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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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 Wenn Ihnen der Kreditberater weismachen will, dass Sie ohne Versicherung keinen Kredit bekommen, sollten Sie sich auf die Verbraucherkreditrichtlinie berufen und auf einen versicherungsfreien Kreditvertrag zu ansonsten gleichen Konditionen bestehen.
    Tages- und Festgeld: Koppelung mit Fonds
    Dieser Bankentrick fällt nicht sofort in die Rubrik »doppelt kassieren«, denn hier bietet die Bank dem Kunden ein kleines Bonbon … und holt sich die Kosten durch die Hintertür wieder herein.
    Das geht so: Im Schaufenster hängt ein weit überdurchschnittlicher Zinssatz fürs Tages- oder Festgeld, der jedoch nur gilt, wenn der Kunde gleichzeitig über die Bank Investmentfonds im selben Umfang kauft. Dafür zahlt er einen Ausgabeaufschlag, der zur Folge hat, dass ein Teil des Fondsinvestments gleich weg ist. Bei einem Ausgabeaufschlag von 5 Prozent werden beispielsweise von 5000 investierten Euro nur 4761,90 Euro angelegt. Den Rest kassiert – Sie vermuten es vielleicht schon – zum größten Teil die Bank als Vermittlungsprovision.
    Damit stimmt dann auch die Rechnung für die Bank: 2,5 Prozent Extrazins für 5000 Euro kosten bei sechs Monaten Zinsgarantiezeit 62,50 Euro, während analog zum obigen Beispiel 238,10 Euro Vermittlungsprovision auf der Habenseite stehen. Damit hat der Anleger nicht nur seinen Extrazins aus eigener Tasche gezahlt, sondern der Bank auch noch mehr als 175 Euro geschenkt.
    Und der Kunde? Der hat Anteile eines Investmentfonds im Depot, dessen Funktionsweise er möglicherweise nicht versteht und für den er, so er ihn hätte haben wollen, einen viel zu hohen Ausgabeaufschlag gezahlt hat. Bei Direktbanken oder Fondsdiscountern gibt es nämlich auf den Aufschlag meist kräftig Rabatt. Mehr dazu lesen Sie dann später im Kapitel »Wie Sie Bankgebühren bei der Fondsverwaltung sparen«.
    Vergessen Sie grundsätzlich alle Formen von Koppelgeschäften. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Geschäft am Ende zu IHREM Vorteil ausgeht, ist ausgesprochen gering. Kaufen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen und wollen, und nicht noch den stinkenden Fisch zum halben Preis dazu, nur weil der Verkäufer ihn loswerden will.
    Beratung: Teure Produkte statt bedarfsgerechte Lösung
    Mit schönster Regelmäßigkeit fallen Banken durch schlechte Noten auf, wenn Institutionen wie die Stiftung Warentest die Qualität der Anlage- und Kreditberatung unter die Lupe nehmen. Knackpunkt ist dabei, dass Banken in erster Linie am Verkauf von Produkten interessiert sind, die hohe Provisionserträge bringen. Das sind unter anderem Versicherungssparverträge, Bausparverträge, Investmentfonds und Anlagezertifikate. Da kommt es schon mal vor, dass ein Kunde nach der Beratung mit einem Bauspar- oder Riestervertrag nach Hause kommt – und der Bankmitarbeiter ihm wohlweislich verschwiegen hat, dass er das Geld besser in die vorzeitige Rückzahlung seines Ratenkredits gesteckt hätte.
    Auf ähnliche Weise, nur meist deutlich aggressiver, agieren die Verkaufstruppen der Finanzvertriebe. Da werden im Namen der Altersvorsorge auf Teufel komm raus Abschlüsse mit Versicherungs- und Fondssparverträgen durchgeboxt, ohne dass auf die grundlegenden Fragen – nämlich Reservenbildung und Sparen auf Anschaffungen – auch nur mit einer Silbe eingegangen wird. Das passiert natürlich nicht immer, aber viel zu oft.
    Tipp  Nehmen Sie Ihre Planung selbst in die Hand, und seien Sie sich vor dem Gang zur Bank im Klaren darüber, was Sie brauchen und wollen. Solange es um die Bildung der Geldreserve und ums Sparen auf Anschaffungen geht, kommen die in diesem Buchabschnitt beschriebenen Anlageformen in Frage. Beenden Sie das Gespräch, wenn man Ihnen etwas anderes verkaufen will – das spart Zeit und Geld.
    Richtig unangenehm wird es, wenn Vertriebskolonnen mit unseriösen Finanzprodukten auf Kundenfang gehen. Organisiert wird das oft in Form des sogenannten »Network Marketing«, als da sind Strukturvertriebe, deren Mitarbeiter sich selbst gegenseitig als »Strukkis« verhöhnen, wenn kein Kunde in der Nähe ist. Dabei handelt es sich um pyramidenförmige Verkäuferhierarchien, bei denen sowohl Kunden als auch weitere Verkäufer angeworben werden. Jeder Verkäufer, der in der Hierarchie höher steht, kassiert dann bei Abschlüssen mit. Geworben und verkauft wird zumeist im Bekannten- und Verwandtenkreis.
    Nicht nur Kosmetika und Mittelchen für ein langes Leben werden auf diesem Weg vertickt, sondern auch Finanzprodukte. Dazu kann

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