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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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Larry sich auf. «Er gehört mir.»
    «Er gehört dir nicht, Larry.» Rod wird unnachgiebig. «Wir treffen hier die Entscheidungen.»
    Ich massiere meine Stirn.
Scheiße, was ist eigentlich aus den Cops geworden?
Ich denke an die mir zur Verfügung stehenden Optionen, an all den Dreck, den die Geeks gegen mich in der Hand haben, an diesen Detective, der auch ein Stück des Kuchens abhaben will.
    Nur noch sechsunddreißig Stunden, Danny.
    «Er ist wie ein alter Lappen», sagt Larry, «vollgesogen mit einem Saft aus Daten und Hintergrundinformationen, und ich kann diesen Lappen auf sehr effiziente, systematische Art und Weise auswringen, wobei am Ende jede einzelne Unze dieses Saftes in meinem Kelch landen wird.» Er schweigt, blinzelt in die Leere. «
Unserem
Kelch.»
    Rod runzelt die Stirn, sieht Kate an. «Kelch?»
    Sie zuckt die Achseln, sieht fort.
    Larry holt tief Luft. «Unser Kelch des Wissens, unser Kelch der …» Langsam atmet er wieder aus. «… Erkenntnis.»
    Rod und ich sehen uns an.
    «Aus dem zwergenhaften Individuum, das heute Morgen versucht hat, mir zu folgen, habe ich bereits die Milch herausgewrungen.»
    Ah, Little Red.
    Und dann macht es
Klick!
Crazy Larry hat in seiner Garage nicht einfach nur mit Little Red «gespielt»; er hat Hintergrundinformationen «extrahiert», ist der ganzen Sache auf den Grund gegangen.
    «Du weißt es, stimmt’s?» Ich packe Larrys Arm und drücke zu. «Du weißt, warum Little Red und seine Jungs mich belästigen?»
    Larry legt den Kopf schief, so als würde er einen irritierenden, schrillen Ton wahrnehmen.
    «Aber du weißt alles, oder?»
    Er dreht mir den Kopf zu, kneift die Augen zusammen. «Ich hatte ihn ein paar Stunden.» Seine Stimme wird sanfter, ja sogar richtig einfühlsam. «Ich habe jedes Tröpfchen extrahiert.» Er denkt darüber nach, summt und flüstert. «Ein gründliches Auswringen. Oder, um eine landwirtschaftliche Vokabel zu benutzen, eine Ernte.»
    «Larry», fährt Kate ihn scharf an, «sagen Sie uns einfach, was Sie wissen.»
    «Ihr hättet ja nur fragen müssen», summt er und deutet mit dem Kopf zum Kofferraum. «Aber ich möchte nicht, dass unser neuer Freund es auch hört.»
    «Er steckt mit den Geeks nicht unter einer Decke?», frage ich.
    Schüttelt langsam den Kopf.
    «Was hat er dann mit alldem zu tun?», brummt Rod.
    «Und genau das ist hier die Frage.» Larrys Stimme trieft förmlich vor Wissenslust. «Und genau deshalb möchte ich ihn ja auch mit nach Hause nehmen …» Er summt leise vor sich hin – Chopin, glaube ich, oder vielleicht auch Bach. «… und das Wissen ernten.»
    «Keine Chance», sagt Rod, öffnet die Tür und steigt aus. Der kalte Pazifikwind fegt herein, packt unter mein Hemd, rüttelt mich durch. Ich ziehe die Schultern hoch und fröstle. «Nee, darum werden wir uns hier und jetzt kümmern.»
    Kate holt meine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und steigt ebenfalls aus. «Ich werde mit ihm anfangen.»
    «Lass mich anfangen», sagt Rod. «Ich muss sicherstellen, dass er und ich …» Er lockert seinen Kragen, als würde er gleich in den Oktagon steigen, lässt die Knöchel knacken. «… uns verstehen.»
    Bevor ich ihnen folge, beuge ich mich zu Larry hinüber und raune ihm zu: «Um was geht’s denen?»
    Larry dreht sich mir zu und blinzelt, als wäre ich nur ein störendes Geräusch.
    «Die Geeks», fahre ich ihn an. «Die Geeks. Warum wollen die, dass ich Fitzroy filme? Du weißt schon – in Florida.»
    Larry mustert aufmerksam mein Gesicht, seine Augen kommen schließlich auf meinem Kinn zur Ruhe. «Menschen.» Er öffnet seine Tür, dreht sich fort, um auszusteigen. «Es geht um Menschen.»
    Ich strecke eine Hand aus, will ihn an der Schulter packen, überlege es mir dann jedoch anders, ziehe die Hand zurück. «Aber was ist es? Was soll ich für sie aufnehmen?»
    «Das musst du nicht wissen.»
    Genau, was auch der Geek zu mir gesagt hat.
    «Aber Larry –»
    Er dreht sich zu mir um, sieht mich an. «Ich hab’s dir gesagt.» Seine Augen verfinstern sich, scheinen sich tief in ihre Höhlen zurückzuziehen. «Ich hab dir gesagt, dass ich das große Geld nicht leiden kann.»
    «Aber –»
    «Hör auf die kleinen Leute und mach genau das, was sie dir sagen.»
    Ich deute mit dem Kopf auf den Kofferraum. «Und was ist mit dem Kerl da?»
    Larry berührt sanft meine Hand. «Sag deinem Cage-Fighter, er soll sich zurückziehen, dann nehme ich ihn mit zu mir nach Hause und ernte das Wissen.»
    «Nein, keine

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