Cashkurs
vielleicht 100 oder 200 Euro pro Stunde, aber glauben Sie mir: Wenn Sie sich nicht selbst kümmern und keinen neutralen Finanzberater bezahlen wollen, sondern ahnungslos in Ihre Bankfiliale stolpern, werden Sie in den kommenden Jahren ein Vielfaches dieser Kosten tragen und das Schlimmste: Sie werden es vielleicht niemals merken. Aber Sie werden sich wundern, warum im Ruhestand so wenig für Sie drin ist, wo doch die Rentner in der tollen Bankwerbung immer mit der Harley und einer 20-Jährigen auf dem Sozius zum Segelboot fahren, während Sie mit dem Fahrrad und Ihrem Dackel im Fahrradkorb zur örtlichen Tafel radeln.
Also: Kümmern Sie sich, so schwer ist das nicht. Wenn Sie genauso viel Zeit wie für den Kauf eines Autos investieren, reicht das schon. Manche Menschen wenden zehnmal so viel Zeit auf, um den besten Toaster zu finden, wie sie zur Entscheidung über die richtige Altersvorsorge aufwenden. Wenn Sie darauf keine Lust haben, bezahlen Sie einen wirklich neutralen Profi dafür. Beispielsweise einen Honorarberater. Es gibt inzwischen bundesweit viele unabhängige Honorarberater, die auf Stundenbasis ihre Beratung abrechnen. Ich habe auch nicht immer Lust, meine Steuererklärung selbst zu machen, dann gebe ich es in die Hände eines Profis, der dafür Geld bekommt, ohne dass er davon profitiert, dass ich möglichst viele Steuern bezahle. Genau das tut aber ein Bankverkäufer. Er berät Sie und profitiert davon, wenn Sie möglichst hohe Provisionen bezahlen. Es liegt an Ihnen, das zu beenden.
Nebenkosten minimieren beim Wertpapierinvestment
Egal ob Sie kaufen oder verkaufen: Der Gebührenzähler tickt mit. Selbst wenn Sie überhaupt nichts tun und Ihre Wertpapiere einfach im Depot ruhen lassen, werden Sie oft noch zur Kasse gebeten.
Die Ordergebühr
Beginnen wir mit den Ordergebühren: Die meisten Banken machen die Höhe der Gebühren davon abhängig, welches Wertpapiervolumen beim betreffenden Auftrag gehandelt wird. Ab einer bestimmten Untergrenze wird eine feste Mindestgebühr fällig. Diese kann je nach Orderweg und Bank sehr unterschiedlich ausfallen. Günstige Direktbanken verlangen bei der Internet-Order Mindestgebühren von weniger als 5 Euro, während die Auftragserteilung in der Filialbank schon mal mehr als 25 Euro kosten kann. Bei größeren Aufträgen schwankt die Bankgebühr je nach Anbieter meist zwischen 0,25 und 1,0 Prozent des Kurswertes.
Die Börsengebühr
Unabhängig davon, über welche Bank Sie Wertpapiere handeln, kommt bei der Ausführung über die Börse noch die Börsengebühr für den Makler- oder Xetra-Handel hinzu. Diese macht jedoch nur einen Bruchteil der Gesamtgebühren aus, selbst bei größeren Orders werden nur wenige Euro verlangt. Diese Gebühren entfallen, wenn die Transaktion außerhalb der Börse im eigenen Handelssystem der Bank anfällt, sind aber ohnehin meist zu vernachlässigen.
Die Depotgebühr
Bei den Depotgebühren bieten Ihnen einzelne Banken – wie Sie wahrscheinlich zu Recht vermuten, aus dem Kreis der Direktbanken – einen echten Nulltarif an. Manchmal wird die kostenlose Depotführung davon abhängig gemacht, ob Sie wenigstens einmal pro Jahr eine Order aufgeben. Als interessierter, mündiger Anleger ist das sicher kein übertriebenes Verlangen. Das Gegenstück hierzu sind komplizierte Kostenmodelle, bei denen die Gebühr sowohl vom Depotwert als auch von der Anzahl der im Depot befindlichen unterschiedlichen Wertpapiere abhängt.
Es lohnt sich immer, die Gebühren zu vergleichen und gegebenenfalls einer kostengünstigeren Bank die Wertpapiere anzuvertrauen, und das wird in aller Regel eine Direktbank sein. Ihre Hausbank wird Ihnen zwar den Teufel an die Wand malen, weil Sie dort keine Beratung erhalten. Aber mal ganz ehrlich: Wann hat Ihr Banker zuletzt klar gesagt, dass er ganz persönlich zum Kauf einer bestimmten Aktie rät? Meistens verschanzt man sich hinter irgendwelchen Analysen von anderen Banken, und dann soll der Kunde selbst entscheiden, wem er glaubt. Da können Sie sich die Aktientipps auch selbst besorgen, auf die »Beratung« verzichten und ordentlich Gebühren sparen …
Aber auch hier wieder das Thema »Ethik«: Wenn Sie bei Ihrer Filialbank sehr zufrieden sind, viele kleine kostenfreie Serviceleistungen, Beratungen und Gefälligkeiten gerne in Anspruch nehmen, dann lassen Sie die auch etwas verdienen. Ein Geschäft ist dann fair, wenn es beiden Seiten nutzt.
Tipp Lassen Sie sich keine »Strafgebühren« gefallen, wenn
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