Cashkurs
bezahlen will, weil er nach dem Kauf das teure Holz herausreißen und durch weiße Wände ersetzen wird. Oder das Schwimmbad im Keller – für den einen ist es ein hochwertiges Ausstattungsplus, für den anderen nur ein lästiger Platz- und Kostenfresser.
Die richtige Strategie bei der Eigenkapitalbildung
Vernünftigerweise fällt die Entscheidung für das Wohneigentum nicht über Nacht, sondern sie wird längerfristig und systematisch vorbereitet. Dann haben Sie nämlich auch Zeit, um bereits vorhandene Geldanlagen auf das Sparziel »Eigenheim« abzustimmen und zusätzliches Eigenkapital zu bilden.
Die Anlageprodukte, die dafür in Frage kommen, sind recht übersichtlich. Im Prinzip handelt es sich beim Sparen aufs Eigenheim um das bereits beschriebene Sparen auf Anschaffungen, nur eben im XXL -Format. Damit kommen vorrangig die folgenden Anlagemöglichkeiten in Betracht:
Für das regelmäßige Sparen: Tagesgeldkonto, Banksparplan, Bundeswertpapiere oder Bausparvertrag – mehr zu Letzterem siehe auf den folgenden Seiten.
Für Einmalanlagen: Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, Sparbriefe, Bundeswertpapiere.
Klar ist: Weil Sie hier einen Anlagehorizont von meist deutlich weniger als zehn Jahren haben, sind Aktien- und Mischfonds aufgrund des Schwankungsrisikos eher ungeeignet. Und zu Renten- oder Geldmarktfonds sind die Angebote der Banken wie Tagesgeld etc. oftmals die kostengünstigere Alternative.
Bei Festgeldkonten und Sparbriefen sollten Sie eine eher kürzere Anlagedauer wählen, auch wenn es für langlaufende Festanlagen höhere Zinsen gibt. Wenn Sie Ihr Traumhaus gefunden haben, sollte nämlich das Eigenkapital schnell verfügbar sein. Ansonsten müssten Sie einen Teil des Kaufpreises mit einem kurzfristigen Kredit zwischenfinanzieren und das Festgeld- oder Sparbriefguthaben als Sicherheit abtreten. Die Differenz zwischen Kredit- und Guthabenzins kann dann den Zinsvorteil durch die längere Anlagedauer schnell zunichtemachen.
Tipp Die Ansparphase ist die ideale Gelegenheit, um Ihre finanzielle Belastbarkeit zu prüfen. Ermitteln Sie die maximal mögliche Kreditrate, ziehen Sie davon die Kaltmiete ab, und legen Sie den Rest Monat für Monat konsequent auf die Seite. Wenn Sie das über mehrere Jahre durchhalten, haben Sie nicht nur Ihre Selbstdisziplin unter Beweis gestellt, sondern auch noch ganz nebenbei das Eigenkapitalpolster vergrößert.
Lohnt sich das Bausparen?
Wer später einmal bauen will, sollte schnellstmöglich einen Bausparvertrag abschließen – und wer nicht bauen will, am besten auch. So zumindest sehen es die Vertreter der Bausparkassen. Was ist dran an dieser Empfehlung? Lassen Sie uns das Produkt »Bausparvertrag« einmal ganz nüchtern betrachten, auch wenn die Werbung dafür mit den ergreifenden Szenen vom trauten Heim hochgradig emotional aufgeladen ist.
Zunächst sollten Sie wissen: Bausparkassen bieten zwar Geldanlage und Kredite an, ticken aber vollkommen anders als herkömmliche Banken. Während die Kredit- und Anlagezinsen bei Banken je nach aktueller Situation am Zinsmarkt recht kräftig schwanken können, wirkt sich bei Bausparkassen das Auf und Ab am Zinsmarkt nur sehr gedämpft aus. Der Grund: Die Institute sind vom Zinsmarkt zumindest teilweise abgekoppelt.
Die Bausparkassen leihen sich von den Bausparern Geld zu günstigen Konditionen, indem sie für das angelegte Bausparguthaben nur einen niedrigen Zins zahlen. Dieses Geld wird wiederum zu vergleichsweise günstigen Zinsen an die Kunden in Form des Bauspardarlehens ausgeliehen. Allerdings stehen diese Mittel nur in begrenztem Umfang zur Verfügung: Eine Bausparkasse kann nur so viel an Darlehen vergeben, wie auf der anderen Seite in der Bilanz in Form von Bausparguthaben abgedeckt ist.
Bausparverträge sind in vielerlei Hinsicht anders als ein normaler Banksparplan. Sie schließen mit der Bausparkasse zunächst einmal einen Vertrag über eine bestimmte Gesamtsumme ab, dann beginnen Sie mit dem regelmäßigen Sparen, wobei auch Extra-Einzahlungen möglich sind. Je nach angesammeltem Guthaben erhöht sich Jahr für Jahr die sogenannte »Bewertungszahl«. Hat sie eine bestimmte Höhe erreicht, ist der Vertrag zuteilungsreif. Sie können sich dann die Differenz zwischen dem bereits vorhandenen Guthaben und der Vertragssumme als Darlehen auszahlen lassen.
Wann die Zuteilungsreife erreicht wird, hängt vom Tarifmodell ab. Die Tilgung des Darlehens erfolgt vergleichsweise zügig und ist üblicherweise nach zehn bis
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