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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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zwei schmale Schlitze.
    Ich spüre, wie das Bier hochkommt.
    Trete zurück, lasse mich neben einer von Larrys Kakteen zu Boden sinken. Die ganze Erde beginnt sich zu drehen. Ich schließe die Augen. Wahrscheinlich sollte ich mich auf Larrys Steinen ausstrecken, tief durchatmen und das Drehen abklingen lassen, während ich darauf warte, dass sie fertig werden.
    Und um mich herum wird’s allmählich dunkel, Fergies Hymne spült über mich hinweg wie ein fernes Echo.
     
    Ich wache in den Armen von irgendwem auf.
    Werde behutsam gewiegt, hin und her.
    Es ist nett, erinnert mich an einfachere Zeiten.
Ist das ein Traum?
    Ich blinzle, blicke auf – und sehe Calhouns graue kleine Augen auf mich herabstarren. Eine Schweißperle löst sich von seiner Stirn und fällt auf meine Brust. Er lächelt und singt mit extra hoher Stimme:
«Rise and shine, Mr. Danny.»
    Es dringt in mein Bewusstsein ein, und ich löse mich mit einem Ruck aus seinen Armen, rolle mich auf die Steine. Aber ich bin zu schwach, und er schließt mich wieder in seine Umarmung, hält mich ganz fest.
    Gewiegt. Von Calhoun, in seinen braunen Boxershorts und dem weißen Muskelshirt, nach Sex und Schweiß stinkend.
    Oh mein Gott, ich werde ohnmächtig.
    «Ruhig, mein Junge», flüstert er, als wäre ich ein Pferd. «Ruhig.»
    Ich geb’s auf.
    «Geht doch», raunt er beruhigend. «Es geht doch.» Nach einigen Augenblicken fügt er hinzu, «Du bist eine ganze Weile weg gewesen.»
    Das dringt zu mir durch. «Was?»
    «Psssst.» Leise und sanft. «Ruhig, mein Junge … Ganz ruhig.»
    Ich sehe mich um. Seine Freundin steht in der Tür und schaut zu uns herüber. Sie hat sich in seinen Bademantel gewickelt, die Arme verschränkt, völlig unbeeindruckt. Sie muss mindestens dreißig Jahre älter sein als Calhoun.
    «Ellie und ich dachten, du wärst gegangen», sagt er.
    Ich stöhne.
    «Wir hätten den Koitus unterbrochen, wenn wir gewusst hätten, dass du hier liegst. Ich schwör’s.»
    Ich befreie mich und setze mich auf, rutsche von ihm weg.
    «Großartig siehst du nicht gerade aus, Mr. Danny.»
    «Ich weiß.»
    «Genau genommen glaube ich, du bist reif für einen Paradigmenwechsel.»
    «Ich glaube, im Moment habe ich Wichtigeres zu tun.»
    Ellie tritt vor und sagt krächzend: «Hör auf ihn. Er weiß, wovon er spricht.»
    «Was? Kennen Sie diesen Kerl überhaupt?»
    Sie schmunzelt mich an. «Klar. Er ist mein Lebensberater.»
    «Lebensberater?»
    Sie wirft mir diesen Diese-Scheiße-ist-echt-wahr-Blick zu. «Er ist gut.»
    Das macht mir den Kopf frei. Ich richte mich auf, wische mir über die Nase. «Dieser Mann ist Ihr Lebensberater?»
    Sie nickt, völlig ruhig. «Ich habe meine Ausbildung abgeschlossen. Jetzt ist er nur noch mein Mann für eine schnelle Nummer. So nennt man das doch, oder?»
    Calhoun kichert und nickt.
    Und was ich jetzt erfahre, haut mich total aus den Socken.
    Calhoun ist mehrfacher Millionär. Er war einer der ersten achtzig Google-Mitarbeiter. Hat ein Vermögen gemacht und ist ausgestiegen.
    «Und du wohnst hier? In einer dreißig Quadratmeter großen Einliegerwohnung hinter Larrys Haus?», stammele ich verwirrt.
    Calhoun schließt souverän die Augen. «Du entscheidest dich für ein opulentes Leben, Mr. Danny, aber brauchen tust du es nicht.»
    Aber du musst auch keine Familie ernähren, Jungelchen.
    «Ich treffe Entscheidungen», sagt er. «Und ich entscheide mich für ein bescheidenes Leben.»
    Ellie nickt, beobachtet meine Reaktion. «Sehen Sie?»
    «Du hast ein paar Millionen auf dem Konto und lebst hier?»
    «Ich habe mich entschieden wertzuschätzen, wo ich bin, Danny.»
    Hätte nie gedacht, eines Tages mal mit Calhoun zu philosophieren.
    Er müht sich ab aufzustehen. Als er schließlich steht, flüstert er: «Paradigmenwechsel, Mr. Danny. Du brauchst einen Paradigmenwechsel.» Er sieht mich an, atmet tief durch und fügt hinzu: «Du und Kate, ihr lebt
la vida loca
. Und wohin führt euch das?»
    Ich zucke mit den Achseln. «Also, eigentlich sind wir –»
    Er bringt mich zum Schweigen. «Du müsstest dich mal sehen. Siehst aus wie durchgekaut und ausgespuckt.
La vida loca
saugt das Leben aus dir raus, Mr. Danny.»
    «Ich weiß. Aber ich muss momentan nichts anderes tun, als nur noch einen weiteren –»
    «Das sagen sie alle.»
    «Aber wir sind –»
    «Du und deine reizende kleine Familie, ihr solltet Kassensturz machen, Mr. Danny. Kassensturz, und dann bescheiden leben.»
    Bescheiden leben. Klingt eigentlich gar nicht so

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