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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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Euro
persönlicher Steuersatz inkl. Soli
27 %
27 %
Steuerabzug
56 Euro
9 Euro
Netto-Monatsrente
152 Euro
160 Euro
     
    Und die Moral von der Geschichte? Ganz sicher nicht, dass Sie 8 Euro mehr Monatsrente bekommen, wenn Sie einen ETF -Sparplan statt einen Riester-Vertrag unterschreiben. Sondern …
    erstens: Die Zulagen und Steuervergünstigungen bekommen Sie vom Fiskus nicht geschenkt, sondern nur bis zum Rentenbeginn geliehen.
zweitens: Schon kleine Änderungen bei Rendite, Kostenstruktur und individueller Zulage bzw. Steuerersparnis können das Endergebnis stark beeinflussen – und manche davon sind nicht vorhersehbar.
drittens: Sie müssen bei der Altersvorsorge nicht auf Teufel komm raus die staatlich geförderten Programme mitmachen. Aber dann sollten Sie auf jeden Fall Ihren privaten Vermögensaufbau konsequent vorantreiben.
    Ich erspare es Ihnen und mir an dieser Stelle, die betriebliche Altersvorsorge in gleicher Weise durchzudeklinieren. Nur so viel: Das Prinzip ist dasselbe wie bei der Riester-Rente, nur dass die Vergünstigungen aus eingesparter Lohnsteuer und niedrigeren Sozialversicherungsabgaben bestehen. Auch hier kommt das dicke Ende mit dem Renteneintritt, weil dann die Zahlungen nicht nur in voller Höhe steuerpflichtig sind, sondern auch mit Krankenkassenbeiträgen belegt werden.
    Tipp  Angesichts der vielen Unwägbarkeiten wie etwa künftige Steuerregelungen und Renditeentwicklungen macht es wenig Sinn, die Gegenüberstellung von geförderter und nicht geförderter Altersvorsorge bis zum letzten Euro aufzudröseln. Machen Sie Ihre Entscheidung lieber von Ihrer persönlichen Einstellung abhängig: Wenn Sie eher auf Sicherheit setzen und langfristig Arbeitnehmer bleiben wollen, dann riestern Sie oder nutzen Sie die betriebliche Altersvorsorge. Wenn Sie Ihr Vorsorgevermögen aktiv und flexibel aufbauen wollen, Risiken gut einschätzen können und beruflich vielleicht zwischen dem Arbeitnehmer- und Freelancerdasein pendeln, dann kann der ungeförderte Vermögensaufbau mit Investmentfonds oder anderen Anlageformen die sinnvollere Alternative sein.

Investmentfonds:
Große Auswahl für kleine Raten
    Wenn Sie in Eigenregie in Aktien oder andere Wertpapiere investieren wollen, brauchen Sie erstens Erfahrung und zweitens einen ordentlichen finanziellen Grundstock. Erfahrung deshalb, weil Sie sich nicht unbedingt auf die Empfehlungen von Bankverkäufern – »kaufen Sie eine Daimler und eine Siemens, da kann nichts schiefgehen« – verlassen, sondern die in Frage kommenden Unternehmen selber gründlich unter die Lupe nehmen sollten. Eigenständiges Denken ist für Aktienanleger nicht nur hilfreich, sondern geradezu überlebenswichtig. Doch dazu später mehr. Der zweite Punkt betrifft Kosten und Risiken. Selbst wenn Sie über eine preisgünstige Direktbank kaufen, sollten Sie mindestens 2000 Euro pro Aktie anlegen, damit die Nebenkosten nicht allzu sehr an der Rendite knabbern. Dann gilt noch die abgedroschene, aber goldene Regel, dass man gerade bei der Aktienanlage nicht alle Eier in einen Korb legen soll. Wenigstens fünf bis sieben unterschiedliche Unternehmen, idealerweise aus verschiedenen Branchen und Nationen, sollte Ihr Depot enthalten.
    Damit wird schnell klar: Für die Direktanlage in Wertpapiere sollten Sie eine fünfstellige Summe mitbringen – und die sollte wohlgemerkt nicht fürs Anschaffungssparen oder die Reservenbildung vorgesehen, sondern wirklich langfristig frei verfügbar sein. Auch macht das regelmäßige Sparen mit Wertpapieren im Direktkauf wenig Sinn, wenn Sie erstens für 50 Euro vielleicht gerade einmal zwei Drittel einer Aktie kriegen könnten und dafür dann noch 15 Euro Ordergebühr zahlen.
    Dieses Problem war offenbar bereits den Urgroßvätern des Kapitalismus bekannt, denn schon im Jahr 1849 wurde in der Schweiz von mehreren Bankern der erste Investmentfonds ins Leben gerufen. Die sparsamen Schotten zogen 20 Jahre später nach und wandten sich mit der Idee, gemeinsam in Wertpapiere zu investieren, direkt an Kleinanleger. Sinngemäß heißt es im Gründungsvertrag des »Foreign & Colonial Government Trust« (der übrigens heute noch als Aktiengesellschaft an der Londoner Börse gelistet ist):
    »Die Gesellschaft soll den kleinen Sparern dieselben Vorteile verschaffen wie den Reichen, indem das Risiko durch die Streuung der Kapitalanlage auf eine Vielzahl verschiedener Aktien vermindert wird.«
    Genau hier liegt die wichtigste Stärke der Investmentfonds: Sie

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