Cashkurs
Fonds vorziehen, wenn ich einfach nur in Standardwerte investieren möchte. Aber sehen Sie zu, dass Sie sogenannte »voll replizierende« oder englisch »full replication« ETF s kaufen. Das können Sie immer im jeweiligen Prospekt oder auch im Internet nachlesen. Wenn irgendwo steht »swap-basiert«, lassen Sie die Finger davon.
Gibt es überhaupt einen Grund, klassische, also aktiv gemanagte Fonds zu kaufen, wenn die doch so teuer sind und hohe Gebühren verlangen?
Ja! Es macht immer dann Sinn, wenn ich in ein Spezialthema einsteige. Ghanaische Handyhersteller, vietnamesische Kronkorkenbieger oder auch internationale Firmen, die sich auf ein spezielles Zukunftsthema konzentrieren wie beispielsweise Windkraftanlagen. Hier braucht man ein Expertenteam, das sich das ganze Jahr mit diesem Thema beschäftigt. Die erkennen (im Idealfall) rechtzeitig, wer in dem Spiel das Rennen macht und wem frühzeitig die Puste ausgeht. Entsprechend können sie die Luschen aus dem Fonds werfen und die Siegeraktien aufstocken. Dazu brauche ich Experten, die sich damit auskennen, es sei denn, ich bin selbst mit einem vietnamesischen Kronkorkenbieger verschwägert, aber das dürften nun mal die wenigsten sein. Und wenn der dann doch lieber in ghanaische Handyaktien investieren würde … Aber lassen wir das.
Bringen wir’s stattdessen auf den Punkt:
Sie wollen allgemein vom Trend der deutschen Aktien profitieren?
Kaufen Sie sich einen voll replizierenden ETF auf den Dax.
Sie wollen etwas Geld als spekulative Beimischung in ein Spezialthema investieren?
Kaufen Sie sich einen gut klassifizierten, mittelgroßen gemanagten Aktienfonds, und achten Sie dabei auf die Verwaltungsgebühren, die Gewinnbeteiligung und den Ausgabeaufschlag.
Aktien sind Ihnen zu riskant?
Warum haben Sie sich dann durch das Kapitel gequält?
Wie Sie bei der Fondsverwaltung Bankgebühren sparen
Hier ein paar Euro, dort ein paar Prozente – wenn man die Gebührenposten einzeln betrachtet, scheinen sie es nicht wert zu sein, dass man sich groß darum kümmert. Aber jetzt richten Sie vielleicht einen Fondssparplan ein, in den Sie 25 Jahre lang jeden Monat 100 Euro einzahlen wollen. Macht der Fonds im Schnitt 5 Prozent pro Jahr, so zeigt es Ihnen das Zins-Rechenprogramm, dann stehen am Ende eindrucksvolle 58800 Euro auf Ihrem Konto.
So, jetzt kommt aber die Bank und zweigt hier und da ein bisschen was ab: 5 Prozent Ausgabeaufschlag, dazu noch 30 Euro pro Jahr für die Depotführung – und auf einmal sieht die Rechnung ganz anders aus: Wenn Sie diese Kosten von Ihren Sparraten abziehen, bleiben nur noch 54550 Euro übrig. Die restlichen 4350 Euro hat die Bank kassiert.
Sie sehen: Es ist lohnenswert, sich mit dem Thema »Gebührensparen« zu befassen.
Beginnen wir beim Ausgabeaufschlag, den Sie – wie schon erwähnt – teilweise und manchmal sogar ganz einsparen können, indem Sie die Fondsanteile über eine Direktbank oder einen Fondsshop zeichnen. Direktbanken sind Geldinstitute, die auf Filialen und Beratung verzichten und dafür nicht nur günstige Zinsen, sondern auch im Wertpapiergeschäft niedrige Gebühren bieten können. Fondsshops sind hingegen keine Banken, sondern reine Finanzvermittlungsunternehmen. Die Fondsanteile werden dann bei einer Bank verwaltet, die als Partner des jeweiligen Fondsshops fungiert.
In der Praxis besteht der wichtigste Unterschied darin, dass es bei den Fondsshops häufig mehr Fonds mit rabattiertem Ausgabeaufschlag gibt, während bei manchen Direktbanken die Depotführung kostenlos ist. Die Partnerbanken der Fondsshops verlangen hingegen durchaus meist eine jährliche Depotführungsgebühr.
Das Einrichten eines Sparplans und die Einmalanlage sind bei beiden nicht allzu schwierig zu bewerkstelligen. Bei einer Direktbank müssen Sie das Formular für die Depoteröffnung ausfüllen, es an die Bank schicken und sich entweder beim Absenden des Antrags oder beim Erhalt der Unterlagen mit dem Personalausweis beim Postboten legitimieren – das ist das sogenannte PostIdent-Verfahren, mit dem die Bank sicherstellen muss, dass es Sie wirklich gibt. Nach der Depoteröffnung können Sie dann per Online-Banking einen Fondssparplan einrichten oder Fondsanteile als Einmalanlage kaufen. Ähnlich funktioniert die Depoteröffnung auch beim Fondsshop, wo der Antrag an den Vermittler gesendet wird, der ihn wiederum an die Partnerbank weiterleitet. Ist das Depot eröffnet, können Sie über den Vermittler Ihre Investments je nach
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