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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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geschliffenen Glastür führt. Ich betrachte das alles, bemerke die Überwachungskamera auf der Veranda, spüre den Ruck in meinem Bauch.
    Das jetzt könnte es sein. Dies könnte der Moment sein, an dem ich ein Krimineller werde – und alles hübsch festgehalten auf Band. Gott sei Dank haben wir Kate in Rods Wohnung bei den Jungs abgesetzt. Wenn diese Sache hier schiefgeht und ich im Gefängnis lande, haben die Jungs wenigstens noch Kate.
    «Hilf mir bei diesem Burschen.» Rod hockt über Glatze, der sich auf dem Bürgersteig zusammengerollt hat. Der Draht gräbt sich immer noch in sein Fleisch.
    Larry beobachtet das alles.
    Als wir die Haustür erreichen, fängt Glatze wieder an zu betteln.
    «Ma-ma-ma-macht das nicht, Jungs. Ich werde mei-mein-meinen Job ver-lieren.»
    «Oh, hast du das gehört, Danny? Schon möglich, dass unser Tony hier seinen Job verliert, weil er sich an deine kleinen Jungs angeschlichen und dich in der Tiefkühlabteilung grundlos angegriffen hat. Hmmm. Vielleicht sollte ich doch nicht klingeln. Ich meine, unser armer Tony hier kann vielleicht keine weiteren Familien belästigen und in Gefahr bringen, wenn ich jetzt hier klingle.»
    «B-b-b-bitte. Mein Ruf wäre ruiniert.»
    Rod sieht mich an. «Ich sag dir was. Vielleicht sollte ich wirklich nicht klingeln. Vielleicht sollte ich einfach nur an diese hübsche Glastür klopfen. Ungefähr so.»
     
    David Duncan sieht aus wie eine TV -Zeichentrickfigur aus dem 1970 ern. Keine Falten, weiches Kinn, teigig-weißer Teint mit null Farbe, zarte, glatte Hände und ein perfekt frisierter Block blonder Haare. Alles an ihm ist homogen.
    Er steht da in seinen Arbeitsklamotten – die Standard-Risikokapital-Uniform, bestehend aus hellblauem Hemd, mitternachtsblauer Tuchhose und glänzend polierten Schuhen von Kenneth Cole – und betrachtet uns prüfend durch die schmale, zierliche Brille auf seiner Nase.
    «Sind Sie David Duncan?», fragt Rod.
    Duncan starrt auf Glatzkopf hinunter.
    «Hey.» Rod reckt das Kinn, tritt über die Schwelle und dringt in Duncans Diskretionsabstand ein. «Haben Sie mich verstanden?»
    Duncan weicht zurück, stammelt: «Was wird das hier?»
    Duncan sieht wieder Glatzkopf an und verzieht den Mund. Glatzkopf zittert und stottert: «T-t-t-t-t-tut mir leid, Da-vid. Die haben mich ins Meer geworfen. I-i-i-i-ich mu-mu-musste reden.»
    «Gut», sagt Rod. «Dann
sind
Sie also David Duncan. Wir machen Fortschritte.»
    Duncan weicht weiter zurück, zittert. «Ich habe hier Videoüberwachung. Sie werden aufgezeichnet.»
    «Hilf mir mit Tony hier», sagt Rod zu mir. Er hockt sich über Glatzkopf, und ich tue es ihm gleich. «Fertig? … Eins … zwei … drei.»
    Larry folgt, pafft an seiner Pfeife, beobachtet alles, macht eine riesige Rauchwolke in Duncans Vordereingang, denn genau dort lassen wir Glatzkopf herab.
    «Ich habe Kameras.»
    «Sagtest du schon», meint Rod durchaus freundlich. «Und das freut mich sehr für dich, David.»
    Duncan macht einen weiteren Schritt zurück, berührt seine Brille. Rod dringt weiter in seine Räumlichkeiten vor. «Und ich mache jede Wette, Sie haben doch bestimmt auch Panikschalter, oder? Möchten Sie gern auf einen drücken? Schon in Ordnung, wenn Sie das tun. Wir können durchaus auch in Gegenwart der Herren von der Polizei über diese Angelegenheit sprechen.»
    Duncan hebt den Blick und verharrt schließlich auf Rods mit Narben übersätem Gesicht – die Blumenkohlohren, die dicken, dichten Augenbrauen und das kantig-markante Kinn.
    «Nur zu», wiederholt Rod freundlich. «Drücken Sie ruhig Ihre kleinen Knöpfchen.»
    Duncan deutet auf einen vollkommen beleuchteten Raum am Ende des Eingangsbereichs. «Gehen wir mit dieser Angelegenheit doch bitte in mein Büro.»
    «Aber gewiss doch», sagt Rod. «Das klingt sehr nett, David.»
    Duncan deutet auf Glatzkopf. «Was ist mit ihm?»
    «Oh, unsere Rücken tun ein bisschen weh, nachdem wir Tony jetzt dauernd hochgehoben und herumgerollt haben.»
    Duncan mustert Rod und schluckt schwer.
    «Also, warum rollen Sie ihn nicht einfach selbst rein?»
    Duncan steht wie angewurzelt da, sieht zuerst uns an, dann Glatzkopf. Stemmt die Hände in seine Hüften und starrt auf den Boden.
    «Verdammt, vielleicht könnte Ihnen unser Freund Larry hier ein wenig zur Hand gehen.»
    Duncan schaut jetzt zum ersten Mal zu Larry auf. Larry erwidert den Blick mit ausdruckslosen Augen.
    «Zugegeben, Larry kann das Großkapital nicht ausstehen.» Rod seufzt, heuchelt

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