichtet sind.
    Ich wickle ihn in eine Decke, dreh die Dusche auf.
    «Dir ist aber schon klar, dass du es mir zu verdanken hast, da wieder raus zu sein, ja?»
    Er knurrt mich an.
    Ich werfe einen Blick auf mein Handy. Dreißig verpasste Anrufe, alles Leute von FlowBid. Ich denke an assathon.com und weiß der Himmel was noch. Kein Kündigungsgrund, aber

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