Cashkurs
Abgeltungsteuer, weil sie als Wertpapiere und nicht als Edelmetall eingestuft werden.
Auch wenn das Steuerzahlen bei vielen ein gewisses Maß an Frustration hervorruft, empfehle ich, diesem Thema nicht allzu viel Bedeutung zuzumessen. Bis Verheiratete Abgeltungsteuer zahlen müssen, brauchen sie bei einem Durchschnittszins von 3 Prozent schon mal ein Geldvermögen von mehr als 50000 Euro, und die Erträge aus diesem Grundstock bleiben schließlich auch bei größerem Vermögen steuerfrei.
Der augenbrauenbewehrte Ex-Finanzminister Theo Waigel soll ja mal gelästert haben, dass in Deutschland der Drang zum Steuersparen ausgeprägter sei als der Sexualtrieb. Und ich wage zu behaupten, dass sich viele Kapitalanleger über einen knickrigen Steuerbeamten mehr ärgern als über einen windigen Finanzvermittler, der ein paar tausend Euro ihres hart erarbeiteten Vermögens in halbseidenen Steuersparmodellen versenkt hat.
Tipp Bleiben Sie cool, wenn es um die Besteuerung Ihrer Kapitalerträge geht – viel wichtiger als die Steuervermeidung ist eine sinnvolle und auf Ihren Bedarf abgestimmte Aufteilung des Vermögens.
Richtig planen, Kosten sparen
und Fallen vermeiden
Stellen Sie sich vor, Ihr Nachbar baut ein neues Haus und hat gerade mit den Aushubarbeiten angefangen. Sie stehen mit ihm am Rand der Baugrube, und weil Sie neugierig sind, wie es später einmal aussehen soll, fragen Sie ihn nach dem Bauplan. »Bauplan?«, fragt Ihr Nachbar zurück. »Nee, so was brauche ich nicht. Ich lege jetzt einfach mal los, und der Rest ergibt sich beim Bauen.«
So einen Quatsch macht doch kein Mensch, denken Sie jetzt wahrscheinlich. Aber genau mit dieser Einstellung geht ein großer Teil der Menschen an die eigene Finanzplanung heran – und glauben Sie nicht, dass die Folgen im schlimmsten Fall weniger dramatisch sind als beim Bauen ohne Plan. Genauso wie beim Bauen kommt es nämlich darauf an, dass
die Statik stimmt und Ihre Finanzstrategie nicht irgendwann wie ein Kartenhaus zusammenfällt,
Ihre Planung so wasserdicht ist, dass Sie möglichst unbeschadet durch Schlechtwetterphasen – sprich: finanzielle Engpässe oder Stürme am Kapitalmarkt – kommen und
Sie zu einem möglichst günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis ein ordentliches Produkt erhalten.
Und jetzt die gute Nachricht: Im Vergleich zum Bauplan für ein Haus ist der Plan für die Finanzen mit viel weniger Aufwand verbunden.
Richtig planen in 7 Schritten
Die einzelnen Bestandteile der Finanzplanung in der Einstiegsphase habe ich Ihnen bereits am Beginn dieses Buchabschnitts gezeigt, und Sie kennen jetzt auch die Finanzprodukte, deren Einsatz für Einsteiger sinnvoll ist. Nun gilt es, all dies in die richtige Reihenfolge zu bringen, damit am Ende ein vernünftiger Plan herauskommen kann.
Schritt 1: Der Kassensturz
Wie schon am Anfang dieses Buchteils beschrieben, nehmen Sie sich zuerst einmal Zeit für die Bestandsaufnahme. Ermitteln Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben, und stellen Sie Ihre Guthaben und Schulden einander gegenüber. Das gelingt Ihnen am besten, indem Sie zumindest einige Monate lang ein Haushaltsbuch führen.
Schritt 2: Geldfresser ausschalten
Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein Teil Ihres Geldes auf geheimnisvolle Weise verdunstet: In diesem Schritt sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um diese Geldfresser ausfindig zu machen. Typische Kandidaten sind teure Girokontomodelle und unnötige Versicherungen (dazu kommen wir gleich noch), nicht mehr benötigte Abos und unwirtschaftliches Einkaufsverhalten. Starten Sie bei Bedarf eine gründliche Säuberungsaktion, damit das Feng Shui auf dem Konto wieder stimmt.
Schritt 3: Den finanziellen Spielraum bestimmen
Idealerweise sollten Sie nun zu dem Ergebnis gekommen sein, dass nach Abzug Ihrer Lebenshaltungskosten noch Geld übrig ist, das Sie für künftige Anschaffungen oder für Notfälle auf die Seite legen können. Aber bevor Sie einen Sparvertrag abschließen, sollten Sie den nächsten Schritt beachten.
Schritt 4: Runter von den Schulden
Wenn Sie Schulden in Form von Dispo- oder Ratenkrediten haben, dann sollten Sie zuallererst jeden frei werdenden Euro in deren Tilgung stecken. Die eingesparten Zinsen liefern Ihnen eine Rendite, die keine auch nur halbwegs sichere Geldanlage bieten kann.
Schritt 5: Notfallreserve auffüllen
Ungefähr drei Netto-Monatsgehälter sollten Sie für ungeplante größere Ausgaben ständig verfügbar haben. Richten Sie dazu ein Tagesgeldkonto ein –
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