Cashkurs
einstelligen Prozentbereich produzieren, aber nur in Ausnahmefällen mal ein Verlustjahr vorzuweisen haben. Und es gibt hochspekulative Aktienfonds, die auf exotische Länder oder Branchen setzen und im einen Jahr 80 Prozent Gewinn und im Folgejahr 70 Prozent Verlust einfahren.
Sie sehen also: »Investmentfonds« ist ein ebenso einheitlicher Begriff wie »Gemüse«. Ob rot oder grün, scharf oder mild – das entscheiden Sie als Anleger mit der Auswahl des einzelnen Fondsproduktes.
Die Investmentfonds-Gattungen im Überblick
Bevor Sie sich erschlagen lassen von der schieren Masse der Fondsprodukte, gleich an dieser Stelle ein paar tröstende Worte: Es reicht, wenn Sie einen kleinen Bruchteil der Fonds kennen, und auch bei den Fondsgattungen erlitt noch kein Anleger ernsthafte Schäden aufgrund eines verpassten Modetrends. Einen Großteil der Fonds-Marketingkampagnen können Sie locker an sich vorbeiziehen lassen – frei nach dem Motto des Kabarettisten Rüdiger Hoffmann: »Kann man machen, muss man aber nicht.«
Nehmen Sie deshalb die nachfolgenden Beschreibungen der einzelnen Fondsgattungen ganz entspannt als Bereicherung Ihres Wissens, denn auch darüber müssen Sie nicht in jeder Sparte und Unterkategorie verfügen.
Aktienfonds
Klar: Aktienfonds legen das Geld ihrer Kunden in Aktien an. Aber weil Aktie nicht gleich Aktie ist, können auch die einzelnen Fonds mit ganz unterschiedlichen Chancen und Risiken daherkommen. Da investiert der eine Fonds weltweit in die großen global aufgestellten Konzerne, und der ganz andere Fonds lässt Sie an den Kapitalmarktabenteuern der vietnamesischen Aktienbörse teilhaben. Es gibt diesen Fonds übrigens wirklich.
Zunächst einmal sollten Sie daher Aktienfonds anhand der nachfolgenden drei Grundkriterien in die passende Schublade einsortieren.
Größe der ausgewählten Unternehmen
Aktienfonds setzen oft auf Unternehmen einer bestimmten Größe. Die sogenannten Standardwerte-Fonds konzentrieren sich auf Großkonzerne, die in ihrer Branche sozusagen den Standard setzen und meistens auch in ihrem Segment international führend sind. Das Gegenstück dazu sind Nebenwerte-Fonds, bei denen kleinere Aktiengesellschaften im Fokus stehen. Die Fondsmanager hoffen dann darauf, vom Wachstum innovativer kleinerer Unternehmen zu profitieren. Zwar ist Größe nicht von vornherein gut, und es gibt auch bei kleineren Unternehmen viele hochsolide und anständig geführte Firmen. Aber erfahrungsgemäß durchpflügen die »Dickschiffe« häufig – nicht immer! – mit weniger Schwankungen als Kleinunternehmen die rauhe See an den Börsenmärkten.
Branchenfokussierung
Manche Aktienfonds beschränken sich auf bestimmte Branchen wie Rohstoffproduzenten oder High-Tech-Unternehmen, während andere Fonds das Geld ihrer Kunden über alle wichtigen Wirtschaftszweige verteilen. Hier ist die Sachlage klar: Je enger der Branchenfokus gefasst ist, umso stärker schwankt der Wert des Fonds. Wenn bestimmte Segmente aus der Mode kommen, können die Aktien einzelner Branchen viel stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als der Gesamtmarkt. Denken Sie an die Finanzkrise 2008, als die Aktien von Banken und Versicherungen noch schlimmer in den Keller rauschten als die Kurse von Industrieunternehmen oder Dienstleistern.
Tipp Bevorzugen Sie auf jeden Fall Aktienfonds mit breiter Branchenmischung, und verwenden Sie Branchenfonds allenfalls als Beiwerk. Und das auch nur, wenn Sie von den Zukunftsaussichten des betreffenden Anlagesegments hundertprozentig überzeugt sind.
Regionale Fokussierung
Ob Europa, Nordamerika, Ostasien, Schwellenländer, Exoten wie Russland und die Türkei oder gleich die ganze Welt: Auch bei der regionalen Eingrenzung gibt es alles, was Sinn macht. Und alles, was wenig Sinn macht.
Auch hier gilt die Devise, dass weniger Eingrenzung die bessere Risikostreuung bringt. Am sinnvollsten ist die Wahl eines Aktienfonds, der zumindest in den weltweit wichtigsten Märkten Europa, Nordamerika und Ostasien investiert.
Rentenfonds
Rentenfonds haben nichts mit der gesetzlichen oder privaten Rentenversicherung zu tun – woher kommt also der Begriff? Der Inhalt dieser Fonds, nämlich festverzinsliche Anleihen, wird am Kapitalmarkt auch als »Rentenpapiere« bezeichnet. Und hier gibt es nun doch einen gewissen Bezug zur Rente: Traditionell werden diese Wertpapiere von vermögenden Anlegern genutzt, um sich mit den regelmäßigen Zinszahlungen ein festes Einkommen – sprich: eine
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