Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
Vom Netzwerk:
Faktenlage, sprich Finanzlage, ab, sondern auch von Ihrer persönlichen Einstellung zu den Schwankungsrisiken. Wenn Sie dazu neigen, bei 20 Prozent Jahresverlust aus Enttäuschung alle Fondsanteile in Tagesgeldguthaben umzuschichten, sind Sie wahrscheinlich von vornherein nicht der ideale Aktieninvestor. Das ist kein persönliches Defizit, sondern führt im Laufe der Jahre lediglich zu einer wahrscheinlich geringeren Gesamtrendite. Doch angesichts des drohenden Verlustpotenzials aufgrund von Panik- oder Enttäuschungsverkäufen Ihrerseits sollten Sie in diesem Fall lieber von vornherein auf sichere Anlagen setzen und dafür den Preis in Form geringerer Gewinne zahlen. Wichtig ist: Schätzen Sie sich so realistisch wie möglich ein.
    Das klingt leichter, als es ist. Viele Anleger, die ich treffe, halten sich für recht risikofreudig. Besonders bei steigenden Märkten erzählen sie gerne im Sportverein oder an der Theke von ihren tollen Erfolgen bei Aktien, Rohstoffen oder Edelmetallen. Spricht man sie nun darauf an, dass es auch durchaus mal zu einem größeren Rückschlag kommen kann, reagieren sie noch sehr souverän und erklären, dass es ihnen überhaupt nichts ausmachen würde, wenn der Goldpreis, sagen wir mal, um die Hälfte fällt. Der würde doch danach sowieso wieder steigen. Mag sein, aber die Erfahrung zeigt, dass die gleichen Anleger in helle Panik verfallen, wenn ihr geliebtes Produkt auch nur um 20 Prozent an Wert verliert. Denn sofort schwenken auch die Zeitungen um. Aus der Schlagzeile »Anleger im Goldrausch« wird »Goldblase platzt« oder »Gold kann man nicht essen, der Preis wird weiter fallen«. Und schon geraten die eben noch so selbstsicheren Goldanleger in größte Selbstzweifel, schlafen unruhig, bis sie, von Panik übermannt, schlussendlich ihr Gold am tiefsten Punkt seines Wertes verkaufen. Das ist ein seit Jahrhunderten immer wiederkehrendes Anlegerphänomen und resultiert aus der Selbstüberschätzung der eigenen Risikofreudigkeit.
    Dazu ein paar konkrete Zahlen am Beispiel der Entwicklung des Euroland-Aktienindex EuroStoxx 50 aus den Jahren 2005 bis 2009. Von Anfang 2005 bis Ende 2006 stieg der EuroStoxx 50 um satte 42 Prozent, während er in den beiden Folgejahren um 40 Prozent einbrach. Zugegeben, das sind die Extremwerte kurz vor und kurz nach dem Ausbruch der Finanzkrise, aber eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. Behalten Sie in solchen Situationen wirklich die Nerven? Hätten Sie Anfang 2009 Ihren EuroStoxx-Indexfonds frustriert verkauft, wäre Ihnen in den nächsten zwölf Monaten ein Gewinn von 18 Prozent entgangen …
    Erstellt mit TeleTrader Professional
    Tipp  In den starken kurzfristigen Schwankungen liegt der wichtigste Grund dafür, dass Sie in Aktien oder Aktienfonds nur mit mindestens zehn Jahren Anlagehorizont investieren sollten. Die Statistiken zeigen klar: Je länger die Anlagedauer, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Sie am Ende einen Verlust verbuchen müssen. Und: umso weniger wird die Gesamtrendite vom Zeitpunkt des Ein- und Ausstiegs beeinflusst.
    Was auch immer Sie für Ihre persönliche Zusatzvorsorge tun, eines sollten Sie meiden wie Graf Dracula den Knoblauch: nämlich das Sparplan-Hopping. Besonders fatal ist dies ja – denken Sie an die Zillmerung – bei Riester-Sparplänen und bei der betrieblichen Altersvorsorge. Aber auch beim Fondssparen ist es nicht unbedingt ratsam, alle paar Jahre das Pferd zu wechseln. Wenn Sie keinen 100-prozentigen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag erhalten, zahlen Sie diesen mit jeder Umschichtung nochmals. Das freut den Verkäufer, killt aber Ihre Rendite.
    Erste Ausnahme: Wenn ein Fonds dauerhaft schlecht läuft, dann sollten Sie irgendwann einmal eine aussichtsreichere Alternative suchen. Allerdings ist auch der beste Fondsmanager nicht davor gefeit, auch mal ein schlechtes Jahr hinzulegen. Also: Lieber locker durch die Hose atmen, denn in der Ruhe liegt die Kraft!
    Zweite Ausnahme: Haben Sie schwerpunktmäßig auf Aktienfonds gesetzt, sollten Sie zehn Jahre vor dem Rentenbeginn nach und nach mit der Umschichtung in Rentenfonds oder andere Zinsanlagen beginnen. Verteilen Sie diese Aktion ruhig auf mehrere Jahre – die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit einer einzigen Umschichtung den optimalen Höchstkurs erwischen, ist nämlich praktisch gleich null.
    Jetzt ist noch die Frage offen, welche Beträge Sie in die Altersvorsorge investieren sollten. Lieber 50 Euro, 100 Euro oder 200 Euro pro Monat? Da

Weitere Kostenlose Bücher