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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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Stoxx-Aktienindex oder den deutschen Aktienindex Dax, ab. Dann ist der Fondsmanager durch ein Computerprogramm ersetzt, und man braucht auch keine Aktienanalysen. Das spart jede Menge Geld, und so können Indexfonds mit Verwaltungsgebühren aufwarten, die bis zu 90 Prozent unter den Gebühren herkömmlicher Fonds liegen.
    Indexfonds gibt es mittlerweile in allen möglichen Varianten. Allein der weltweite Marktführer iShares bietet 380 unterschiedliche Fonds an. Darunter sind die klassischen Aktienindizes ebenso zu finden wie Anleihenindizes, Rohstoffe und Immobilienpreise. Um die meisten davon brauchen Sie sich nicht zu kümmern: Wie bei anderen Investments sollten auch bei der Indexfonds-Anlage die europäischen oder weltweiten Aktienindizes – sprich: Stoxx, EuroStoxx und MSCI -Weltaktienindex – und vielleicht noch der eine oder andere Anleihenindex im Mittelpunkt stehen. Stichwort Anleihen-Indexfonds: Diese ETF s bilden ganz einfach die durchschnittliche Wertentwicklung bestimmter Anleihensegmente wie beispielsweise europäische Staatsanleihen ab.
    Kaufen und verkaufen können Sie Indexfonds über die Börse. Das funktioniert genau wie beim Aktienhandel: Sie erteilen Ihrer Bank die Kauf- oder Verkaufsorder, und dann werden die Fondsanteile in Ihr Wertpapierdepot eingebucht oder verkauft. Auch die Gebühren für den Kauf sind dieselben wie die Bankgebühren beim Kauf oder Verkauf von Aktien.
    Darüber hinaus gibt es zwischen Kauf- und Verkaufskurs geringe Differenzen, was im Börsenjargon »Spread« genannt wird. Beim Verkauf bekommen Sie deshalb ein bisschen weniger Geld, als der Käufer bezahlen muss. Wie hoch der Spread ist, hängt in erster Linie vom gehandelten Volumen ab: Je mehr Anteile über die Theke des Börsenmaklers gehen, umso geringer sind die Preisdifferenzen. Bei den Index-Schwergewichten wie Euro-Stoxx oder Dax liegen sie im niedrigen Promillebereich, bei Exoten kann es hingegen schon mal mehr als 1 Prozent sein.
    Weil die allermeisten Banken für Wertpapierorder feste Mindestgebühren verlangen, eignen sich Indexfonds eher für die Einmalanlage als fürs regelmäßige Sparen. Einzelne Direktbanken bieten zwar Indexfonds-Sparpläne mit niedrigen Monatsraten an, doch die Kosten sind prozentual gesehen immer noch deutlich höher als bei größeren Anlagesummen. Außerdem ist die sparplanfähige Produktpalette stark eingeschränkt.
    Tipp  Über einen kleinen Umweg können Sie trotzdem einen kostengünstigen Indexfonds-Sparplan einrichten. Lassen Sie Ihre monatliche Sparrate einfach auf ein Tagesgeldkonto laufen, und schichten Sie das Guthaben ein bis zwei Mal pro Jahr in Indexfonds um.
    Aber Achtung: Ein sehr wichtiger Aspekt dabei ist, dass sowohl der klassische Fonds als auch der ETF »Sondervermögen« sind. Klingt ungewohnt, ist aber wirklich sehr wichtig. Denn Sondervermögen bedeutet, dass derjenige, der den Fonds auflegt (der Emittent) die von Ihnen eingezahlten Gelder und die davon gekauften Aktien von seinem eigenen Geld »gesondert« verbucht und aufbewahrt. Das ist ganz wichtig, denn sollte der Emittent Ihres Fonds den »Lehman« machen, sind Ihr Geld und Ihre Aktien davon nicht betroffen. Der Insolvenzverwalter kann sich über die Computer, Bürostühle und Konten des Emittenten hermachen, aber an Ihr Vermögen darf er nicht heran. Es ist also ungeheuer beruhigend, dass Sie bei ETF s und Fonds das Emittentenrisiko praktisch vernachlässigen können. Bei Zertifikaten und sogenannten ETC s (börsengehandelten Rohstofffonds) sieht das leider anders aus, aber dazu später mehr.
    Hier noch ein kleiner, aber feiner Unterschied, den ich gerne zur Sprache bringe. Es gibt zwei Arten von ETF s. Sogenannte Swap-basierte ETF s und voll replizierende ETF s. »Um Gottes willen, Müller, was soll das nun wieder?!« … Ich habe Ihren Protest schon im Ohr, daher nur ganz knapp das Wichtigste: Die voll replizierenden ETF s kaufen tatsächlich die Aktien aus dem zugrundeliegenden Index (z.B. Dax). Sie legen also in Ihrem Namen Aktien von Eon, Allianz, Daimler und Co. in ein Depot. Swap-basierte ETF s hingegen kaufen die Aktien des Dax gar nicht, sondern schließen mit anderen Banken nur eine Wette über den weiteren Verlauf des Dax ab. Das aber will ich nicht! Denn dann habe ich immer wieder das überflüssige Risiko, dass der Wettpartner Pleite macht und mir mein »gesondert« verbuchtes Vermögen auch nichts nutzt. Daher: ETF s sind eine super Sache, und ich würde sie immer einem klassischen

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