Cashkurs
fünfzehn Jahren abgeschlossen. Deshalb müssen Sie beim Bauspardarlehen aufgrund des hohen Tilgungsanteils eine höhere monatliche Kreditrate einplanen als etwa für ein Bankdarlehen mit langsamerer Tilgung.
Die wichtigste Eigenschaft eines Bausparvertrags ist, dass sowohl die Guthaben- als auch die Kreditzinsen schon beim Abschluss des Vertrags verbindlich fixiert werden. Sie wissen damit vom ersten Tag an, welchen Zins Sie bis zur letzten Tilgungsrate zahlen.
Vorsicht Die Kehrseite des Bausparens bilden neben den niedrigen Sparzinsen die hohen Nebenkosten in Form der Abschlussgebühr von meist 1 Prozent der Vertragssumme, Gebühren bis zu 10 Euro pro Jahr für die laufende Kontoführung und bis zu 2 Prozent Darlehensgebühren – hierauf sollten Sie beim Vergleich von Bausparanbietern ein waches Auge haben.
Tipp Einen Bausparvertrag kann man haben, muss man aber nicht. Sinnvoll kann der Einsatz praktisch als »Krankenversicherung fürs Haus« sein, um für längerfristig absehbare Modernisierungsmaßnahmen frühzeitig Kapital zu bilden und dann mit Bausparguthaben und -kredit die Modernisierung zu finanzieren. Fürs Ansparen mit Blick auf den Erwerb eines Eigenheims sollten Sie einen Bausparvertrag nur dann einsetzen, wenn Sie wirklich sicher sind, dass Sie in fünf bis acht Jahren in die eigenen vier Wände ziehen werden. Abweichungen von diesem Zeitrahmen haben beim Bausparen meistens zur Folge, dass Sie entweder teure Zwischenfinanzierungen abschließen müssen oder das Geld zu Mini-Zinsen noch jahrelang auf dem Vertrag geparkt werden muss.
Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie
und Riester-Förderung
Lassen Sie als Arbeitnehmer Ihre vermögenswirksamen Leistungen (vL) auf einen Bausparvertrag fließen, erhalten Sie auf Sparleistungen bis zu 470 Euro pro Jahr 9 Prozent Arbeitnehmersparzulage. Voraussetzung ist jedoch, dass das zu versteuernde Jahreseinkommen maximal 20000 Euro – bei Verheirateten 40000 Euro – beträgt. Darüber hinaus kann für außerhalb der vermögenswirksamen Leistungen eingezahlte weitere Sparbeiträge Wohnungsbauprämie kassiert werden. Hier gelten wiederum andere Einkommens- und Fördergrenzen. Mit 8,8 Prozent werden jährliche Einzahlungen bis 512 Euro bei Ledigen und 1024 Euro bei Verheirateten subventioniert. Die Einkommensgrenze liegt für Alleinstehende bei 25600 Euro pro Jahr und für Verheiratete bei 51200 Euro. Klingt verwirrend? Macht nichts. Vergessen Sie es einfach wieder, denn da die maximale jährliche Sparleistung gedeckelt ist, halten sich auch die Gesamtsummen in Grenzen. Selbst wenn Sie Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie voll ausschöpfen können, bringt Ihnen das im Lauf von fünf Jahren zwar insgesamt 662 Euro – das reicht vielleicht für eine Designer-Duscharmatur, entscheidet aber nicht über das Wohl und Wehe Ihrer Finanzierung.
Mehr Geld von Vater Staat können Sie kassieren, wenn Sie einen Riester-Bausparvertrag abschließen. Hier gelten dann bei der Förderung dieselben Spielregeln wie beim herkömmlichen Riester-Sparen, wie auf Level 1 dieses Buchs beschrieben.
Riester-Zulage gibt es sowohl in der Anspar- als auch in der Darlehensphase: Beim Ansparen sind die Sparraten förderfähig, und bei der Rückzahlung ist es der Tilgungsanteil der Raten – die Zinsen bleiben außen vor. Die geförderten Spar- und Tilgungsanteile werden auf einem fiktiven Riester-Konto angesammelt und dienen der Ermittlung des Renten-Wohnwertes. Und diesen, Sie ahnen es schon, müssen Sie dann im Rentenalter versteuern.
Vorsicht Wenn Sie später doch kein Eigenheim erwerben wollen, können Sie zwar das Riester-Bausparguthaben ohne Verlust der Förderung in einen herkömmlichen Riester-Sparvertrag umschichten. Weil aber der eigentliche Vorteil des Riester-Bausparens im günstigen Kreditzins liegt, müssen Sie sich in diesem Fall mit einer äußerst mageren Rendite begnügen. Daher sollten Sie einen Riester-Bausparvertrag nur bei einem klaren »Ja« und nicht bei einem »Schaun’ mer mal« zum Eigenheim abschließen.
Für den Einsatz eines Bauspardarlehens bei der Finanzierung spricht, dass damit unter Umständen sogar dann die Finanzierungskosten gesenkt werden können, wenn der Bausparkredit etwas teurer ist als der Bankkredit. Der Grund dafür liegt im sogenannten »Beleihungsauslauf«: Je niedriger das Darlehen im Verhältnis zum Immobilienwert ist, umso günstigere Zinsen bekommt der Kunde.
Dazu legt die Bank zunächst einmal den
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