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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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nach und nach zusammensetzt, ist nicht ganz so schrecklich wie das, was mir eben noch vor Augen stand. Katastrophal ist es trotzdem.
    «Sämtliche Angestellte in der obersten Etage haben gerade eine E-Mail mit dem Betreff ‹Browser-Aktivitäten/Browser-Verlauf von Daniel Jordan, Personalnummer  452 › bekommen.»
    Ich denke an die Kollegen im obersten Stock. Leute, die ich kenne. Leute, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Die Rechtsabteilung. All die jungen Ladys der Finanzabteilung. Fitzroys Assistentin Sharon. Beth Gavin. Fitzroy selbst.
    «Besagte Mail enthält eine Auflistung von etwas, das als ‹Fragwürdige Internet-Aktivitäten› bezeichnet wird.»
    Kalter Schweiß, der sich schnell ausbreitet. «Reizend.»
    «Wenn du meinst.»
    Was soll das jetzt sein – Geek-Humor?
    «Und dieser fragwürdige Browser-Verlauf umfasst, nun …» Ich höre die Freude in seiner Stimme. «Nun, sagen wir einfach, es wird augenscheinlich, dass du besondere Freude an einem gewissen Teil der weiblichen Anatomie hast.»
    Oh ja. Er hat mich geoutet. Das ganze Gebäude wird wissen, was für ein Typ ich bin.
    Ein Arsch-Typ.
    Kleine Abwechslungen vom Alltagstrott, mehr war das nicht. Ladys in Bikinis und Tangas. Hin und wieder schicke ich so was an Oscar, wenn er wieder etwas gut gemacht hat. Und er schickt mir dann welche zurück. Ein Albtraum.
    Mein Magen verkrampft sich. «Du bist so ein Wichser», murmle ich und streiche mit einer Hand durch mein Haar.
    «Ich kann die Liste vorlesen, Dan, aber ich denke, du kennst die Seiten. Die Nummer eins auf dieser Liste ist eine goldige kleine Site mit dem Namen assathon-dot-com. Eine andre heißt –»
    Ein weiterer Anruf. Ich werde einen kurzen Blick aufs Display – es ist Sharon aus Fitzroys Büro. Ich drücke den Anruf weg.
    Ganz ruhig fährt er fort. «Ich hätte dein Leben wirklich und wahrhaftig zerstören können, Dan. Aber ich habe mich entschieden, es nicht zu tun … Noch nicht.»
    Ich schließe die Augen, schüttle den Kopf.
    «Ich hätte durch die Veröffentlichung anderer Informationen eine Supernova auslösen können. Und wenn es sein muss, werde ich es auch tun. Wenn du nicht genau das machst, was ich sage, und das fängt an mit der Wiederauffindung meines Freundes.» Er wartet eine Sekunde. «Und geht weiter mit der Reise nach Tampa und das kleine Filmchen. Ab jetzt gibt es kein Pardon mehr.»
    Ich stehe auf und hole tief Luft. «My Humps» dröhnt aus Calhouns Wohnung.
Ich habe immer noch eine Chance, den Karren aus dem Dreck zu ziehen
, denke ich.
    Noch ein Anruf. Blick aufs Display; eine mir unbekannte Nummer bei FlowBid. Wieder auf Ablehnen drücken.
    «Lass mich deinen Kumpel rausholen.»
    «Nur um das klarzustellen, Dan: Du rufst mich innerhalb der nächsten Stunde an und lässt mich mit meinem Kollegen sprechen, andernfalls werde ich weitere deiner privaten Daten im gesamten FlowBid-Gebäude veröffentlichen.» Er legt eine Kunstpause ein. «Und drücken wir es mal so aus: Im Vergleich dazu wird diese erste Ladung so interessant erscheinen wie eine Diskussion über Reis-Subventionen im öffentlichen Rundfunk.»
    «Okay.»
    «Und keine Polizei!»
    «Okay.»
    Ich denke an die IM s mit Anne, und schlagartig wird mir schlecht. «Okay», sage ich wieder und beende das Gespräch.
    Ich stolpere auf die Vorderseite von Larrys Haus und denke daran, was Calhoun gesagt hat – ich habe Macht über Larry, und zwar durch meine
kleine Gespielin
.
    Und schließlich kapiere ich es.
    Mein Telefon klingelt. Eine weitere FlowBid-Nummer.
Wegdrücken.
    Ich bin so was von am Arsch. Das ganze Gebäude liest jetzt gerade meinen Pornoverlauf.
    Noch ein Anruf. FlowBid.
Wegdrücken.
    Ich finde Crazy Larry auf der Veranda. Er bläst mit seiner Pfeife immer noch Rauchwolken in die Luft.
    FlowBid.
Wegdrücken.
    «Ich wollte dich was fragen, Larry. Kommst du schon mal nach San Francisco?»
    «In die Stadt?» Er dreht sich zu mir um und sieht mich interessiert an. «Du meinst, in die Zivilisation?»
    Ich nicke. «Ja, in die Stadt. Ein Stück die Autobahn hoch. Kate ist übrigens momentan da oben.»
    Er fummelt an seinem Bart, mustert mich aufmerksam. «So nah», murmelt er, denkt darüber nach, «und doch so weit weg.»
    «Ja, sie ist für ein paar Tage in der Stadt. Ich hab mir überlegt, dass du und ich – dass wir uns irgendwo mit ihr auf einen Drink treffen könnten.»
    Er bekommt große Augen. «Mit Kate?»
    «Ja, Kate und du … und ich. In der Stadt. Auf einen Drink oder so.

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