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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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kleinen Unternehmen investieren, und ich finde wirklich, das solltest du ebenfalls in Erwägung ziehen, Mr. Daniel.»
    Ich schließe die Augen und hole tief Luft. «Calhoun, der Cop.»
    «Schön», blafft er und spielt seine Verärgerung hoch. «Der kleine Danny möchte meine Anlagetipps nicht. Schön.»
    «Später, Calhoun. Im Ernst. Sag mir jetzt bitte einfach, was du dem Cop gesagt hast.»
    «Was denkst du denn, was ich ihm gesagt habe, du dummer kleiner Kerl? Nix habe ihm gesagt. Ich habe ihm gesagt, ich hätte nichts gesehen. Und ich habe mit keinem Pieps erwähnt, dass du und Mr. Larry in deinem kleinen Auto weggefahren sind.»
    Larry produziert gerade eine Rauchwolke, und Kate schiebt ihren Stuhl zurück. Ich sehe kurz zur Theke hinüber, von wo aus die Angestellte mir einen Warum-ausgerechnet-ich?-Blick zuwirft.
    «Danke, Calhoun.»
    Die Angestellte kommt mit einem ziemlich finsteren Gesicht zu mir und deutet mit dem Daumen auf Larry.
    «Muss jetzt Schluss machen, Cal–»
    «Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe, Mr. Danny. Paradigmenwechsel. Du brauchst einen Paradigmenwechsel.»
    Ich beende das Gespräch.
    Die Angestellte beugt sich zu mir, deutet auf Larry. «Können Sie mir dabei helfen?»
    Eine polternde Stimme schaltet sich ein. «Ich kümmere mich darum.»
    Es ist Rod Stone, der hinter mir steht.
    Die Angestellte starrt Rod mit großen Augen an. Kann man es ihr verübeln? Er ist schon ein ziemlicher Hingucker. Seine alten, runtergerockten Klamotten stehen ihm unglaublich gut – ein graues, ausgewaschenes T-Shirt, eine braune Hose aus dem Secondhand-Laden und dazu abgetretene Docs. Wenn man ihn sieht, will man sofort den gleichen Look ausprobieren, weiß aber ganz genau, dass so was an Normalsterblichen bloß erbärmlich aussieht.
    «Danke», sagt sie und kehrt mit glänzenden Augen hinter ihre Theke zurück.
    Ich sehe zu ihm auf. «Wie hast du uns gefunden?»
    «Alter, wir müssen hier mal die Regie übernehmen.» Rod funkelt quer durch das Café. «Das ist lächerlich.» Er sieht zu mir herab. «Du lässt zu, dass dieser Kerl ein Date mit deiner Frau hat?»
    Ich wende meinen Blick ab, nicke schuldbewusst.
    «Und warum?»
    «Tja», sage ich und sehe wieder zu ihm auf. «Crazy Larry hatte Little Red in seiner Garage eingesperrt, und High Rider hat –»
    «Alter.» Rod legt eine Hand auf meine Schulter und drückt zu. «Du musst hier mal wieder die Regie übernehmen. Ich weiß ja, dass du noch ein paar Tage einen auf lieb und nett machen musst, aber das hier ist einfach nur schwachsinnig.»
    «Okay», sage ich und stehe auf. «Du hast recht.»
    Die Angestellte hinter der Theke sieht uns mit großen Augen an.
    «Komm.» Rod setzt sich Richtung Larry in Bewegung, aber ich halte ihn zurück.
    «Eine Sache noch.»
    Er dreht sich um, blinzelt mich an. Es ist dieser Blick, den er immer draufhat, wenn ich ihn enttäusche, wenn ich meinen eigenen Prinzipien nicht gerecht werde. Es ist, als würde er mit all seiner Kraft versuchen, positiv und verständnisvoll zu bleiben.
    Ich trete näher. «Dieser Glatzkopf, du weißt schon. Der Kerl, der mir im Safeway das Knie zwischen die Beine gerammt hat …»
    Er nickt. «Ja. Der Typ, der dich um ein Haar umgebracht hätte, wenn Calhoun nicht gewesen wäre.»
    Ich werfe der Angestellten einen schnellen Blick zu, fahre flüsternd fort. «Er liegt in meinem Kofferraum.»
    Rod erstarrt und sieht mich scharf an. «Was?»
    «Larry hat ihn in meinen Kofferraum gesteckt.»
    «In deinen Kofferraum?», wiederholt Rod eine Idee zu laut. «Lebt er noch?»
    «Pssssst», fahre ich ihn an und werfe der Angestellten wieder einen Blick zu, die plötzlich ihr Lächeln verloren hat. «Vorsichtig!» Ich sehe mich um, ob zufällig jemand mithören könnte. «Natürlich lebt er noch. Larry hat ihn nur vorübergehend schlafen gelegt.»
    Rod seufzt und schüttelt den Kopf.
    «Er hat uns verfolgt, Mann. Wir hatten einen Unfall, und ich hab das Bewusstsein verloren.»
    Rod mustert mein Gesicht, konzentriert sich auf die Spuren der Schaufel auf meiner Stirn, die Prellung an meiner linken Schläfe, die ich mir zugezogen haben muss, als wir in das Auto von Glatze gekracht sind. Ich kann mir nur vorstellen, was er jetzt denkt.
    Meine Augen flehen ihn an.
Hilf mir … Bitte!
    «Werfen Sie mir bitte mal den feuchten Lappen da zu, okay?», sagt Rod zu dem Mädchen hinterm Tresen. Der Lappen kommt prompt angeflogen, Rod dreht sich und fängt ihn in der Luft auf. «Wir übernehmen hier jetzt die

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