Cashkurs
spielen viele Einflussfaktoren mit hinein, und einige davon können sich schnell ändern und Ihre aktuelle Vorsorgerechnung über den Haufen werfen. Wissen Sie heute schon genau, wie Ihre Familiensituation in einigen Jahren aussieht, wie Ihre berufliche Karriere verläuft und ob Sie in ein paar Jahren vielleicht doch mal einen Fünfer im Lotto haben? Sicher ist nur eins: Das Leben steckt voller Überraschungen.
Deshalb packen wir die Frage von einer anderen Seite an. Wenn Sie mit einer bescheidenen Rendite von 4 Prozent kalkulieren, bringt Ihnen ein Sparplan mit 100 Euro beim Rentenbeginn mit 65 Jahren
160 Euro Monatsrente, wenn Sie 20 Jahre lang sparen,
225 Euro Monatsrente, wenn Sie 25 Jahre lang sparen und
300 Euro Monatsrente, wenn Sie 30 Jahre lang sparen.
Bevor Sie sich zu sehr darüber freuen: Vergessen Sie die Inflation nicht! Fairerweise müssen wir die Rentenbeträge auf die heutige Kaufkraft herunterrechnen, so dass sich bei angenommenen 2 Prozent Inflation (eher verniedlichende Annahme) die folgenden Werte ergeben:
in 20 Jahren entspricht die Rente der heutigen Kaufkraft von gut 107 Euro,
in 25 Jahren werden aus den 225 Euro reale 137 Euro und
in 30 Jahren sind die 300 Euro nach heutigem Maßstab 165 Euro wert.
Frauen sollten überdies bei der Monatsrente 10 Prozent Abschlag einkalkulieren, weil sie statistisch gesehen länger leben als Männer und deshalb weniger Monatsrente von einem privaten Rentenversicherer erhalten.
Das alles sind natürlich ganz grobe Näherungswerte, aus denen aber auf jeden Fall ersichtlich wird, dass Ihnen ein 50-Euro-Sparplan im Rentenalter wenig bringt. Deutlich wird hier auch der Einfluss des Zeitfaktors: Je später Sie mit der Altersvorsorge anfangen, umso mehr Geld müssen Sie reinbuttern.
Tipp Halten Sie sich an die alte Bauernregel: Viel hilft viel! Aber dennoch das Leben nicht vergessen, was nützt Ihnen eine fette Altersrente durch asketischen Lebenswandel, wenn Sie dann mit 64 vom Bus überfahren werden. Sie würden sich totärgern. Also alles mit Augenmaß, aber sowohl für die Zeit diesseits als auch die Zeit jenseits planen, … jenseits des Renteneintrittsalters natürlich. Für das andere Jenseits helfen höchstens Karmapunkte, aber das ist ein anderes Buch.
Kleiner Exkurs: Wenn Sie kurz vor der Rente stehen
Sollten Sie jünger als 55 Jahre sein, können Sie diesen Exkurs überspringen. Hier geht es nämlich darum, wie Sie im letzten Jahrzehnt vor dem Renteneintritt Ihre Finanzstrategie auf den Wechsel in den Ruhestand abstimmen. Die wichtigste Überlegung dabei: Bis zur Rente sind Sie mit dem Aufbau des Vermögens beschäftigt, das Ihnen im Ruhestand regelmäßige Erträge bringen soll. Damit sollten Sie bei der Anlagestrategie die Weichen von Wachstum auf Ausschüttung umstellen.
Das bedeutet konkret, dass Sie nun schrittweise den Anteil an Aktien und Aktienfonds deutlich reduzieren werden. Ganz verzichten auf Aktien müssen Rentner dagegen nicht: Solange das Geld nicht fest verplant ist oder als eiserne Reserve dient, spricht nichts gegen das Aktieninvestment im Rentenalter. Die Ertragskomponente können Sie hier integrieren, indem Sie auf Fonds mit dividendenstarken Aktien – sogenannten »Value-Aktien« – setzen, die den Dividendenertrag jährlich ausschütten. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass die Höhe der Dividenden Jahr für Jahr unterschiedlich sein kann.
In steuerlicher Hinsicht sollten Sie Ihre Einnahmen auf mehrere Quellen verteilen, um Freibeträge optimal ausschöpfen zu können. So können Sie bei Zins- und Dividendenerträgen den Sparerpauschbetrag nutzen, während Ihnen eine private Rentenversicherung mit sofortigem Auszahlungsbeginn parallel dazu die Vorzüge des steuerschonenden Ertragsanteils (siehe »Kosten- und Steuerkrimi« im Kapitel zur Altersvorsorge) bietet.
Auch im Rentenalter sollten Sie an eine ausreichende Liquiditätsreserve denken, um unvorhergesehene größere Anschaffungen oder Ausgaben problemlos finanzieren zu können. Mit zunehmendem Lebensalter sollte die eiserne Reserve eher großzügig ausgelegt werden, damit Sie beispielsweise bei Ausgaben für die Gesundheit nicht allein auf die immer knausriger werdenden Leistungen der Krankenkassen angewiesen sind.
Ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie bis zum Renteneintritt schuldenfrei sind. Das gilt sowohl für die Baufinanzierung wie auch für Konsumentenkredite. Dieses Ziel kann erreicht werden, wenn rechtzeitig vor Rentenbeginn der
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